Schweinsteiger flog beim 1:1 des FC Bayern bei Manchester United nach einem vermeintlichen Foul an Wayne Rooney kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz. Rooney soll den Platzverweis durch sein theatralisches Verhalten provoziert haben. Dies bestreitet der Stürmer vehement.

Manchester. Manchester Uniteds Stürmer-Star Wayne Rooney hat die Schwalben-Vorwürfe bei einer Attacke von Bastian Schweinsteiger im Champions-League-Duell klar zurückgewiesen. „Ich denke, dass es ein Foul war. Wenn ich nicht hochgesprungen wäre, hätte er mich verletzen können. Er kommt mit seinen Stollen angesprungen. Der Schiedsrichter hat ihn verwarnt, es ist nicht meine Entscheidung“, wird der 28 Jahre alte Rooney in englischen Medien zitiert.

Es sei nicht „schön, wenn ein Kollege vom Platz gestellt wird. Aber es war definitiv nicht meine Intention“, führte der englische Nationalspieler weiter aus. Was Schweinsteiger nach dem Platzverweis zu ihm gesagt habe, wolle er „wirklich“ nicht sagen.

Schweinsteiger hatte beim 1:1 des FC Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei ManUnited in der 90. Minute für ein angebliches Foul an Rooney Gelb-Rot vom spanischen Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo gesehen. Der Nationalspieler fehlt am kommenden Mittwoch im Rückspiel. Zudem muss der Titelverteidiger neben dem verletzten Thiago auch auf den gesperrten Javi Martínez verzichten.

Sie würden den Münchnern „sehr fehlen, aber sie haben immer noch eine sehr starke Mannschaft“, meinte Rooney, der die Partie bei den Bayern als Chance und Herausforderung sieht: „Das ist ein ganz wichtiges Spiel für uns. Ein Weiterkommen würde unsere Saison retten. Wir müssen zeigen, dass wir auch ein gutes Team haben. Zu wissen, dass wir den Titelverteidiger ausschalten können, ist eine große Motivation für uns.“ In der Premier League haben die Red Devils als Siebter bei zehn Zählern Rückstand auf Platz vier kaum mehr eine Chance, sich erneut für die Königsklasse zu qualifizieren.

Die Bayern hatten nach der Hinausstellung von Schweinsteiger nicht groß lamentiert, aber wie Sportdirektor Matthias Sammer zu Recht einen Mangel an Verhältnismäßigkeit beklagt. „Es wurde mit zweierlei Maß gemessen“, sagte Sammer und bezog sich auf ein überhartes Einsteigen des bereits verwarnten Antonio Valencia gegen Jerome Boateng, das ohne Folgen vor den United-Profi geblieben war.

Schweinsteiger war am nächsten Tag in der englischen Presse der Buhmann. Allerdings nicht wegen seiner Schwalben-Vorwürfe an Rooney, sondern wegen seines Ausgleichstreffers, der United um eine gute Ausgangsposition im Rückspiel brachte. Der Daily Mirror ging sogar so weit, den deutschen Nationalspieler als „Dirty Schwein!“ zu bezeichnen.