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England mit Zittersieg
Im 116. Länderspiel von Stürmer-Star Wayne Rooney ist England mit einem Zittersieg in die WM-Quali gestartet. Durch den Treffer von Adam Lallana weit in der Nachspielzeit siegten die Three Lions beim Debüt des neuen Nationaltrainers Sam Allardyce in Trnava mit 1:0 (0:0) gegen Gastgeber Slowakei. England hatte nach einer Gelb-Roten Karte gegen den slowakischen Abwehrchef Martin Skrtel (57.) mehr als eine halbe Stunde lang in Überzahl gespielt.
Rooney zog derweil an David Beckham als englischer Feldspieler mit den meisten Länderspiel-Einsätzen vorbei, vor dem 30 Jahre alten Angreifer von Manchester United liegt nur noch Torwart-Ikone Peter Shilton (125). Diesen könnte Rooney überflügeln, wenn er nach der WM im übernächsten Sommer seine internationale Karriere beendet. Die Slowaken, die bei der EM 2016 im Achtelfinale an Deutschland gescheitert waren, hielten auch nach dem Platzverweis gegen Fenerbahce-Neuzugang Skrtel vehement dagegen, die Engländer bissen sich lange die Zähne aus.
Tschechien mit Nullnummer
Deutschlands nächste Gegner Tschechien und Nordirland haben im ersten Spiel der Qualifikation zur WM 2018 bereits Punkte liegen gelassen. Beide Teams trennten sich in Prag 0:0. Nach dem 1:0 (1:0)-Sieg von Aserbaidschan in San Marino und dem 3:0 (2:0) der Deutschen in Norwegen teilen sich Tschechien und Nordirland nun Rang drei der Gruppe C. Am 8. Oktober trifft Tschechien in Hamburg auf das Team von Bundestrainer Joachim Löw, drei Tage später empfängt der Weltmeister in Hannover die Nordiren.
Polen nur unentschieden
Die polnische Nationalmannschaft um Bayern Münchens Torjäger Robert Lewandowski hat sich zum Auftakt der WM-Qualifikation einen Ausrutscher geleistet. Die Polen gaben eine 2:0-Führung gegen Kasachstan aus der Hand und kamen nur zu einem 2:2 (2:0). Bartosz Kapustka (9.) und Lewandowski (35.) hatten zunächst für den EM-Viertelfinalisten, der erst am Europameister Portugal scheiterte, getroffen, Sergej Chischnitschenko (51., 58.) erzielte aber mit einem Doppelpack noch den Ausgleich.
Balotelli-Berater Raiola attackiert Klopp
Mario Balotellis Berater Mino Raiola hat den früheren BVB-Trainer Jürgen Klopp für dessen Umgang mit seinem Schützling beim FC Liverpool scharf kritisiert. „Zu sagen, dass er sich nicht korrekt verhalten hat, ist eine Untertreibung. Er war ein Scheißkerl“, sagte Raiola der „Gazzetta dello Sport“. „Ich beurteile ihn nicht als Trainer, auch wenn er meiner Meinung nach kein guter Coach ist, aber ich glaube, er hat nicht verstanden, dass wir über einen Menschen sprechen“, sagte er zu Klopps Verhalten gegenüber Balotelli.
Der frühere Coach von Borussia Dortmund hatte den Italiener in der vergangenen Saison bei Liverpool trainiert, ihm jedoch frühzeitig mitgeteilt, dass er ohne ihn plane. Der Angreifer war daraufhin zu OGC Nizza gewechselt. „Am Ende haben die Verantwortlichen in Liverpool zugegeben, dass Klopps Verhalten nicht korrekt war“, sagte Raiola. „Mario hat sich vorbildlich verhalten, er hat sich nie beschwert, wenn er alleine trainieren musste.“
Neymar beim Training von Fan umgeworfen
Schrecksekunde für Brasiliens Superstar Neymar: Der Offensivspieler des spanischen Meisters FC Barcelona wurde beim Training der Selecao in der Arena Amazonia in Manaus von einem Fan, der auf das Spielfeld gelaufen war, um seinen Idol zu umarmen, umgeworfen.
Das öffentliche Training des Rekord-Weltmeisters fand vor 15.000 Zuschauern statt. Der 24-jährige Neymar war jedoch nur kurz geschockt, stand schnell wieder auf seinen Beinen und sorgte dafür, dass der Anhänger von den Sicherheitskräften nicht zu hart angepackt wurde.
Kroos soll bei Real zu Topverdienern aufsteigen
Toni Kroos soll analog zu Europas Fußballer des Jahres Cristiano Ronaldo, 100-Millionen-Mann Gareth Bale und Kapitän Sergio Ramos langfristig an Champions-League-Sieger Real Madrid gebunden werden. Nach Angaben der „Marca“ steht eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem 26 Jahre alten Mittelfeldspieler bis 2022 oder sogar 2023 im Raum.
Der Ex-Münchner, der 2014 zu den Madrilenen gewechselt war, steht ohnehin noch bis 2020 bei den Königlichen unter Vertrag. In der Gehaltsrangliste soll Kroos hinter Ronaldo, Bale und Ramos ebenfalls auf Platz vier aufrücken. Möglicherweise wird – im Falle einer Ausdehnung des Kontraktes – auch die Ablösesumme auf einen dreistelligen Millionenbetrag festgeschrieben.
Heynckes: „Fußball hat seine Seele verloren“
Der frühere Welttrainer Jupp Heynckes hat mit deutlichen Worten die Schnelllebigkeit des modernen Fußball-Geschäfts beklagt. „Der Fußball ist aus den Fugen geraten. Er hat seine Seele verloren“, sagte der 71-Jährige im Interview mit der Tageszeitung Die Welt: „Es zählt nur noch schnell, schnell, schnell. Niemand hat doch heutzutage noch Geduld.“
Beispielhaft sei die Situation des gerade als Kapitän der Nationalmannschaft zurückgetretenen Bastian Schweinsteiger, der beim englischen Topclub Manchester United nach einer von Verletzungen geprägten ersten Saison zuletzt ins Reserveteam versetzt wurde. „Wenn es – aus welchen Gründen auch immer – keine Gegenleistung gibt, wird sofort reagiert. Das ist erschreckend“, sagte Heynckes.
Von einem immer wieder thematisierten Wechsel in die nordamerikanische Profiliga MLS rät Heynckes seinem ehemaligen Schützling Schweinsteiger, mit dem er 2013 bei Bayern München das Triple gewonnen hatte, allerdings ab: „Die Bedingungen dort im Fußball sind nicht mit denen bei europäischen Topklubs zu vergleichen. Das fängt bei den Plätzen an“, sagte Heynckes: „Ich denke, das wird er sich genau überlegen.“
Schweinsteigers tränenreicher DFB-Abschied:
Hummels fordert „mehr torgeile Spieler“
Mit Mats Hummels hat ein weiterer wichtiger Kopf der deutschen Nationalmannschaft den Mangel an Torgefahr in der DFB-Elf beklagt. „Das ist ein zentraler Punkt, an dem wir ansetzen müssen. Dass wir eine größere Strafraumpräsenz haben: mit mehr Spielern vor dem Tor, und auch größerer Entschlossenheit. Da müssen wir noch mehr torgeile Spieler haben“, sagte Hummels der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Zuletzt sei Thomas Müller fast der Einzige gewesen, „der aus dem Mittelfeld nachrückt in den Sechzehner“, meinte Hummels, und erklärte diese Lage auch mit einer Personalie. „Mit Özil als Zehner haben wir einen Spieler, der gern außerhalb des Strafraums agiert, dementsprechend müssen – mit ihm im Zentrum – andere mit rein in den Sechzehner“, sagte er.
Dies sei vor allem bei der EM in Frankreich nicht häufig genug der Fall gewesen. „Wir haben sehr viele, die die Tore gern vorbereiten. Ich finde, wir könnten mehr Spieler gebrauchen, die die Tore auch schießen wollen“, betonte Hummels. Das sei trainierbar, „durch viele Abschlüsse oder mit Tiefenläufen“.
Hecking zufrieden mit Gomez-Einstand
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking war sehr zufrieden mit dem Einstand des neuen Stürmerstars Mario Gomez im Testspiel am Freitagabend gegen Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden (1:0). „Für Mario war das Spiel eine gute Standortbestimmung, bei der er gesehen hat, dass er schon weit ist, denn er hat getroffen und war an vier torgefährlichen Situationen beteiligt. Das war insgesamt ein zufriedenstellender Test“, sagte Hecking.
Gomez, der für sieben Millionen Euro Ablöse vom AC Florenz verpflichtet wurde, erzielte in der 25. Minute das Tor des Tages. „Ich bin sehr zuversichtlich für die kommende Saison“, zitierte die „Bild“ den EM-Teilnehmer. Möglicherweise kommt der 31-Jährige am kommenden Sonnabend gegen den 1. FC Köln zu seiner Bundesliga-Premiere bei den Wölfen. Aufgrund des bei der EM erlittenen Muskelfaserrisses im Oberschenkel hatte Gomez im DFB-Pokal und zum Bundesliga-Saisonauftakt noch gefehlt.