Dortmund . In der Liga ist Borussia Dortmund spitze. In der Champions League droht nach der Niederlage gegen Real das Aus in der Gruppenphase.
Dem besten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte folgte der schlechteste Champions-League-Auftakt in der Club-Historie: Das 1:3 (0:1) gegen den starken Titelverteidiger Real Madrid war für Borussia Dortmund nicht nur die erste Heimniederlage im siebten Duell mit den Königlichen. Es gefährdet auch akut das Weiterkommen in der europäischen Königsklasse.
Die Ausgangslage: Nach dem 1:3 bei Tottenham Hotspur hat der BVB nach zwei Spielen null Punkte auf dem Konto. „Wir müssen jetzt die letzten vier Spiele gewinnen“, sagte Abwehrchef Sokratis: „Aber wir haben auch die Qualität dazu.“ Nuri Sahin rechnet „mit einem Endspiel gegen Tottenham“ um Rang zwei in der Gruppe. Dort bräuchte der BVB aber einen höheren Sieg als 3:1 oder einen Patzer der Briten gegen APOEL Nikosia. Und selbst müssen sie beide Spiele gegen die Zyprer gewinnen. Der Vorteil des BVB könnte sein, dass er am 6. und letzten Spieltag in Madrid spielt. Es kann gut sein, dass Real schon vor dieser Partie sicher qualifiziert ist.
BVB lief Real ins offene Messer
Die Gründe für die Niederlage: Dortmund presste wie in der Liga hoch - und lief Real damit ins offene Messer. „Wir haben die Borussia sehr genau beobachtet. Sie haben gespielt wie üblich zu Hause: Sehr offen“, berichtete Real-Trainer Zinedine Zidane. „Sie haben gedacht, dass wir damit Schwierigkeiten bekommen könnten. Aber wir haben uns sehr gut darauf eingestellt.“ BVB-Trainer Peter Bosz monierte die Defensivarbeit. „Wir haben sehr schlecht verteidigt“, sagte der Niederländer. „Wir kamen überall zu spät. Das war nicht das Dortmund-Niveau.“
Die Hand-Diskussion: Real-Abwehrchef Sergio Ramos sprang der Ball in der 14. Minute im eigenen Strafraum an die Hand. Die Hand-Regel ist auch hier nicht eindeutig, weil der Ball zwar vom Torhüter Keylor Navas aus kürzester Distanz kam, man Ramos’ Handbewegung aber auch als unnatürlich bezeichnen könnte. „Das war ein klares Handspiel. Würde es in der Champions League den Video-Schiedsrichter geben, hätte er Strafstoß gegeben“, behauptete Bosz. Er fügte aber auch hinzu: „Wir haben zurecht verloren, Real war klar besser. Deshalb fange ich nicht an, mich über diese Szene zu beschweren.“
Weltfußballer: Die spanischen Medien hatten vor dem Spiel schon über Cristiano Ronaldo gespottet. Weil der Weltfußballer in der Liga noch kein Saisontor auf dem Konto hat. Allerdings hat er von sechs Spielen auch vier wegen einer Sperre verpasst. In Dortmund traf der Portugiese gleich doppelt (49./79.) und bewies seine Extraklasse. Zum dritten Mal in Folge erzielte er zwei Tore in einem Champions-League-Spiel. Insgesamt hat er nun 112 Tore in 150 Spielen in den UEFA-Clubwettbewerben auf dem Konto.