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Watzke wollte beim BVB zurücktreten
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat für den Fall einer Niederlage im DFB-Pokal-Finale gegen Eintracht Frankfurt (2:1) seinen Rücktritt erwogen. Das berichtet dar "Spiegel" und präzisiert, Watzke habe darüber "bereits mit anderen Vereinsfunktionären gesprochen". Hintergrund ist der Zwist mit Trainer Thomas Tuchel in der Aufarbeitung des Anschlags auf die BVB-Mannschaft am 11. April. Tuchel hatte erklärt, sich am Tag nach dem Attentat zum Spielen gegen den AS Monaco in der Champions League gedrängt gefühlt zu haben.
"Es war, als hätte Mike Tyson dir aus dem Nichts eine vor den Kopf geballert", berichtete Watzke über Tuchels Äußerungen. Mit seinem Statement habe der Trainer einen Keil zwischen Watzke und die Mannschaft treiben wollen. "Auf einmal war ich der seelenlose Technokrat. Ich!", sagte Watzke.
Der Vereinsboss soll Tuchel der Lüge bezichtigen. Demnach "beteuert Watzke", vor dem Spiel viermal mit dem Trainer gesprochen zu haben. Tuchel habe "keinerlei Einwand gegen den Plan artikuliert", am Tag nach dem Anschlag zu spielen - auch nicht, nachdem Marco Reus und Gonzalo Castro Bedenken geäußert hatten.
Bis zu jener Pressekonferenz sei er trotz aller bestehenden Probleme entschlossen gewesen, Tuchels Vertrag zu verlängern. In den turbulenten vergangenen Wochen, die zu Tuchels Entlassung am Dienstag führten, sehe er bei sich keine große persönliche Schuld: "Ich sehe keine gravierenden Fehler. Ich bin da in etwas reingeraten und wusste irgendwann nicht mehr, wie ich da rauskomme."
Stadt und Land unterstützen KSV Holstein
Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel kann rund zehn Millionen Euro für den notwendigen Umbau seines Stadions einplanen. „Wir haben eine umfassende Lösung gefunden“, teilte der Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) bei einer Pressekonferenz im Holstein-Stadion mit.
Für 10,4 Millionen Euro soll in der Arena der Landeshauptstadt unter anderem eine neue Gästetribüne gebaut werden und die Sitzplatzzahl von derzeit 10.000 auf 15.000 steigen – dies ist Voraussetzung für die Zweitliga-Lizenz. Neben rund sieben Millionen Euro Förderung durch das Land Schleswig-Holstein wollen die Stadt Kiel und der Club die Restkosten des Umbaus mit je 1,73 Millionen Euro finanzieren.
Schmeichel fällt gegen Deutschland aus
Dänemark muss im Länderspiel gegen Weltmeister Deutschland am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) auf Torhüter Kasper Schmeichel verzichten. Der Schlussmann des entthronten englischen Meisters Leicester City fällt wegen einer Oberschenkelverletzung aus. Für den Sohn von Ex-Europameister Peter Schmeichel rückt David Jensen vom FC Utrecht ins Team, spielen wird wohl Frederik Rönnow von Bröndby IF.
Im dänischen Aufgebot stehen fünf Bundesliga-Profis: Andreas Christensen, Jannik Vestergaard (beide Borussia Mönchengladbach), Thomas Delaney (Werder Bremen), Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und erstmals auch Frederik Sörensen vom 1. FC Köln. Vier Tage nach dem Vergleich mit der DFB-Auswahl in Kopenhagen trifft Dänemark in der WM-Qualifikation auf Kasachstan.
DFL erteilt allen Bundesligisten Lizenz
Alle 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga erhalten die Lizenz für die kommende Saison. Das teilte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) in Frankfurt am Main mit. „Es spricht für die Clubs, dass sie die vielfältigen Kriterien des über die Jahre immer weiter verfeinerten und von hohem Anspruch gekennzeichneten Lizenzierungsverfahrens erneut erfüllt haben“, sagte der Vorsitzende des Lizenzierungsausschusses Helmut Hack.
Die Nordvertreter waren zuletzt ohnehin stets vom Erhalt der Lizenz ausgegangen. Das gilt für den Bundesliga-Dino HSV ebenso wie für den Zweitligisten FC St. Pauli und auch für den Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel.
Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens werden unter anderem die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine sowie rechtliche, infrastrukturelle, personell-administrative, medientechnische und sportliche Kriterien überprüft. Satzungsgemäß müssen alle Vereine im Herbst kommenden Jahres für die Spielzeit 2018/19 erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dokumentieren.
Nizza lässt Favre nicht ziehen
Der Wechsel von Trainer Lucien Favre zu Borussia Dortmund ist geplatzt. Favres Verein OGC Nizza teilte am Freitag „öffentlich und ein für alle Mal“ mit, dass der Schweizer in Frankreich bleiben wird. „Diese Entscheidung ist eindeutig und unumstößlich“, teilte der Erstliga-Club mit: „Sie wurde Borussia Dortmund mitgeteilt. Und natürlich hat auch Lucien Favre sie verstanden und akzeptiert. Das Thema ist beendet.“
Es sei „logisch, dass ein Trainer seines Kalibers am Ende einer solchen Saison das Interesse der großen europäischen Vereine wie Borussia Dortmund weckt. Ebenso ist es legitim, dass diese Chance das Interesse von Lucien Favre weckt. Aber das sportliche Interesse steht für das Nizza-Management immer über dem finanziellen Aspekt. Da der Trainingsstart am 19. Juni zu nahe ist, wünscht der Verein keine weiteren Verhandlungen mehr.“
Die „Rheinische Post“ hatte berichtet, dass der BVB bereit gewesen wäre, bis zu zehn Millionen Euro für Favre als Nachfolger von Thomas Tuchel auszugeben. Außer Favre wurden zuletzt auch Paulo Sousa (AC Florenz), Peter Bosz (Ajax Amsterdam), Peter Stöger (1. FC Köln), David Wagner (Huddersfield Town) und Giovanni van Bronckhorst (Feyenoord Rotterdam) als Tuchel-Nachfolger gehandelt.
Milde Strafe für Völler-Sohn
Marco Völler, Sohn von Fußballweltmeister Rudi Völler, ist nach einem positiven Dopingtest in der Basketball-Bundesliga für drei Monate gesperrt worden. Nach Einschätzung der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Basketball-Bundes sei der Verstoß durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel in Getränke-Ampullen erfolgt, wie Jochen Böhmcker, Anti-Doping-Beauftragter des DBB, auf Anfrage bestätigte.
Völler wäre damit wie auch sein US-Teamkollege Cameron Wells von den Gießen 46ers zu Beginn der neuen Saison wieder spielberechtigt. Beide Spieler waren im Februar positiv getestet worden. Die Profis und die Nationale Anti-Doping-Agentur können Berufung gegen das Urteil einlegen.
Kaiserslautern verliert seinen Sportchef
Der 1. FC Kaiserslautern muss sich nach dem geglückten Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga auf die Suche nach einem neuen Sportdirektor machen. Uwe Stöver, der das Amt beim Tabellen-13. der vergangenen Saison erst am 15. Mai 2016 angetreten hatte, verlässt den Verein auf eigenen Wunsch zum 30. Juni.
Als Interimslösung zur sportlichen Leitung hat der Vorstand des FCK einen Sportausschuss einberufen, in dem neben den beiden Vorständen des Vereins auch die Aufsichtsratsmitglieder Mathias Abel und Ottmar Frenger, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums Manfred Paula sowie Chefscout Boris Notzon vertreten sind.
Poetry-Slam am Millerntor
Mal witzig, mal gefühlvoll, mal gesellschaftkritisch – am Pfingstsonntag wird es am Hamburger Millerntor poetisch. Das erste Mal findet im Stadion des FC St. Pauli die Veranstaltung „Best of Poetry Slam am Millerntor“ statt. Die Veranstalter rechnen mit etwa 3000 Zuhörern bei dem literarischen Vortragswettbewerb.
Sie können sich auf Stars der Szene freuen – wie etwa die Schweizerin Hazel Brugger. Die 23-Jährige hat in diesem Jahr den Deutschen Kleinkunstpreis sowie den Kabarettpreis „Salzburger Stier“ gewonnen und ist für das ZDF in der „Heute-Show“ als Außenreporterin im Einsatz.
Jeder Slammer hat zehn Minuten Zeit, um das Publikum für sich zu begeistern, denn die Zuhörer entscheiden am Ende über den Sieg. Als Special Guest ist der Musiker Gisbert zu Knyphausen geladen. Die Moderation übernimmt Fernsehpreisträger Michel Abdollahi, selbst ein Star der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene.
Bruma nach Leipzig
RB Leipzig steht nach Berichten von „Bild“ und „Kicker“ vor der Verpflichtung des portugiesischen U-21-Nationalspielers Bruma. Der 22 Jahre alte Flügelspieler steht derzeit noch beim türkischen Erstligisten Galatasaray Istanbul unter Vertrag und soll beim Bundesliga-Zweiten einen Kontrakt bis mindestens 2021 erhalten.
Leipzig soll nach „Kicker“-Informationen vom Freitag zwölf Millionen Euro Ablöse an die Türken überweisen, auch „Bild“ nennt diese Summe. Die Ablösesumme könne durch erfolgsabhängige Boni demnach bis auf 15 Millionen Euro ansteigen. Bruma hat bei Istanbul noch einen Vertrag bis 2018 und erzielte in der abgelaufenen Saison in 29 Spielen elf Tore.
Wieder Randale in der Relegation
Der Aufstieg des Traditionsclubs Carl Zeiss Jena in die Dritte Liga ist von Ausschreitungen überschattet worden. Während des Play-off-Rückspiels am Donnerstag gegen Viktoria Köln (0:1/Hinspiel: 3:2) brannten Jena-Anhänger Pyrotechnik ab, unmittelbar nach dem Schlusspfiff kam es zu einem Platzsturm. Dabei verletzten sich 23 Personen vor allem beim Übersteigen der Zäune. Sechs von ihnen mussten stationär versorgt werden.
Etwas später zogen 350 bis 400 Jena-Anhänger in aggressiver Stimmung durch die Innenstadt und brannten dabei Pyrotechnik ab. Bengalos, Flaschen und andere Gegenstände wurden auf Polizisten geworfen. Die Jenaer Polizei sprach von einer „massiven Anti-Stimmung gegen die Beamten“.
DFL terminiert Supercup
Der Supercup 2017 findet am 5. August in Dortmund statt. Wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mitteilte, wird das Duell FC Bayern München mit Borussia Dortmund um 20.30 Uhr angepfiffen. ZDF und Eurosport übertragen die Partie live. Der erste Titel der neuen Saison wird traditionell zwischen dem deutschen Meister und dem DFB-Pokal-Sieger ausgespielt.
Stuttgart macht Weg für Daimler frei
Das „Jahrhundertprojekt“ des VfB Stuttgart steht. Elf Tage nach der viel bejubelten Bundesliga-Rückkehr haben sich die Mitglieder mit 84,2 Prozent der Stimmen für die Ausgliederung der Abteilung Profifußball aus dem Gesamtverein entschieden. Damit ist eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Clubs gelungen.
Die Geburt der „VfB Stuttgart 1893 AG“ bedeutet den Einstieg der Daimler AG als „strategischer Partner“. Das Unternehmen bezahlt für 11,75 Prozent der Anteile stolze 41,5 Millionen Euro – sofort. „Der VfB ist mit dem Einstieg von Daimler heute 353 Millionen Euro wert“, sagte Präsident Wolfgang Dietrich, und rief über 14.000 Anhängern in der Mercedes-Benz Arena zu: „Mit dieser Entscheidung haben wir Geschichte geschrieben!“
Insgesamt will der VfB maximal 24,9 Prozent der Anteile veräußern. Die Hürde zur Ausgliederung war hoch: Am Donnerstag mussten über 75 Prozent der Mitglieder dem Vorhaben zustimmen – 7664 der stimmberechtigten Anhänger taten dies.
Deutsches Trio gewinnt Champions League
Das deutsche Trio Dzsenifer Marozsan, Pauline Bremer und Josephine Henning hat mit Olympique Lyon den Titel in der Champions League erfolgreich verteidigt. Mit DFB-Kapitänin Marozsan in der Startelf bezwang Lyon in einem spannenden Finale in Cardiff den Ligarivalen Paris St. Germain im Elfmeterschießen mit 7:6. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Damit feierte Lyon wie im Vorjahr nach Meisterschaft und Pokalsieg das Triple.
Vor 22.433 Zuschauern im Cardiff City Stadium verwandelte Torhüterin Sarah Bouhaddi für OL den entscheidenden Elfmeter, unmittelbar zuvor hatte ihr Pariser Pendant Katarzyna Kiedrzynek vom Punkt kläglich vergeben. Marozsan, die zur besten Spielerin der Partie gewählt wurde, war bei ihrem Elfmeter souverän geblieben.
Durch den vierten Triumph zog Lyon in der Königsklasse mit Rekordsieger 1. FFC Frankfurt gleich. Die im Sommer aus der Main-Metropole gewechselte Marozsan spielte durch, Bremer kam ab der 60. Minute im Olympique-Angriff zum Einsatz.
Ohne Laudehr und Leupolz zur EM
Mit 14 Olympiasiegerinnen geht Bundestrainerin Steffi Jones in die Vorbereitung auf die Mission EM-Titelverteidigung in den Niederlanden (16. Juli bis 6. August). Während es Lena Goeßling trotz sechsmonatiger Zwangspause in den 29-köpfigen vorläufigen Kader schaffte, wurden Simone Laudehr und Melanie Leupolz nach langwierigen Verletzungen nicht rechtzeitig fit.
„Lena ist wieder voll belastbar, hat im Vereinstraining einen sehr guten Eindruck gemacht und ist für uns mit ihrer Erfahrung und Variabilität eine wichtige Spielerin“, sagte Jones über die im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung einsetzbare Wolfsburgerin. Laudehr befindet sich nach einem Syndesmoseriss noch im Aufbautraining. Leupolz (beide Bayern München) hatte in der Bundesliga zwar wieder Spielanteile, sei „allerdings nach ihrer Knieverletzung immer noch nicht ganz beschwerdefrei.“
Überraschend erstmals berufen wurde Lea Schüller (SGS Essen). Die 19 Jahre alte Offensivkraft ist für Jones „eine interessante Spielerin, sie ist uns sehr positiv in den U-Teams und in der Liga aufgefallen. Sie soll nun bei uns auf diesem Niveau Erfahrungen sammeln.“
Addo übernimmt die Fohlen-Fohlen
Borussia Mönchengladbach hat Ex-Profi Otto Addo in sein Trainerteam für die kommende Bundesliga-Saison geholt. Der 41-Jährige wird nach Angaben der Fohlenelf für den „Übergangsbereich“ verantwortlich sein.
„Wir haben in unserem Kader viele Talente, die gerade aus dem Nachwuchs gekommen sind und die bei uns ihre ersten Schritte im Profifußball machen. Das sind Spieler wie Laszlo Benes, Djibril Sow, Mamadou Doucouré, Ba-Muaka Simakala und Will Ndenge, deren Entwicklung für Borussia Mönchengladbach sehr wichtig ist“, sagte Sportdirektor Max Eberl.
Addo, der zuletzt beim dänischen Erstligisten FC Nordsjaelland als Co-Trainer von Kasper Hjulmand für den Übergangsbereich tätig war, werde sich „ausschließlich und intensiv“ um diese Gruppe kümmern. In seiner aktiven Laufbahn hatte Addo unter anderem das Trikot von Hannover 96, Borussia Dortmund, Mainz 05 und dem Hamburger SV getragen sowie 15 Länderspiele für Ghana absolviert.
Falcao verlängert in Monaco
Der kolumbianische Stürmer Radamel Falcao bleibt dem französischen Meister AS Monaco treu. Der 31 Jahre alte Teamkapitän habe eine Verlängerung um zwei Jahre bis 2020 unterzeichnet, teilte der Club aus dem Fürstentum mit.
Mit 21 Ligatoren und 30 Treffern in allen Wettbewerben war Falcao der erfolgreichste Torschütze der Monegassen in der zu Ende gehenden Saison. „El Tigre“ (der Tiger) trug entscheidend zum ersten Ligatitel nach 17 Jahren bei. Die Schützlinge von Trainer Leonardo Jardim erreichten zudem überraschend das Halbfinale der Champions League.
DFL „befremdet“ über Ismaik
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ist einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge irritiert über die jüngsten Vorgänge bei 1860 München um Hasan Ismaik. Der jordanische Hauptgesellschafter des Zweitliga-Absteigers hatte die Liga jüngst kontaktiert, um Vorschläge über Statutenänderungen bei den „Löwen“ zu erörtern. Diese Änderungen seien die Voraussetzung für den Milliardär, eine nötige Millionenzahlung zum Erhalt der Drittligalizenz zu tätigen.
In einem von der „SZ“ zitierten Schreiben der DFL an 1860 heißt es, die Kurzfristigkeit der Anfrage sei „befremdlich“. Es stelle sich die Frage, „wie dies mit (...) den Grundsätzen ordnungsgemäßer und vorausschauender Geschäftsführung in Einklang zu bringen ist“. Künftig wolle die Liga nur noch mit ausreichend Vorlauf auf Anfragen reagieren, hieß es. Ismaik musste bis Freitag, 15.30 Uhr, dem Vernehmen nach rund zehn Millionen Euro für die Lizenz bereitstellen, um den Absturz des Clubs in die Regionalliga zu verhindern.
Neuer Job für Tarnat
Michael Tarnat wird beim Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96 Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Der ehemalige Nationalspieler tritt seinen neuen Job am 1. Juli an und erhält einen Dreijahresvertrag. Tarnat (47) war zuletzt bis Januar 2016 in ähnlicher Funktion beim FC Bayern München tätig.
Für Tarnat ist es einen Rückkehr nach Hannover, denn er absolvierte von 2004 bis 2009 insgesamt 102 Ligaspiele für 96. Erfahrung im Nachwuchsbereich sammelte er anschließend beim FC Bayern. In Hannover ist er Nachfolger von Jan-Moritz Lichte.
Grindels Lehren aus dem U-20-WM-Aus
Reinhard Grindel hat nach dem frühen WM-Aus der deutschen U-20-Nationalmannschaft bei den Vereinen für mehr Kooperation geworben. „Es ist wichtig, dass im Dialog unserer sportlich Verantwortlichen mit den Vereinen erreicht wird, dass künftig für diese Turniere mehr Spieler abgestellt werden“, sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Cardiff.
Da die WM in Südkorea zeitgleich mit dem Saisonfinale der Bundesligen begonnen hatte, hatten einige Vereine ihre Spieler nicht für das Turnier abgestellt. „Das Abschneiden der U20, das grundsätzlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, würde ich in keiner Weise überbewerten, denn wir hatten erhebliche Probleme bei der Abstellung von Spielern“, sagte Grindel.
Da der Wolfsburger Jannes Horn und Florian Neuhaus von 1860 München mit ihren Vereinen noch in der Relegation antreten mussten, hatte U-20-Coach Guido Streichsbier in Südkorea sogar zwei Spieler weniger zur Verfügung. Die Mannschaft war mit einem 3:4 nach Verlängerung im Achtelfinale gegen Afrikameister Sambia ausgeschieden.
Shaqiri schießt Schweiz zum Sieg
Mit fünf Bundesliga-Legionären in der Startelf hat die Schweizer Nationalmannschaft Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe in der WM-Qualifikation getankt. In Neuenburg besiegte das Team von Trainer Vladimir Petkovic die Auswahl Weißrusslands mit 1:0 (1:0). Das einzige Tor des Abends gelang dem früheren Bayern-Profi Xherdan Shaqiri in der 9. Minute.
Torhüter Roman Bürki von DFB-Pokal-Sieger Borussia Dortmund, Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach), Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen), Steven Zuber (1899 Hoffenheim) und der beim HSV aussortierte Johan Djourou standen in der Anfangsformation der Eidgenossen. Der Mainzer Fabian Frei und Haris Seferovic, der zur neuen Saison von Eintracht Frankfurt zu Sporting Lissabon verlässt, wurden zur zweiten Halbzeit eingewechselt.
Mexiko siegt ohne Chicharito
Mexiko hat im zweiten Testspiel vor dem Confederations Cup den ersten Sieg verbucht. Ohne Bayer Leverkusens Angreifer „Chicharito“ Javier Hernández setzte sich „El Tri“ in East Rutherford (USA) mit 3:1 (2:0) gegen Irland durch. Die Tore der Mexikaner erzielten Jesús Corona (16. Minute), Raúl Jiménez (24./Foulelfmeter) und Carlos Vela (53.), für Irland traf nur Stephen Gleeson (76.).
Zuletzt unterlag der Gold-Cup-Sieger von 2015 mit 1:2 gegen Kroatien. Dabei erzielte Hernández sein 47. Länderspieltor und stellte den alleinigen mexikanischen Rekord auf.
Mexiko trifft in der Vorrunde des Confed Cup auf Europameister Portugal, Neuseeland und Gastgeber Russland. Zuvor bekommt es das Team von Trainer Juan Carlos Osorio noch in der WM-Qualifikation mit Honduras und den USA zu tun.
Keime beim Catering
Gefährliche Keime im Trinkwasser und auf verkauften Speisen sind in den Stadien der Bundesliga offenbar ein verbreitetes Problem. Nach Recherchen der ARD-Radiosender sind in den vergangenen Jahren fast in jedem dritten Bundesligastadion Legionellen festgestellt worden, zumeist im Duschbereich der Teams. Gefährdet sind aber auch Fans, die an den Kiosks Essen erwerben.
Experten entnahmen für die Untersuchung in München, Köln und Bremen bei Heimspielen heimlich Proben. Im Bremer Weserstadion wurden dabei auf zwei untersuchten Fischbrötchen Fäkalkeime gefunden. Eines der Brötchen war laut Gutachten zudem mit Eiterbakterien belastet. In Proben aus Waschbecken in Herrentoiletten in München und Bremen waren auch die Grenzwerte für die Gesamtkeimzahl im Trinkwasser überschritten.
Darmbakterien befanden sich dem Test zufolge auch in einem Wrap, einem Brötchen und einem Baguette in München sowie in einem Döner in Köln. „Es ist zumindest fragwürdig, ob so ein Döner überhaupt hätte verkauft werden dürfen“, sagt Gary Zörner, Chef des Labors für chemische und mikrobiologische Analytik in Delmenhorst, das von den ARD-Reportern mit der Untersuchung der Proben beauftragt worden war.
Jorginho übernimmt Aufsteiger
Der ehemalige Bundesliga-Profi Jorginho ist neuer Trainer beim brasilianischen Erstliga-Aufsteiger EC Bahia. Der 52-Jährige hat einen Vertrag bis zum Jahresende unterschrieben.
Zwischen 1989 und 1995 trug Jorginho für jeweils drei Jahre das Trikot von Bayer Leverkusen und Bayern München. 1994 wurde Jorginho in den USA Weltmeister mit der Seleção und deutscher Meister mit dem FC Bayern.
Rzatkowski gewinnt Pokal in Österreich
Red Bull Salzburg hat zum fünften Mal den österreichischen Fußballpokal gewonnen und damit das fünfte Double seiner Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Das Team des spanischen Trainers Óscar García, das am 13. Mai seine elfte Meisterschaft gefeiert hatte, besiegte am Donnerstag im Finale in Klagenfurt Rekordmeister Rapid Wien mit 2:1 (0:0).
Hwang Hee-Chan (51.) und Valentino Lazaro (85.) trafen für Red Bull, das zuvor 2012, 2014, 2015 und 2016 den ÖFB-Cup gewonnen hatte. Joelinton (56.) war der zwischenzeitliche Ausgleich für den 14-maligen Cupsieger aus der Hauptstadt gelungen. Der frühere St.-Pauli-Profi Marc Rzatkowski kam bei Salzburg nicht zum Einsatz, durfte aber dennoch mit den Trophäen posieren.
Irak feiert erfolgreiche Heimkehr
Nach Aufhebung einer Sperre durch den Weltverband Fifa hat die Nationalmannschaft des Irak ihr erstes Heimländerspiel seit vier Jahren gewonnen. Die Gastgeber besiegten vor mehr als 60.000 Zuschauern in Basra Jordanien mit 1:0 (1:0). Den Treffer des Tages erzielte Alaa Abdul-Zahra in der 14. Minute. Nach offiziellen Angaben sicherten insgesamt 5000 Polizisten und Ordnungskräfte die Austragung der Partie ab.
„Wir hoffen, dass wir nun bald auch wieder Pflichtspiele in unserem Land austragen dürfen“, sagte Ali Jabbar, Generalsekretär des irakischen Verbandes. Letztmals hatte der Irak im Mai 2013 ein Heimspiel gegen Liberia vor heimischen Publikum in Bagdad ausgetragen. Kurz danach untersagte die Fifa wegen der schwierigen Sicherheitslage Heimspiele der Nationalelf im eigenen Land. Die „Löwen Mesopotamiens“ tragen seitdem ihre Heimspartien im Ausland aus, meistens im Iran.
Sampaoli tritt neues Amt an
Der bisherige Trainer des FC Sevilla, Jorge Sampaoli, hat die Leitung der argentischen Nationalelf übernommen. Er habe einen Fünfjahresvertrag bis zur WM 2022 in Katar unterzeichnet, erklärte Sampaoli in der Hauptstadt Buenos Aires.
Hauptziel Sampaolis ist, mit seinem Team das Ticket zur WM 2018 in Russland einzulösen. „Die Lage Argentiniens in der WM-Qualifikation ist schwierig“, gab der ehemalige Coach Chiles zu. Das Team um Weltstar Lionel Messi steht in der südamerikanischen Quali bei vier noch ausstehenden Spieltagen auf dem fünften Platz. Für die WM qualifizieren sich die ersten vier der Südamerika-Gruppe direkt.