Mainz. In einem weiteren schwachen Bundesligaspiel festigen die Gelsenkirchener dank einer Einzelleistung Daniel Caligiuris Platz zwei.

Der FC Schalke 04 hat trotz einer spielerisch erneut dürftigen Vorstellung den nächsten wichtigen Dreier im Rennen um die Champions League gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco kam in der Fußball-Bundesliga beim abstiegsbedrohten FSV Mainz 05 dank eines Treffers von Daniel Caligiuri (55.) zu einem glücklichen 1:0 (0:0) und festigte durch den vierten Sieg nacheinander Tabellenplatz zwei. Vor allem in der ersten Halbzeit boten beide Mannschaft ein Spiel auf äußerst schwachem Niveau. "Kampf ist Trumpf. Ich meine es nicht despektierlich, aber beide versuchen ansonsten nur, den anderen zu vernichten", analysierte Eurosport-Experte Matthias Sammer in der Halbzeitpause.

Die zumindest kämpferisch überzeugenden Mainzer verpassten dagegen angesichts der bereits sechsten Heimpleite der Saison den vorübergehenden Sprung ans rettende Ufer und bleiben weiter auf dem Relegationsplatz. Bei Schalkes Minimalisten sorgten derweil lediglich die mitgereisten Fans, die im Gästeblock immer wieder Bengalische Feuer entzündeten, für Ärger.

Die Statistik

Mainz

Florian Müller - Gbamin, Bell, Diallo - Onisiwo, de Jong (65. Muto), Latza (46. Maxim), Brosinski - Serdar - Ujah (81. Öztunali), Quaison. - Trainer: Schwarz

Schalke

Fährmann - Kehrer, Naldo, Nastasic - Schöpf (46. Goretzka), McKennie, Bentaleb, Caligiuri - Di Santo (77. Embolo) - Burgstaller, Pjaca (51. Konoplyanka). - Trainer: Tedesco

Schiedsrichter

Felix Brych (München)

Tor

0:1 Caligiuri (55.)

Zuschauer

30.655

Gelbe Karte

Gbamin (4), Quaison (3) - Bentaleb (2), Di Santo (3)

Torschüsse

16:6

Ecken

5:6

Ballbesitz

53:47 %

Zweikämpfe

125:105

1/10

Schalke-Fans sorgen für Pyro-Ärger

Die Partie im Nieselregen von Mainz hatte erst mit sechsminütiger Verspätung begonnen, weil Schalker Anhänger vor dem Anpfiff ein ausgiebiges Feuerwerk zündeten. Auch als sich die Rauchschwaden aus dem Stadion verzogen hatten, ließen beide Teams den Durchblick jedoch vermissen. Mainz war in der extrem zerfahrenen Anfangsphase immerhin die etwas aktivere Mannschaft. Es dauerte dennoch bis zur 28. Spielminute, ehe Robin Quaison den ersten wirklich gefährlichen Torschuss der Partie abgab.

Den Schalkern dagegen fehlte ohne den wiedergenesenen Nationalspieler Leon Goretzka und den offenkundig wechselwilligen Max Meyer, die beide zunächst auf der Bank Platz nahmen, spürbar die Kreativität im Vorwärtsgang. Wie schon beim mühsamen Heimsieg gegen Hertha BSC (1:0) in der Vorwoche traten die Königsblauen lange Zeit nicht wie ein Champions-League-Anwärter auf. Außer über Standardsituationen erzeugten die Gäste in Halbzeit eins kein einziges Mal echte Torgefahr.

Auf der anderen Seite war bei Mainz zumindest der Wille spürbar. Angetrieben vom diesmal starken Nigel de Jong warfen sich die Gastgeber vor 30.655 Zuschauern leidenschaftlich in die Zweikämpfe, auch wenn die spielerischen Mängel in der Offensive nicht zu übersehen waren. Einen scharfen Freistoß von Daniel Brosinski köpfte Anthony Ujah nur knapp am langen Pfosten vorbei (42.).

Gästeanhänger zündeln erneut

Auch nach der Pause, in der die Schalker Fans erneut Leuchtfackeln gezündet hatten, war Mainz zunächst die bessere Mannschaft. Brosinskis Direktabnahme (48.) ging jedoch nur ans Außennetz und wenig später schlenzte Caligiuri den Ball bei Schalkes erster wirklich gelungener Offensivaktion gekonnt ins lange Eck und überwand damit Senkrechtstarter Florian Müller im Mainzer Tor, der bei seinem Bundesliga-Debüt in der Vorwoche noch ein 0:0 beim HSV gesichert hatte. Mainz schien jedoch nur kurz geschockt und hatte durch Suat Serdar (65./68.) die nächsten guten Möglichkeiten.

Es war Auftakt zu einer engagierten Schlussoffensive. Der eingewechselte Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali scheiterte bei der besten Gelegenheit der Mainzer an Schalkes Schlussmann Ralf Fährmann, der glänzend parierte (84.). Durch die Niederlage bleiben die Mainzer sieben Punkte vor dem HSV, der am Sonnabend allerdings ein kleines Wunder benötigt, um im Spiel bei Bayern München den Rückstand auf den Relegationsplatz zu verkürzen.