Sabine Lisicki hat den Titel in Wimbledon verpasst. Im Endspiel musste sie sich der Französin Marion Bartoli klar geschlagen geben. Dennoch zog die 23-Jährige ein insgesamt positives Fazit.

Nach der Niederlage im Endspiel von Wimbledon gegen die Französin Marion Bartoli (1:6, 4:6) stellte sich die deutsche Tennisspielerin Sabine Lisicki den Fragen der Journalisten:

Frage: Haben bei Ihnen die Nerven die entscheidende Rolle gespielt? Sie traten ganz anders auf als zuvor. Hat Sie das selber überrascht?

Lisicki: Ich habe mich eigentlich gut gefühlt. Aber es ist eine Chance, die du nicht jeden Tag bekommst. Es war etwas komplett Neues für mich. Aber ich werde daraus lernen und so viel aus diesem Finale mitnehmen. Erfahrung hat mir immer geholfen. Ich hoffe, dass es mir nächstes Mal helfen wird, den einen Schritt weiter zu gehen.

Wenn man auf dem Platz steht und man will, aber nichts geht – was ist das für ein Gefühl?

Lisicki: Das ist enttäuschend. Denn man weiß, dass man es besser kann und wie gut man das ganze Turnier über gespielt hat, um ins Finale zu kommen. Man will das gerne noch mal abliefern, aber das war einfach nicht möglich.

Warum?

Lisicki: Der Weg ins Finale hat mehr Kraft gekostet, auch mental, als ich mir eingestehen wollte. Trotzdem war es ein so gutes Turnier mit so vielen harten Matches. Auf der anderen Seite des Tableaus sind so viele Spielerinnen rausgeflogen, bei mir sind alle dringeblieben, und ich musste sie schlagen. Ich musste mein bestes Tennis spielen, um ins Finale zu kommen.

Wie werden Sie das Turnier mit etwas mehr Abtand insgesamt bewerten?

Lisicki: Es ist immer noch ein großartiges Turnier. Es waren zwei wunderbare Wochen. Ich habe mein bestes Tennis gespielt. Ich musste den Champion und die Finalistin vom letzten Jahr rauswerfen, ich denke schon, dass das etwas Großes ist. Dieses Turnier hat definitiv eine bessere Spielerin aus mir gemacht.

Wollten Sie zu viel und sind deswegen verkrampft?

Lisicki: Nee. Ich habe mich super gefühlt vor dem Match. Ich habe allerdings sehr wenig geschlafen. Das ging einfach nicht. Wahrscheinlich vor Nervosität. Ich habe mich aber auf das Spiel gefreut. Ich denke, die Kräfte haben einfach nachgelassen, damit ging auch die Konzentration weg. Das geht Hand in Hand. Man ärgert sich dann auch mehr, weil man weiß, dass das Flüchtigkeitsfehler sind, die man das Turnier über nicht gemacht hat. Dass ich es hätte besser machen können, das hat mich traurig gemacht.

Wie geht es jetzt für Sie weiter?

Lisicki: Ich werde mich erstmal gut erholen. Das ist jetzt das A und O. Den Körper ruhen lassen und Energie auftanken. Dann werde ich eine gute Vorbereitung auf die Hartplatzsaison machen und nicht zu früh in die Turniere einsteigen, um das Verletzungsrisiko niedrig zu halten.