Am vierten Turniertag führte die anhaltende Hitzewelle erstmals zu einer Spielunterbrechung. Spitzenspielerin Scharapowa kritisierte daraufhin die Informationspolitik der Offiziellen. Lesen Sie hier alles rund um die Australian Open im Liveticker.
Melbourne. Die anhaltende Hitzewelle in Melbourne hat am vierten Turniertag der Australian Open erstmals zu einer Spielunterbrechung geführt. Gegen 14 Uhr Ortszeit bei 42 Grad im Schatten trat die letzte Stufe der „Extreme Heat Policy“ (EHP) in Kraft. Der sogenannte WBGT-Faktor (Wet Bulb Globe Temperature), der sich aus der Temperatur, der UV-Strahlung, dem Wind und der Luftfeuchtigkeit errechnen lässt, hatte den kritischen Wert überstiegen.
Allerdings mussten alle Akteure erst den laufenden Satz zu Ende bringen, ehe ihre Matches gestoppt wurden. Das ist im EHP-Regelwerk festgelegt. Über der Rod-Laver- beziehungsweise der Hisense-Arena wurden die Dächer geschlossen und das Turnier anschließend fortgesetzt.
Erst um kurz nach 18 Uhr wurden die Matches auf den Außenplätzen wieder aufgenommen - bei 40 Grad. Zuletzt waren die Spiele bei den Australian Open im Jahr 2009 wegen extremer Hitze unterbrochen worden.
Lesen Sie hier alles rund um das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres im Liveticker:
+++ Del Potro fliegt bereits in Runde zwei raus +++
15.39 Uhr: Überraschung bei den Australian Open in Melbourne: Der Weltranglistenfünfte Juan Martin del Potro muss bereits nach der zweiten Runde den Heimweg antreten. Der Argentinier unterlag in der Nacht zu Freitag (Ortszeit 1.20 Uhr) dem Spanier Roberto Bautista Agut nach 3:53 Stunden 6:4, 3:6, 7:5, 4:6, 5:7. Del Potro hatte 2011 die US Open in New York gewonnen und galt beim ersten Grand Slam des Jahres als Mitfavorit.
+++ Lisicki trotz Melbourne-Ausscheidens für Fed Cup gesetzt +++
14.22 Uhr: Trotz ihres vorzeitigen Ausscheidens bei den Australian Open bleibt Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki für das deutsche Fed-Cup-Team gesetzt. „Angelique Kerber und Sabine Lisicki werden auf jeden Fall dabei sein“, sagte Teamchefin Barbara Rittner am Donnerstag in Melbourne. Die deutschen Tennis-Damen treffen am zweiten Februar-Wochenende in Bratislava auf die Slowakei. „Über den Rest mache ich mir noch ein paar Gedanken“, sagte Rittner.
Neben Kerber und Lisicki kommen für eine Nominierung Julia Görges, Andrea Petkovic, Annika Beck, Mona Barthel und Doppel-Spezialistin Anna-Lena Grönefeld infrage. Bis auf Kerber und Barthel sind in Melbourne allerdings bereits alle deutschen Spielerinnen ausgeschieden. Vor allem die Zweitrunden-Niederlage von Lisicki gegen die Rumänin Monica Niculescu war auch für Rittner eine Enttäuschung.
„Sabine bekommt es leider noch nicht hin, über einen längeren Zeitraum konstant fit zu bleiben“, sagte Rittner. Auch im Vorfeld der Australian Open hatte sich die Berlinerin wieder den Magen verdorben. Die Niederlage am Mittwoch hatte sie auf die Hitze zurückgeführt. Rittner hofft nun, dass Lisicki dauerhaft mit Martina Hingis zusammenarbeitet. „Das würde sie sicher weiterbringen.“
+++ Berrer in Melbourne als vorletzter Deutscher raus +++
13.55 Uhr: Michael Berrer ist bei den Australian Open als vorletzter deutscher Tennisprofi in der Herren-Konkurrenz ausgeschieden. Der Stuttgarter verlor am Donnerstag gegen den Spanier Feliciano Lopez trotz guter Leistung mit 3:6, 6:7 (6:8), 4:6. Damit ist von den zehn gestarteten deutschen Herren beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison nur noch Florian Mayer vertreten. Der Bayreuther kämpft an diesem Freitag (1 Uhr MESZ) gegen den an Nummer 20 gesetzten Polen Jerzy Janowicz um seinen erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der Australian Open.
+++ Titelverteidigerin Asarenka in Runde drei +++
12.25 Uhr: Titelverteidigerin Wiktoria Asarenka steht bei den Australian Open in der dritten Runde. Die Weltranglistenzweite aus Weißrussland setzte sich gegen Barbara Zahlavova-Strycova nach 1:28 Stunden 6:1, 6:4 durch. Asarenka hatte das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres in den beiden vergangenen Jahren gewonnen.
+++ Nächste Aufgabe in Melbourne: Wawrinka bereits im Achtelfinale +++
12.20 Uhr: Der Schweizer Tennisprofi Stanislas Wawrinka steht kampflos im Achtelfinale der Australian Open in Melbourne. Der Weltranglistenachte profitierte von der Aufgabe des Kanadiers Vasek Pospisil, der das Match wegen einer Rückenverletzung absagte. Damit erhöhte sich die Zahl der Aufgaben beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres.
+++ Spiele auf den Außenplätzen werden fortgesetzt +++
11.32 Uhr: Nach einer weiteren Spielunterbrechung sind die Spiele auch auf den Außenplätzen fortgesetzt worden.
+++ Nadal und Federer in Runde drei +++
10.16 Uhr: Die beiden Tennisstars Rafael Nadal (Spanien/Nr. 1) und Roger Federer (Schweiz/Nr. 6) sind im Eiltempo in die dritte Runde der Australian Open eingezogen. Nadal gewann gegen den 17 Jahre alten Australier Thanasi Kokkinakis 6:2, 6:4, 6:2, Federer bezwang Blaz Kavcic aus Slowenien 6:2, 6:1, 7:6 (7:4).
Die beiden Ausnahmespieler des vergangenen Jahrzehnts kamen am bislang heißesten Turniertag in Melbourne in den Genuss, jeweils unter einem geschlossenen Dach zu spielen. Die Organisatoren hatten bei bis zu 43,9 Grad im Schatten die „Extreme Heat Policy“ (EHP) in Kraft gesetzt. Die Spiele auf den Außenplätze wurden für vier Stunden unterbrochen, die Dächer über der Rod-Laver- und Hisense-Arena zugefahren.
Nadal trifft in der dritten Runde am Sonnabend auf Gael Monfils (Frankreich/Nr. 25) oder Jack Sock (USA), Federer bekommt es mit Fernando Verdasco (Spanien/Nr. 31) oder Teymuraz Gabaschwili (Russland) zu tun.
+++ Scharapowa kritisiert Informationspolitik +++
9.48 Uhr: Maria Scharapowa kritisierte nach ihrem Marathon-Match in der Mittagshitze die Informationspolitik der Offiziellen. „Niemand weiß, was das Limit ist, kein Spieler, nicht einmal die Physios, wenn man sie fragt“, sagte die Russin, die sich im bislang längsten Damen-Match des Turniers nach 3:28 Stunden 6:3, 4:6, 10:8 gegen Karin Knapp aus Italien durchgesetzt hatte: „Niemand weiß, wann das Dach geschlossen wird oder wann die Spiele abgebrochen werden.“
Scharapowa hätte gerne mehr Informationen. „Es gibt viele offene Fragen, die geklärt werden sollten“, sagte die 26-Jährige: Wer entscheide, wann die Bedingungen zu extrem werden? „Ich bin nicht sicher, der Schiedsrichter? Oder ein Meteorologe?“
Ihre nächste Gegnerin, Alize Cornet aus Frankreich, wunderte sich über das Vorgehen der Offiziellen. „Am Dienstag war es hier wie im Ofen. Der Wind war glühend heiß und die Leute sind ohnmächtig geworden“, sagte Cornet: „Die Bedingungen waren ähnlich, heute ist es vielleicht ein Grad heißer. Es sieht so aus, als sei die Entscheidung aus der Luft gegriffen. Das wäre schade.“