Hamburg. ADAC warnt vor besonders vollen Autobahnen im Norden. Dazu kommen Ironman in Hamburg und eine Sperrung des Elbtunnels.

Wer an diesem Wochenende mit dem Auto in die Ferien starten will, hat eine schlechte Zeit gewählt. Stoßstange an Stoßstange – dieses Bild sagt der ADAC für zahlreiche Autobahnen für das kommenden Wochenende (28./29. Juli) voraus und rechnet mit dem "schlimmsten Stauwochenende dieser Reisesaison". Die Gründe für diese Prognose sind vielfältig. Laut dem Automobilclub kommt so Einiges auf den Schnellstraßen zusammen.

So starten Baden-Württemberg und Bayern als letzte Bundesländer in die Ferien. In Norddeutschland treffen diese Autofahrer dann auf die Reisewelle aus dem Westen. Denn seit dem 21. Juli haben auch Schüler im Norden der Niederlande Ferien. Damit aber noch nicht genug: In einigen Bundesländern gehen die Ferien allmählich zu Ende. Urlauber aus Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland sowie aus Teilen Skandinaviens machen sich allmählich auf die Heimreise.

Hitzeschäden an der A1 sorgen für Verzögerungen

Besonders im Norden rund um Hamburg dürfte diese Konstellation und ein weiterer Faktor für besonders viel Stau sorgen. Das gute Wetter mit Temperaturen von über 30 Grad lockt bekanntlich auch viele Tagesausflügler an Nord- und Ostsee.

Hier geht es zur aktuellen Staukarte für Hamburg und den Norden

"Diese sollten ihren Heimvorteil nutzen", sagt Hans Pieper, Sprecher des ADAC Hansa in Hamburg. Pieper empfielt Hamburgern, besonders früh, also noch vor 6 Uhr morgens, Richtung Küste zu starten. Zudem sollten Urlauber nicht am Freitagnachmittag losfahren. "Dann trifft nämlich der Reiseverkehr auf den Feierabendverkehr", sagt Pieper. Wenn möglich, sollten Reisende auch den Sonnabend meiden. Dann ist Bettenwechsel in Dänemark und damit erfahrungsgemäß viel los auf allen Autobahnen und Fernstraßen in Richtung Nord- und Ostsee.

Urlauber mit Ziel Dänemark müssen wegen der verstärkten Grenzkontrollen am Übergang zum Nachbarland mit zusätzlichen Wartezeiten rechnen. Die Staugefahr ist laut ADAC zu folgenden Zeiten am größten: Freitag von 13 bis 20 Uhr, Sonnabend von 11 bis 18 Uhr und Sonntag von 14 bis 20 Uhr.

Zudem wurden am Donnerstagnachmittag Hitzeschäden an den Betonplatten der A1 zwischen den Anschlussstellen Eutin und Neustadt-Mitte festgestellt. Auf zwei Spuren in Fahrtrichtung Norden haben sich die Platten nach oben verbogen. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr ist aber zuversichtlich, diese noch in der Nacht zu Freitag beheben zu können, um zusätzliche Verzögerungen zu vermeiden. Während der Arbeiten, die bereits begonnen haben, sollimmer mindestens ein Fahrstreifen für den Verkehr freibleiben.

Elbtunnel wird gesperrt

Auch der Elbtunnel wird in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli zwischen 22 und 6 Uhr voll gesperrt. Der Verkehr wird zwischen den Anschlussstellen Volkspark und Heimfeld durch die Stadt und über die Elbbrücken umgeleitet. Grund sind Vorbereitungsarbeiten für die Erweiterung der A7 südlich des Tunnels von sechs auf acht Spuren, wie die Verkehrsbehörde am Dienstag mitteilte. Signalanzeigen und die Steuerungsanlage des Tunnels müssen an die neue Verkehrsführung im Baustellenbereich angepasst werden.

Ironman sorgt für Sperrungen

In Hamburg findet am Wochenende auch der Ironman-Triathlon statt, auch wenn das Schwimmen durch die Alster ausfällt, wegen Blaualgen. Der Wettbewerb verläuft am 29. Juli fast ausschließlich durch Hamburger Stadtgebiet und führt zu Sperrungen. Die Laufstrecke führt an der westlichen Seite der Außenlaster entlang. Die 90 Kilometer lange Ironman-Radstrecke, die zweimal zu absolvieren ist, führt von der Wechselzone am Ballindamm (Schwimmen/Rad und Rad/Laufen) 45 Kilometer nach Osten entlang am Nordufer der Elbe bis nach Geesthacht (Schleswig-Holstein).

Passiert werden dabei unter anderem der Großmarkt, die Brandshofer Schleusenbrücke, Rothenburgsort, die Vier- und Marschlande, der Hohendeicher See und das Zollenspieker Fährhaus. Der Rückweg führt von Altengamme unter anderem über die Lombardsbrücke bis hin zum letzten Wendepunkt vor dem Fernsehturm bei Kilometer 87.

Der HVV empfiehlt, nach Möglichkeit U- und S-Bahnen zu benutzen, und hat hierfür sein Angebot verstärkt. Auf vielen U- und S-Bahn-Linien werden verlängerte Züge eingesetzt. Außerdem fahren die Linien U1, U2 und U3 schon ab dem frühen Morgen im dichteren Takt.

Auch im Auto an Sonnenschutz denken

Die Wahrscheinlichkeit im Stau zu stehen, sei an einem Dienstag oder Mittwoch hingegen deutlich geringer. "Müssen Autofahrer jedoch am Wochenende starten, sollten sie sich auf Stau einstellen." Das heißt, genug Wasser und ungesüßte Getränke an Bord haben. Auch der Tank sollte voll sein, damit das Auto auf längeren Staustrecken nicht plötzlich ausgeht.

Reisen Autofahrer mit Kindern, sollte an Ablenkung gedacht werden. "Beispielweise Hörspiele, Bücher oder Spielsachen", sagt Pieper. Wegen der Hitze und der Sonnenstrahlung rät der ADAC-Sprecher, auch an Sonnenschutz zu denken. "Die Autoscheiben haben keinen UV-Schutz."

Zudem sollten Autofahrer im Stau auch den Motor abschalten. "Den Autos fehlt der kühlende Fahrtwind. Der Motor könnte überhitzen."