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Völler will nach der Saison analysieren
Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler hat nach Saisonende eine "knallharte Analyse" der unbefriedigenden Saison angekündigt. "Dann werden die Ärmel hochgekrempelt, und es geht weiter", sagte der ehemalige DFB-Teamchef im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger (Montag-Ausgabe).
Der 57-Jährige kann nachvollziehen, dass auch seine Person in die Kritik geraten ist: "Ich bin zunächst einmal fest überzeugt, dass wir drinbleiben. Aber dann werden wir uns der Kritik stellen müssen, auch ich selbst. Die Kritik werde ich akzeptieren, die muss ich akzeptieren." Durch das 1:4 am vergangenen Freitag gegen Schalke war der Champions-League-Starter endgültig in den Abstiegskampf gerutscht. Am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gastieren die Rheinländer beim Tabellenvorletzten FC Ingolstadt.
Völler, der Trainer Tayfun Korkut trotz der Talfahrt einen Garantie bis zum Saisonende gegeben hatte, nahm den Fußballlehrer erneut in Schutz: "Am Ende müssen es auch die Spieler umsetzen. Jetzt ist natürlich der Trainer gefragt, die herauszufiltern, die mit der Situation umgehen können." Man müsse eine solche Saison auch dafür nutzen, "demütiger zu werden gegenüber dem, was die Jahre zuvor passiert ist", sagte der Weltmeister von 1990.
Das Restprogramm der Abstiegskandidaten
Aufstiegsrunde zur Dritten Liga komplett
Die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga ist bereits drei Spieltage vor dem Saisonende in den fünf Regionalligen komplett. Am Sonnabend sicherte sich Viktoria Köln (5:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen) den Titel in der West-Staffel. Im Südwesten qualifizierten sich Waldhof Mannheim (4:2 gegen Teutonia Watzenborn-Steinberg) und die SV Elversberg (3:1 gegen FK Pirmasens) für die Play-off-Spiele am 28. und 31. Mai.
Zuvor hatten sich bereits der SV Meppen (Nord), die SpVgg Unterhaching (Bayern) und der FC Carl Zeiss Jena (Nordost) qualifiziert. Damit kann nun auch zeitnah ausgelost werden, welcher Verein es als "Südwest A" mit dem Meppen zu tun bekommt und wer als "Südwest B" zunächst in Unterhaching antreten muss. Viktoria hat im Hinspiel Heimrecht gegen Jena.
Lahm und die Tränen: "Ich kann für nichts garantieren"
Das Abschiedsbild des Fußballprofis Philipp Lahm wird dann doch noch ein Schlussjubel im rot-weißen Konfettiregen sein. Am 20. Mai darf der Kapitän des FC Bayern in der Münchner Arena vor 75.000 Zuschauern noch ein letztes Mal die Meisterschale in Empfang nehmen. Zum achten Mal, so oft wie vor ihm nur die langjährigen Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger, Oliver Kahn und Mehmet Scholl.
„Viele sehen es als selbstverständlich an“, sagte Lahm zur nun seit fünf Jahren anhaltenden Meisterkür des FC Bayern, „aber das ist es nicht.“ Schon gar nicht bei seinem allerletzten Mal. Nach dem 6:0 in Wolfsburg befahlen die Fans Lahm schon mal als Einpeitscher in den Fanblock. „So oft hatte ich ein Megaphon noch nicht in der Hand. Es ist schon was Besonderes, wenn sie meinen Namen rufen“, sagte Lahm.
Ein wenig Wehmut kam bei dem 33-Jährigen in Wolfsburg auf, als ihm auch Spieler des Gegners zu seiner grandiosen Karriere gratulierten. „Da musste ich schon die eine oder andere Träne verdrücken“, sagte Lahm, der seine Gefühle nach außen so gut zu kontrollieren weiß.
Darmstadt, Leipzig, Mainz - dreimal 90 Minuten bleiben ihm. Er will sie „genießen“, seine letzten Wochen: „Jede Trainingseinheit, jeden Kreis, jede Flanke, jeden Torabschluss.“ Ein Finale mit feuchten Augen scheint gewiss: „Ich kann für nichts garantieren.“
Reaktionen auf Bayerns 27. Meisterschaft
Verletzte bei Schlägerei in der Landesklasse
Bei einer Schlägerei unter Fans hat es im Kreis Eichsfeld (Thüringen) mehrere Verletzte gegeben. Die Polizei vermutet, dass etwa 20 Anhänger der Mannschaften von Wüstheuterode und Sondershausen am Sonntag aneinandergeraten waren. „Wir wissen bislang von vier Verletzten aus dem Eichsfeld“, sagte ein Polizeisprecher in Heiligenstadt am Montag auf Anfrage. Wie viele Fans aus Sondershausen Verletzungen davontrugen, wissen die Beamten noch nicht. Die Polizei sprach von einer „wüsten Keilerei“.
Weshalb es dazu kam, stand zunächst nicht fest. Die Polizei war nach eigenen Angaben bei verschiedenen Unfällen im Einsatz und konnte deshalb nicht sofort vor Ort sein. Ordner der Feuerwehr hatten die Polizisten um Hilfe gerufen. Das Spiel der Begegnung der Landesklasse sei nicht abgebrochen worden.
Son siegt mit Spurs gegen Arsenal
Der fünfmalige englische Meister FC Chelsea und Verfolger Tottenham Hotspur steuern im Gleichschritt auf das Meisterschaftfinale zu. Der Spitzenreiter gewann beim FC Everton 3:0 (0:0), Tottenham siegte im prestigeträchtigen Nord-Londoner Derby gegen den FC Arsenal mit Weltmeister Mesut Özil 2:0 (0:0). Damit haben die Blues vier Spieltage vor Saisonende weiter nur vier Punkte Vorsprung auf die Spurs.
Im Kampf um die Champions-League-Plätze haben Manchester City und Rekordmeister Manchester United wichtige Punkte liegen gelassen und Jürgen Klopps FC Liverpool unter die Arme gegriffen. United kam im Heimspiel gegen den Abstiegkandidaten Swansea City nur zu einem 1:1 (1:0), City spielte mit dem Anfang der zweiten Halbzeit eingewechselten Nationalspieler Leroy Sané beim Vorletzten FC Middlesbrough 2:2 (0:1). Liverpool, das am Montagabend beim FC Watford antritt, ist punktgleich mit den Citizens Dritter, United lauert mit einem Zähler weniger auf Rang fünf.
Die Treffer für Chelsea erzielten Pedro (66.), Gary Cahill (79.) und Willian (86.), Tottenham gewann dank eines Doppelschlages von Dele Alli (55.) und Harry Kane (58., Foulelfmeter). Özil spielte durch, konnte aber nicht auftrumpfen. Per Mertesacker und Shkodran Mustafi fehlten verletzt.
Middlesbrough ging gegen City durch Alvaro Negredo (38.) und Calum Chambers (77.) zweimal in Führung, doch die Gäste glich durch Sergio Agüero (69., Foulelfmeter) und Gabriel Jesus (85.) beide Male aus. United lag dank eines verwandelten Foulelfmeters von Wayne Rooney (45.+3) vorne, doch der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson (79.) besorgte für Swansea den Ausgleich.
Doppel-Rot und Balotelli-Tor: Paris verliert in Nizza
Trainer Lucien Favre hat mit dem OGC Nizza dem französischen Meister Paris St. Germain einen herben Rückschlag im Kampf um die Titelverteidigung verpasst. Der Tabellendritte aus Nizza bezwang den Club aus der Hauptstadt mit 3:1 (1:0). Der Tabellenzweite PSG verpasste es damit, nach Punkten wieder zu Spitzenreiter AS Monaco aufzuschließen. Monaco hat weiter drei Zähler Vorsprung und noch ein Spiel mehr zu bestreiten.
Für Nizza trafen Mario Balotelli (26. Minute), Ricardo Pereira (48.) und Anastasios Donis (90.+3). Das Tor von Marquinhos (64.) war für das Gäste-Team um Weltmeister Julian Draxler zu wenig. In der hektischen Nachspielzeit sahen Thiago Motta und Angel di Maria überdies noch Rote Karten.