Dortmund/Hamburg. BVB-Macher sprechen dem RTL-Experten die Kompetenz ab. Jens Lehmann hatte Dortmunds Nationalspieler Mario Götze heftig kritisiert.
In der Debatte um Mario Götzes Leistung in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft haben nach Lothar Matthäus auch die Macher von Borussia Dortmund Partei für ihren Schützling ergriffen. In der "Bild"-Zeitung nahmen sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc dabei vor allem Jens Lehmann zur Brust. Der frühere Dortmunder Torhüter hatte als RTL-Experte nach dem WM-Qualifikationspiel in Norwegen (3:0) am Sonntag harsche Kritik an Götze geübt.
Watzke nimmt Lehmann nicht ernst
"Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört, Jens Lehmanns Kommentare ernst zu nehmen", sagte Watzke nun. Lehmann hatte bei Dortmund-Rückkehrer Götze moniert: "Götze gibt einem immer das Gefühl, dass er irgendwie nichts macht." Watzke weiter über Lehmann, der von 1999 bis 2003 bei den Westfalen unter Vertrag gestanden hatte: "Er hat am Sonntag beispielsweise die Turnierbilanz der deutschen Nationalmannschaft kritisch hinterfragt. Und das, obwohl wir vor zwei Jahren Weltmeister waren. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis."
Zorc wundert sich über Lehmann
Auch Zorc konterte Lehmann. "Ich wundere mich, wie undifferenziert und offensichtlich mäßig vorbereitet manch ein sogenannter Experte im TV einseitig negative Thesen verbreiten darf", sagte Zorc, der den WM-Helden von 2014 für den Auftritt in Norwegen in Schutz nahm: "Wir haben auf der Mittelstürmer-Position in Deutschland zurzeit eben keinen Lewandowski oder Aubameyang. Deshalb muss Joachim Löw im Sturmzentrum häufig mit Mittelfeldspielern improvisieren. Das liegt in der Natur der Sache." Götze hatte in Oslo bis zu seiner Auswechslung in der 72. Minute als sogenannte falsche Neun spielen müssen.
Matthäus schützt Götze
Bereits am Dienstag hatte sich Rekord-Nationalspieler Matthäus in die Diskussion eingeschaltet und eine andere Sichtweise als Lehman kundgetan. "Mario Götze ist noch nicht fit. Das Wichtige ist, dass er Fitness und Spielpraxis bekommt. Dann wird Mario auch wieder seine Tore machen, die speziell die BVB-Fans von ihm erwarten, aber auch die Fans der Nationalmannschaft", sagte Matthäus bei "Sky Sport News HD". An das Potenzial Götzes glaube der 55-Jährige weiterhin: "Er hat nach wie vor das Talent, aber es ist jetzt eine Sache des Kopfes. Bei Bayern ist ihm die Leichtigkeit und die Freude am Fußball unter Pep Guardiola genommen worden."
Deutschlands Sieg in Norwegen:
Deutschland beim Quali-Auftakt in Norwegen