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Winnie Schäfer von Jamaika vorerst suspendiert
Weil Jamaikas Nationaltrainer Winfried Schäfer einen Journalisten bei der Arbeit gehindert haben soll, hat ihn der Fußballverband verübergehend suspendiert. Der deutsche Coach soll Ende vergangener Woche nach der Niederlage in der WM-Qualifikation in Panama ein Kabel aus einer Kamera gezogen haben, als ein Reporter des jamaikanischen Fernsehsenders TVJ Teammanager Roy Simpson interviewen wollte. Das berichtete die Zeitung „Jamaica Gleaner“ (Mittwoch).
Schäfer wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht zu dem Vorfall äußern. „Ich habe einen Vertrag bis 2018 und ich will ihn erfüllen“, sagte er. „Ich will eine neue Mannschaft aufbauen und mehr lokale Spieler ins Team holen.“ Die Suspendierung soll bis zur Aufklärung des Vorfalls in Panama gelten.
Die „Reggae Boyz“ hatten zuletzt die Qualifikation für die WM in Russland verpasst. Am Freitag scheiterten sie mit 0:2 gegen Panama, am Dienstag wurden sie ebenfalls mit 0:2 vom Fußballzwerg Haiti besiegt. Auch wegen des enttäuschenden Abschneidens war zuletzt über Schäfers Zukunft als Nationaltrainer spekuliert worden.
Verbote rund um Risikospiel 96 gegen Dynamo
Rund um das Zweitligaspiel Hannover 96 gegen Dynamo Dresden an diesem Sonntag (13.30 Uhr) herrschen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Zuschauer der als Risiko-Spiel eingestuften Partie dürfen bei der An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln keine Glasflaschen oder Dosen mit sich führen. Auch eine sogenannte Schutzbewaffnung ist verboten. Laut Polizei Hannover kann bei Verstößen gegen dieses Verbot ein Ordnungsgeld von bis zu 400 Euro ausgesprochen werden.
Vor knapp vier Jahren war es bei einem Pokalspiel beider Teams in Hannover zu schweren Ausschreitungen gekommen. Damals waren mehrere Dynamo-Chaoten festgenommen worden. Ein Polizist hatte damals von „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ gesprochen. Unter anderem deswegen waren die Sachsen damals ein Jahr lang vom DFB-Pokal ausgeschlossen worden. 96 hatte wegen des Fehlverhaltens der eigenen Anhänger 70.000 Euro Geldstrafe zahlen müssen.
Darf Platini Abschiedsrede halten?
Der tief gefallene Franzose Michel Platini erhält offenbar die Möglichkeit, sich von "seiner" Europäischen Fußball-Union (Uefa) zu verabschieden. Ein Sprecher des erst gesperrten und später zurückgetretenen Ex-Uefa-Präsidenten bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass Platini am 14. September (Mittwoch) zum Uefa-Kongress nach Athen reisen und dort eine Art Abschiedsrede halten werde.
In Griechenland wird Platinis Nachfolger gewählt. Der 61 Jahre alte Ex-Weltstar war zusammen mit Ex-Fifa-Präsident Joseph S. Blatter (80) im vergangenen Jahr von der Fifa-Ethikkommission zunächst für acht Jahre gesperrt worden. Inzwischen wurde Platinis Sperre um vier Jahre reduziert, was eine Fortführung seiner Präsidentschaft aber weiterhin unmöglich machte.
Weinzierl passt das Bayernspiel gar nicht
Nach dem Bundesliga-Fehlstart hofft Schalkes Trainer Markus Weinzierl auf eine Art Neubeginn gegen Bayern München. „Es ist kein glücklicher Spielplan - gerade wenn du das erste Spiel nicht gewonnen hast“, räumte Weinzierl im Interview mit der Funke Mediengruppe vor seinem Heimdebüt am Freitag (20.30 Uhr/Sky) ein. Im Grunde beginne die Saison nun von vorn, zumal man nach den Last-Minute-Verpflichtungen und der Länderspielpause erst jetzt mit dem kompletten Kader arbeiten könne. „Aber wir freuen uns auf die Bayern, werden ein anderes Gesicht zeigen und schauen, dass wir punkten oder gewinnen können.“
Während die Münchner zum Saisonstart Werder Bremen mit 6:0 abfertigten, verlor Schalke 0:1 bei Eintracht Frankfurt. Der schwache Auftritt veranlasste Sportvorstand Christian Heidel schon zu Kritik an der Einstellung einiger Profis. „Es gibt sicher Spieler in unseren Reihen, die sich stärker einschätzen, als sie sind“, monierte Heidel in der „Sport Bild“. Nach und nach wolle man die Mentalität im Team verändern, vor allem durch den Einbau der Neuzugänge. „Deshalb haben wir einige Veränderungen im Kader vorgenommen“, erklärte Heidel.
Gut möglich, dass Weinzierl gegen die Bayern die Startelf verändert. Gegen Frankfurt stand von den sieben Neuzugängen nur Naldo von Beginn an auf dem Platz. Gute Chancen ins Team zu rutschen, werden Jewgeni Konopljanka, Nabil Bentaleb und Benjamin Stambouli eingeräumt.
Ali Daei ist nicht mehr WM-Rekordschütze
Der guatemaltekische Stürmer Carlos Ruiz hat beim 9:3 (4:2)-Sieg seiner Mannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen St. Vincent und die Grenadinen Fußballgeschichte geschrieben. Durch seine fünf Treffer gegen den Inselstaat verdrängte der 36-Jährige mit 39 Toren den ehemalige Bundesligaprofi Ali Daei (Arminia Bielefeld, Bayern München, Hertha BSC) als erfolgreichsten Schützen in der WM-Qualifikation.
Nach Fifa-Angaben übertrifft Ruiz die iranische Ikone Ali Daei um drei Treffer. Ruiz benötigte für seine Torausbeute in der WM-Qualifikation 45 Partien.
Sollte Ruiz wie angekündigt nach der verpassten WM-Qualifikation nun seine Karriere beenden, bliebe er zudem mit 68 Toren in 133 Partien auf dem geteilten 15. Platz der erfolgreichsten Länderspieltorschützen. Führender in dieser Statistik ist ebenfalls Ali Daei (109). Deutscher Rekordhalter ist Weltmeister und WM-Rekordschütze Miroslav Klose (71).
Bendtner unterschreibt in Nottingham
Der englische Zweitligist Nottingham Forest hat den ehemaligen Wolfsburger Stürmer Nicklas Bendtner verpflichtet. Das gab Club-Besitzer Fawaz Al-Hasawi bei Twitter am Mittwoch bekannt. Der 28 Jahre alte Bendtner unterschrieb in Nottingham demnach einen Vertrag über zwei Jahre.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundesligisten VfL Wolfsburg war Ende April vorzeitig beendet worden. Der dänische Nationalspieler war bei den „Wölfen“ zuvor durch zahlreiche Eskapaden aufgefallen. VfL-Manager Klaus Allofs bezeichnete Bendtner damals „als Gefahr für unsere Gemeinschaft“.
Vor seiner Zeit in Wolfsburg spielte Bendtner bereits in England. Von 2005 bis 2014 stand er beim Erstligisten FC Arsenal unter Vertrag. Sein neuer Club Nottingham Forest steht derzeit auf Platz sieben der Championship-Tabelle.
VfB-Trainer Luhukay schimpft über Spielplan
Stuttgarts Trainer Jos Luhukay hat sich über den Spielplan in der 2. Bundesliga beschwert. „Wir sind aus VfB-Sicht schon in einem gewissen Nachteil, weil wir einige Nationalspieler haben“, sagte Luhukay am Mittwoch. Der VfB Stuttgart spielt bereits am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Heidenheim. Nach ihren Länderspielen kommen einige Profis erst zwei Tage vor dem Heimspiel zurück.
Auch das Heimspiel gegen Greuther Fürth am 3. Oktober passt Luhukay in diesem Zusammenhang nicht. „Schlimmstenfalls verlieren wir da fünf oder sechs Stammspieler, die gegen Fürth vielleicht nicht spielen können. Das ist höchst fragwürdig, warum man uns auf den Montagabend legt“, schimpfte der Niederländer. „Ich hoffe, dass die Nationalverbände unsere Spieler einen Tag später anfordern und erst am Dienstag zu ihren Nationalmannschaften holen.“
Lehmann-Prozess am 9. November
Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann muss im November wegen mutmaßlicher Nötigung und versuchter Körperverletzung vor Gericht. Das Amtsgericht Starnberg in Bayern hat einen Prozess-Termin für den 9. November angesetzt, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte. Zuvor hatte die Münchner Zeitung „tz“ darüber berichtet. Lehmann wird einen Tag vor seinem 47. Geburtstag selbst vor Gericht erscheinen müssen.
Zum Prozess kommt es, weil Lehmann Einspruch gegen einen Strafbefehl erhoben hat. Der Ex-Torwart soll 240.000 Euro zahlen. Es geht um eine Autofahrt im Herbst 2014. Laut Strafbefehl stieg Lehmann nahe Starnberg aus seinem Auto und fasste einem Kontrahenten an den Schal, nachdem er dessen Auto aus Verärgerung über die Fahrweise überholt und ausgebremst hatte.
Dies wertete die Staatsanwaltschaft als versuchte Körperverletzung und brummte dem vermögenden Ex-Fußballprofi 60 Tagessätze zu je 4000 Euro auf. Ursprünglich hatte der Prozess vor einem Jahr beginnen sollen, wegen eines Anwaltswechsels wurde er aber verschoben. In der „Bild“-Zeitung hatte Lehmann die Vorwürfe damals bestritten: „Ich habe noch nie jemanden bedroht oder gewürgt.“
Barca-Boss will mit Messi verlängern
Barcelonas Präsident Josep Maria Bartomeu will den Vertrag mit Weltfußballer Lionel Messi (29) in Kürze verlängern. Dies kündigte der Barca-Boss in New York anlässlich der Eröffnung eines US-Büros der Katalanen an.
"Messi gibt uns immer mehr zurück. Seine Leistung ist etwas Spezielles. Er erfindet sein Spiel jeden Tag neu und verändert etwas", sagte der Klubchef im Interview mit dem katalanischen Fernsehsender TV3: "Leo wird immer besser. Er ist in topform." Messi fühle sich in der katalanischen Metropole einfach wohl und werde wertgeschätzt. Nähere Details über die Ausdehnung des Kontraktes mit dem Argentinier wurden nicht bekannt.
Messis augenblicklicher Vertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2018. Mit einem Jahressalär von geschätzt 22 Millionen Euro netto ist er der am besten bezahlte Fußballer der Welt. Wie lange Barca den Gaucho, der schon als Jugendlicher seit 2000 für die Katalanen spielt, an sich binden möchte, wurde bislang nicht bekannt.
Heidel krittelt vor Bayernspiel am Schalke-Team
Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hat vor dem Heimspiel gegen Bayern München am Freitag (20.30 Uhr/Sky) die Mentalität und Selbsteinschätzung einiger S04-Profis kritisiert. "Ich war natürlich auch enttäuscht. Es gibt sicher Spieler in unseren Reihen, die sich stärker einschätzen, als sie sind. Das sind alles gute Jungs, aber wir müssen die Mentalität verändern", betonte der ehemalige Mainzer Manager nach dem mit 0:1 in Frankfurt verpatzten Saisonauftakt der Königsblauen in der Sport Bild.
Die Mentalität sei aber schwer trainierbar. Heidel: "Es kommt also auf den Mix in einem Team an. Deshalb haben wir einige Veränderungen im Kader vorgenommen." Sehr bedauerlich sei die Verletzung des Spaniers Coke (Kreuzbandriss). "Seine Art wird uns erst einmal leider fehlen, aber bald helfen", sinnierte Heidel.
Arabi in Bielefelds Geschäftsführung
Arminia Bielefeld hat Samir Arabi zum Geschäftsführer Sport ernannt. Der 37-Jährige ergänzt damit den für den kaufmännischen Bereich zuständigen Gerrit Meinke in der Geschäftsführung der Ostwestfalen. Arabi war seit 2011 sportlicher Leiter bei Arminia. Zwei Mal gelang der Profi-Mannschaft seitdem der Aufstieg in die zweite Bundesliga.
Der nächste Blitzstart von Rashford
Manchester Uniteds Top-Talent Marcus Rashford hat bei seinem Debüt für Englands U21-Nationalmannschaft auf ganzer Linie überzeugt. Im vorletzten Spiel der Qualifikation zur EM 2017 gelang dem 18-Jährigen, der in diesem Sommer bereits zum EM-Kader des A-Teams gehörte, am Dienstag beim 6:1 (2:0)-Erfolg gegen Norwegen in Colchester einen Dreierpack.
Der Offensivmann setzte somit seine eindrucksvolle Debüt-Serie fort: Nachdem Rashford in seinen ersten Partien in Europa League, Premier League und A-Nationalmannschaft getroffen hatte, war er auch bei seiner U21-Premiere erfolgreich.
Neben Rashford (29./66./72., Elfmeter) trafen in Anwesenheit von Englands A-Teammanager Sam Allardyce Nathaniel Chalobah (38.), Ruben Loftus-Cheek (64.) und Lewis Baker (63.). Ghayas Zahid erzielte den Ehrentreffer für die Skandinavier.
Durch den Sieg über Norwegen führt Englands Nachwuchs mit 14 Punkten die Qualifikationsgruppe 9 an und liegt zwei Zähler vor der Schweiz. Im letzten Qualifikationsspiel am 6. Oktober reist das Team von U21-Coach Gareth Southgate nach Kasachstan. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich sicher für die EM-Endrunde in Polen.
Faschismus-Ermittlungen bei Italien
Italiens Verband FIGC hat eine Untersuchung eingeleitet, nachdem beim WM-Qualifikationsspiel der Azzurri gegen Israel (3:1) am Montag rechtsextreme Fans der italienischen Nationalmannschaft negativ aufgefallen waren. Sie sollen mit einem faschistischen Gruß Italiens Nationalhymne gefeiert haben.
Aufnahmen des "römischem Gruß" mit gestrecktem rechtem Arm werden jetzt vom Verband geprüft. Zwei italienische Tifosi wurden außerdem vom Stadion in Haifa entfernt, weil sie israelische Fans bespuckt hatten. Dies berichtete die römische Tageszeitung La Repubblica am Mittwoch.
Der Verband befürchtet jetzt Sanktionen seitens Fifa und Uefa. Beide Verbände haben sich den Kampf gegen Rassismus auf die Fahne geschrieben.
Kölns Nr. 3 muss Timo Horn ersetzen
1. FC Köln muss ohne Torwart und Olympia-Silbermedaillengewinner Timo Horn am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg antreten. Der Keeper laboriert immer noch an einer Adduktorenverletzung, die er vergangene Woche in einem Testspiel erlitten hatte, und kann nicht eingesetzt werden.
Sein Bundesliga-Debüt feiert bei den Wölfen deshalb der 20 Jahre alte Sven Müller, die eigentliche Nummer drei unter den Torhütern bei den Geißböcken. "Sven kommt früher ran, als er selbst geglaubt hat", sagte Trainer Peter Stöger im Kölner Stadt-Anzeiger. Ebenfalls nicht in Wolfsburg dabei ist Neuzugang Konstantin Rausch (Rückenbeschwerden).
Die Nummer zwei beim FC, Thomas Kessler, laboriert immer noch an einem Außenbandriss im Knie, den er im Trainingslager in Kitzbühel erlitten hatte. Horn spricht dem Debütanten Mut zu. "Ich traue Sven das absolut zu. Er macht das ganz abgebrüht", sagte Horn im Express. Müller hatte bereits beim 7:0 der Kölner im DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim BFC Preussen in Berlin zwischen den Pfosten des Kölner Tores gestanden, als Horn noch beim olympischen Fußballturnier in Brasilien weilte.
Engländer für Uefa-Kandidat van Praag
Der englische Verband FA unterstützt bei der Uefa-Präsidentschaftswahl den Niederländer Michael van Praag. Der 68-Jährige tritt am 14. September in Athen gegen den Slowenen Aleksander Ceferin (48) an, der unter anderem auf die Unterstützung des DFB bauen kann. "Michael van Praag würde die starke und glaubwürdige Führung sicherstellen, die der europäische Fußball in dieser kritischen Phase braucht", sagte FA-Vizechef David Gill, der auch im Uefa-Exekutivkomitee sitzt.
Bayers Dragovic lobt die Bundesliga
Die Ablösesumme von 17,5 Millionen Euro ist für Bayer Leverkusens Aleksandar Dragovic keine Belastung. "Die Ablösesumme bedeutet nichts", sagte der 25 Jahre alte den österreichischen Nationalspieler, der von Dynamo Kiew verpflichtet worden war.
Dabei ist sich der Defensivspezialist bewusst, dass die Konkurrenzsituation beim Werksteam sehr groß ist: "Ich möchte von den Innenverteidigern lernen, die eine überragende Saison gespielt haben. Ich bin glücklich, hier zu sein und schaue nach vorne."
Dragovic weiß außerdem, dass das Niveau in der Bundesliga deutlich höher ist als in der ukrainischen Meisterschaft: "Die Bundesliga wird immer stärker und stärker, sie gehört mit der Premier League zur besten Liga der Welt. Es sind jede Woche 100 Prozent gefragt, mit 90 Prozent gewinnt man keine Spiele."
Die politische Situation in der vom Krieg gebeutelten Ukraine hat ihn auch bewogen, den Verein zu wechseln: "Das lässt einen nicht kalt. Ich bin in der Zeit als Mensch gereift."
Neymar trifft, Messi fehlt verletzt
Neymar hat Brasilien in der WM-Qualifikation zum Sieg gegen Kolumbien geführt. Der Angreifer vom FC Barcelona erzielte am Dienstag (Ortszeit) den Treffer zum 2:1 (1:1)-Sieg gegen Kolumbien. Argentinien kam ohne Lionel Messi in Venezuela nur zu einem 2:2 (0:1), Uruguay feierte einen 4:0 (3:0)-Sieg gegen Paraguay. Chile und Bolivien trennten sich 0:0, Peru besiegte Ecuador 2:1 (1:1). In der Tabelle der Südamerika-Qualifikation liegt Uruguay mit 16 Punkten auf Platz eins vor Brasilien und Argentinien (jeweils 15).
In Manaus brachte Joao Miranda Brasilien schon in der 2. Minute in Führung, Marquinhos erzielte mit einem Eigentor den zwischenzeitlichen Ausgleich. Doch mit seinem Treffer in der 74. Minute sorgte Neymar für den Sieg der Brasilianer, die damit punktgleich mit Argentinien auf Platz zwei hinter Uruguay liegen.
Die Argentinier mussten sich fünf Tage nach der Rückkehr von Lionel Messi und dem 1:0-Zittersieg gegen Uruguay diesmal ohne den geschonten Angreifer vom FC Barcelona mit einem 2:2 in Venezuela zufrieden geben. Letztlich war es sogar ein Punktgewinn für den zweimaligen Weltmeister. Unter dem neuen Trainer Edgardo Bauza geriet Argentinien durch Treffer von Juanpi (35.) und Josef Martinez (53.) mit 0:2 in Rückstand, doch Nicolas Pratto (58.) und Lucas Otamendi (83.) glichen noch aus und verhinderten eine Niederlage.
In Montevideo kam Spitzenreiter Uruguay zu einem ungefährdeten Sieg gegen Paraguay. Edinson Cavani (18. Minute/54.), Luis Suárez (45.+1) per Elfmeter und Cristian Rodriguez (42.) schossen den Sieg heraus.
US-Rekordmann Pulisic "spektakulär"
Dem starken Dortmunder Youngster Christian Pulisic sei Dank: Jürgen Klinsmanns US-Nationalmannschaft hat mit dem 4:0 (1:0)-Erfolg über Trinidad und Tobago den nächsten Schritt auf dem Weg zur WM geschafft. Ab Herbst kämpfen die US-Boys im Hexagonal, der Sechser-Endrunde des amerikanischen CONCACAF-Verbandes, um drei direkte Russland-Tickets.
Als Erster der Gruppe C zogen die Amerikaner gemeinsam mit Trinidad und Tobago in die entscheidende Qualifikations-Runde ein. „Das war unser Ziel“, sagte Klinsmann nach dem Erfolg. Am 11. November startet sein Team mit dem Duell gegen den Erzrivalen Mexiko. „Es ist eine große Chance. Wir können gleich ein Signal senden“, betonte der US-Trainer. Die weiteren Gegner sind Costa Rica, Panama und Honduras.
Am Dienstag (Ortszeit) sorgte US-Top-Talent Pulisic bereits mit dem Anpfiff in Jacksonville für einen Rekord. Mit 17 Jahren und 353 Tagen ist der BVB-Spieler der jüngste US-Profi, der in einem WM-Qualifikationsspiel in der Startelf stand. Während der 90 Minuten überzeugte Pulisic mit zwei Torbeteiligungen.
„Spektakulär“, schwärmte der frühere US-Nationalspieler Brian McBride bei ESPN über die Leistung des offensiven Mittelfeldspielers gegen die Spieler aus dem Karibikstaat. „Klinsmann hat ihn eingesetzt und Pulisic hat geliefert.“
Bereits am Freitag trug sich der Teenager mit kroatischen Wurzeln beim 6:0-Sieg über St. Vincent und die Grenadinen als jüngster Doppeltorschütze in einem Qualifikationsspiel der US-Nationalmannschaft in die Geschichtsbücher ein. Gegen Trinidad und Tobago hatte er dagegen Pech, als sein Schuss in der 31. Minute sowohl den linken als auch den rechten Pfosten berührte und wieder ins Feld sprang. „Bester Spieler auf dem Platz. Er zeigte mehr Stärken als man erwarten durfte. Jedes Mal, wenn er den Ball berührte, erzeugte er Gefahr“, schrieb ESPN euphorisch.
Vor 19.410 Zuschauern im EverBank Field schossen Sacha Kljestan von den New York Red Bulls (44. Minute), Jozy Altidore (Toronto FC) mit einem Doppelpack (59. und 63.) sowie der 21 Jahre alte Paul Arriola (71.), der für den mexikanischen Club Tijuana spielt, die Treffer und beseitigten letzte Qualifikations-Zweifel. Der 9:3-Kantersieg des Tabellendritten Guatemala gegen St. Vincent und die Grenadinen war für die Gastgeber wertlos.