Hamburg. Profirennen am Sonnabend, Mixed-Staffel-Weltmeisterschaft am Sonntag. Mehr als 200.000 Zuschauer werden an der Strecke erwartet.
Mehr Spitzensport geht nicht. Bei der 17. Auflage des Hamburg Wasser World Triathlonsspringen am Sonnabend und Sonntag 19 der 20 derzeit besten Dreikämpfer der Welt, die zehn besten Frauen, neun der zehn besten Männer, zum Schwimmen in die 19,8 Grad Celsius warme Binnenalster, fahren mehreren Runden Rad in der autofreien Innenstadt und laufen am Ende auf dem Rathausmarkt ins Ziel.
Höhepunkt ist am Sonntagnachmittag die gemischte Staffel (viermal 300 Meter Schwimmen, 7 Kilometer Radfahren, 1,7 Kilometer Laufen), die zum sechsten Mal in Hamburg als Weltmeisterschaft ausgetragen wird und erstmals 2020 bei den Sommerspielen in Tokio olympisch ist. Mehr als 200.000 Zuschauer werden wieder an beiden Tagen am Rande des Kurses erwartet.
„Emotionalstes Event auf der Welttour“
„Hamburg ist das emotionalste Event auf der Welttour“, sagt die aktuelle Weltranglistenerste Katie Zaferes (29) aus den USA, die vor zwei Jahren in Hamburg gewann und vergangenes Jahr Vierte wurde, als sie den Kampf um Platz drei gegen die Deutsche Laura Lindemann (22) knapp verlor. „Nirgendwo gibt es mehr Zuschauer an der Strecke, nirgendwo ist die Stimmung besser. Die Leute tragen dich ins Ziel.“
Auch der Brite Jonathan Brownlee (28), Olympiazweiter 2016 in Rio hinter seinem Bruder Alistair (30), kehrt nach längerer Abwesenheit und Verletzungspausen erwartungsfroh an die Alster zurück: „Vor zwölf Jahren bin ich hier als Junior das erste Mal gestartet, 2013 habe ich hier vor meinem Bruder gewonnen. Hamburg ist unter uns Athleten der absolute Hotspot. Triathlon, das ist unser Gefühl, ist an diesen Wochenenden ein Teil dieser Stadt.
Attraktive Strecke
Das macht es so besonders.“ Zudem sei die Strecke attraktiv, flach und schnell. Briten, US-Amerikaner und Australier sind erneut die Favoriten bei den Profis. Im vergangenen Jahr gewannen die Australier die Mixed-Staffel mit vier Sekunden Vorsprung vor dem lange führenden US-Quartett.
Das spezielle Flair des Hamburger Triathlons machen die rund 10.000 Jedermänner aus, die sich auf der Sprint- (500 Meter Schwimmen, 2o Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) und der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad, 10 km Laufen) sowie in Staffelwettbewerben messen. Ein Paratriathlon (Start: Sonnabend, 10.10 Uhr) komplettiert das Programm. Hamburg ist weiter der größte Triathlon der Welt.
Die deutschen Hoffnungen ruhen auf der Vorjahresdritten Laura Lindemann, derzeit Zehnte der WM-Serie. „Bei diesem Starterfeld wäre ein Platz unter den ersten zehn schon ein Erfolg“, sagt die deutsche Meisterin. Männermeister Lasse Lührs (22), der in Wingst (Landkreis Cuxhaven) aufwuchs und jetzt in Alicante (Spanien) lebt und trainiert, ist da noch bescheidener: „Ich bin froh, überhaupt dabei zu sein.“ Als 77. der Weltrangliste rutschte er als einer der Letzten in die Startliste. Ex-Meister Justus Nieschlag (26/Saarbrücken) fehlt wegen einer Achillessehnenreizung.
Zeitplan: Sonnabend: Jedermannrennen (Sprint/Staffeln): 8 bis 15 Uhr. Sprintrennen, Männer: 16.40 Uhr (ARD-Livestream); Frauen: 18.40 Uhr (ARD). Sonntag: Jedermannrennen (olympische Distanz/Staffeln): 6.30 bis 14 Uhr. Mixed-Team-WM: 14.30 Uhr (ZDF).
Deutsche Starter: Männer: Lasse Lührs (22/Alicante), Jonas Schomburg (24/Hannover); Frauen: Laura Lindemann (22/Potsdam), Bianca Bogen (19/Leipzig), Sophia Saller (24/Oxford). Straßensperrungen: Freitag, 10 Uhr: Ballindamm, Rathausstraße; 20 Uhr: Rathausmarkt, Poststraße, Jungfernstieg (alle Sperrungen bis Montag 6 Uhr), Neuer Jungfernstieg, Lombardsbrücke, Gänsemarkt (bis Sonntag 15 Uhr); 22 Uhr: Alsterglacis. Sonnabend (zusätzliche Sperrungen): 7.15 Uhr: Steinstraße, Meßberg, Bei den Mühren, Kojen, Baumwall, Versetzen, St. Pauli Hafenstraße, Helgoländer Allee, Zirkusweg; 8 Uhr: Mittelweg, Alsterufer, Fontenay (alle bis Sonntag 13.45 Uhr). Sonntag (zusätzlich): 7 Uhr: Harvestehuder Weg, Fernsicht, Bellevue (alle bis 15 Uhr).
Große Karte mit allen Sperrungen des Triathlons und des Schlagermoves in der Wochenendausgabe des Abendblatts.