Dortmund. Geschasster BVB-Trainer findet Gefallen am Kurznachrichtendienst. Kölns Stöger reagiert auf Spekulationen über Dortmunder Interesse.
Erst zwei Stunden war Thomas Tuchel Mitglied der Twitter-Gemeinde, da setzte er seinen ersten Knaller-Tweet ab. "Ich bin dankbar für zwei schöne, ereignisreiche und aufregende Jahre. Schade, dass es nicht weitergeht“, schrieb der Fußballtrainer und kam seinem Arbeitgeber zuvor. Borussia Dortmund zog wenig später mit einer 188 Wörter langen Pressemitteilung nach: Die Trainersuche beim Bundesligisten, der in der kommenden Saison auch dank Tuchel Champions League spielt, ist damit offiziell eröffnet.
Drei Tage nach dem DFB-Pokalsieg erklärte der BVB die Zusammenarbeit wie erwartet für beendet: "Wir bedanken uns bei Thomas Tuchel und seinem Trainerstab für die sportlich erfolgreiche Arbeit beim BVB. Für seine berufliche Zukunft wünschen wir ihm nur das Allerbeste.“
Pikante neue Details zur Trennung von Thomas Tuchel
Am Tag eins nach der Trennung setzte Tuchel dann seinen vierten Tweet ab. "Ich bin überwältigt von den ganzen Reaktionen. Vielen Dank für eure Nachrichten und euren Zuspruch. Das tut gut. Bleibe am Ball!", schrieb der 43-Jährige am Mittwochmorgen. Rund 36 Stunden nach der Gründung des Accounts verzeichnete Tuchel schon mehr als 22.000 Follower.
Matthäus hält auch Favre für schwierig
Zu einem Nachfolger will sich der BVB indes nicht äußern. Favorit ist der Schweizer Lucien Favre, der in der Bundesliga bereits für Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach gearbeitet hatte. Der 59-Jährige steht bei OGC Nizza in Frankreich noch bis Mitte 2019 unter Vertrag.
Lothar Matthäus jedenfalls sieht Favre als geeigneten Tuchel-Nachfolger. "Favre kennt die Bundesliga und gerade hier hatte er Riesenerfolge. Deswegen kann ich ihn mir gut als Nachfolger von Thomas Tuchel vorstellen. Für mich passt er zu Dortmund“, sagte der Rekordnationalspieler "Sky Sport News HD". "Aber er ist kein einfacher Charakter, er hat auch seine Ecken und Kanten, vor allem in Dortmund muss man sich auch mit den Verantwortlichen verstehen.“
L'Equipe: Keine Freigabe für Favre
Nach Informationen des französischen Fachblattes L'Equipe wird Nizza seinen Trainer allerdings nicht für einen vorzeitigen Wechsel freigeben. Die Zeitung zitierte eine namentlich nicht genannte Quelle, wonach die Westfalen mit ihrem Ansinnen, Favre zu verpflichten, einfach zu spät gekommen seien. Der Trainingsstart in Nizza sei bereits am 19. Juni, bis zur Qualifikation für die Champions League Ende Juli (25./26.) sei die Zeit zu kurz, um einen adäquaten Ersatz für den Schweizer Fußballlehrer zu finden.
Zeitung beruhigt Nizzas Fans
Auch Nice Matin berichtet, dass sich die Nizza-Fans beruhigen könnten, da Favre dem Verein von der Cote d'Azur erhalten bleibe. Der erfahrene Trainer hatte OGC in der vergangenen Saison in der Ligue 1 auf Tabellenplatz drei hinter Meister AS Monaco und Paris St.Germain geführt.
Favres Vertrag in Nizza hat noch eine Laufzeit bis 30. Juni 2019. Zuletzt war schon über eine Ablösesumme für den Eidgenossen in Höhe von fünf Millionen Euro spekuliert worden. Angeblich soll sich der Coach mit dem BVB über einen Wechsel einig sein, allerdings müsste Dortmund auch eine Übereinkunft mit OGC erzielen.
Kölns Stöger dementiert Interesse
Kölns Trainer Peter Stöger dementierte unterdessen Gerüchte über ein Engagement in Dortmund. "Es macht keinen Sinn, sich mit etwas zu beschäftigen, wo nichts dahinter ist", sagte der Österreicher nach dem 10:1-Testspielsieg seines FC gegen eine Stadtauswahl aus dem nordrhein-westfälischen Lohmar.
Nach Tuchels Entlassung war über ein mögliches Engagement Stögers in Dortmund spekuliert worden. "Ich bin in einem Alter angekommen, wo ich damit relativ wenige Probleme habe", sagte Stöger.