Las Vegas. Er hat fast eine halbe Milliarde Dollar verdient – und war immer der größte Aufschneider. Floyd Mayweather tritt mit einem Rekord ab.
Er hat in seiner Karriere vermutlich eine halbe Milliarde Dollar verdient. Er hat das Klischee des reichen, verzogenen, prolligen Protz-Boxers bedient wie kein Zweiter, ein Großmaul, aber eins ohne das Augenzwinkern eines Muhammad Ali in seiner Frühphase. Nun tritt Weltmeister Floyd Mayweather Jr. ab – ungeschlagen und tatsächlich mit einem Rekord, der in der Geschichte nicht so schnell zu wiederholen sein wird.
Denn Mayweather hat auch den vermeintlich letzten Kampf seiner Box-Karriere gewonnen. Der 38 Jahre alte Amerikaner setzte sich vor 13.395 Zuschauern in einem einseitigen Weltergewichtsduell in der Arena des MGM Grand Hotels von Las Vegas gegen seinen Landsmann Andre Berto nach zwölf Runden einstimmig nach Punkten durch. Mayweather verteidigte somit seine Weltmeisterschaftsgürtel nach WBC- und WBA-Version. Berto indes musste sich im 34. Kampf seiner Karriere zum vierten Mal geschlagen geben.
Durch seinen 49. Sieg im 49. Fight stellte Mayweather den Allzeit-Rekord von Schwergewichts-Champion Rocky Marciano ein. „Es ist offiziell, meine Karriere ist vorbei. Man sollte wissen, wenn man aufhört. Jetzt möchte ich Zeit mit meiner Familie verbringen“, sagte Mayweather noch im Ring. Experten bezweifeln jedoch, dass der extrovertierte Weltmeister tatsächlich nie wieder in den Ring steigen wird.
Vor seinem letzten Kampf hatte sich Mayweather mit einer Vielzahl von Problemen herumschlagen müssen. Neben schleppenden Ticket-Verkäufen nach dem enttäuschenden "Jahrhundert-Kampf" gegen Manny Pacquaio war bekannt geworden, dass "Money" Mayweather vor dem Kampf gegen Pacquiao im Mai Kochsalz- und Vitamininjektionen erhalten hatte. Die US-Anti-Doping-Agentur USADA entlastete den Pound-for-Pound-König (Bester Boxer über alle Gewichtsklassen hinweg) jedoch und erklärte, dass die Injektionen angemeldet gewesen seien.
Jahrhundertkampf? Mayweather vs. Pacquiao