Hamburg. Neun Monate nach seinem Unfall auf Hawaii startet der 40 Jahre alte Brite wieder bei einem Langstreckenrennen.
Er ist einer der schnellsten Ironmänner der Welt, der Brite Tim Don. Aber er musste sich erst im vergangenen Oktober das Genick brechen, um weltweite Bekanntheit zu erlangen. Neun Monate nach seinem Unfall auf Hawaii, als ihn beim Radtraining drei Tage vor der WM in Kona ein Auto anfuhr, startet der 40 Jahre alte Brite wieder bei einem Langstreckenrennen.
In Hamburg geht er am Sonntag die 3,8 Kilometer Schwimmen in der Alster an, fährt dann 180 Kilometer Rad Richtung Geesthacht (zwei Runden) und läuft zum Abschluss viermal um die Alster, was einem Marathon (42,195 Kilometer) entspricht. Seine Bestzeit aus dem vergangenen Jahr, als er Ende Mai den Ironman Brasilien gewann: 7:40:23 Stunden. Nur der Deutsche Jan Frodeno war mit 7:35:39 Stunden 2016 im fränkischen Roth schneller.
Cunnama einer seiner Hauptkonkurrenten
Statt sich nach dem schweren Unfall operieren zu lassen, entschied sich Don für das sogenannte Halofixateur, ein Gestell, dass mit mehreren Schrauben den Kopf fixiert und aussieht wie ein Heiligenschein, was das englische Wort Halo ursprünglich bedeutet. Bereits am 4. Januar dieses Jahres konnte die Montur von einer Halskrause ersetzt werden, am 16. April lief Don mir ihr den Boston-Marathon und kam in 2:49 Stunden ins Ziel, nur fünf Minuten über seiner Ironman-Bestzeit. Am 23. Juni in Costa Rica, beim Ironman 70.3, das ist die Halbdistanz, präsentierte er sich fast schon wieder in Bestform. Seine Siegerzeit: 3:49:59 Stunden. In Hamburg will sich Don für die WM auf Hawaii qualifizieren.
Ironman, Urlauber: Stau-Höhepunkt erwartet
Die Stadt kennt er aus früheren Jahren, als er hier Rennen der Weltserie auf der wesentlich kürzeren olympischen Distanz bestritt. „Die Hamburger Zuschauer sind die besten der Welt, die Stimmung war immer unvergleichbar“, erinnert er sich. Am Sonntag hofft er auf „einen Platz auf dem Podium“. Den Südafrikaner James Cunnama (35), der im Vorjahr die Ironman-Premiere in Hamburg gewann, sieht er als einen seiner Hauptkonkurrenten an.
Cunnama wurde 2017 bei der WM auf Hawaii beim Sieg des Deutschen Patrick Lange Fünfter. Gewonnen hat Tim Don ohnehin schon. „Dass ich wieder bei einem Ironman konkurrenzfähig sein werde, hätte ich am Anfang des Jahres nie gedacht. Es war eine harte, schmerzhafte Zeit. Aber der Kampf hat sich gelohnt“, sagt er.