Gezittert bis zum Schluss, aber doch gewonnen. Das DEB-Team springt durch den ersten Erfolg bei der Eishockey-WM in Schweden und Finnland auf Platz fünf der Tabelle.
Helsinki. Schlecht gespielt, aber endlich gewonnen: Deutschlands Eishockey-Auswahl ist bei der WM in Helsinki ein hart erkämpfter Prestigeerfolg über Österreich und ein großer Schritt in Richtung Klassenverbleib gelungen. Im bisher schwächsten Turnierspiel feierte das Team von Bundestrainer Pat Cortina am Mittwoch ein 2:0 (0:0, 1:0, 1:0), das den Sprung auf Tabellenplatz fünf bedeutete. Bei der Revanche für die Olympia-Qualifikation, in der Deutschland gegen die Alpenrepublik das Ticket für Sotschi verspielt hatte, avancierte Marcus Kink (38./60. Minute) zum entscheidenden Mann.
Mehr als die Treffer des Adler-Mannheim-Stürmers hatte das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) vor 6820 Zuschauern aber nicht zu feiern. Im Gegensatz zu den ersten Spielen gegen Finnland (3:4 n.V.), Russland (1:4) und die Slowakei (2:3) zeigte die Truppe um Kapitän und NHL-Star Christian Ehrhoff eine unkonzentrierte Leistung und konnte sich letztlich bei den Österreichern für deren schwache Chancenverwertung bedanken. Am Samstag (19.15 Uhr) steht gegen Lettland das nächste Duell an, am Sonntag (15.15 Uhr) heißt der Gegner USA.
„Auch wir werden noch ein schlechtes Spiel bei dieser WM haben, aber hoffentlich nicht gegen Österreich“, hatte Cortina vor dem 41. Nachbarduell gemeint – doch die Befürchtung bewahrheitete sich. Bei der ernüchternden Vorstellung der deutschen Mannschaft passte fast gar nichts: Puck-Verluste vorne wie hinten, Unordnung in der Abwehr und fehlende Ideen im Angriff prägten das Geschehen.
Michael Raffl schon nach 38 Sekunden sowie wenige Augenblicke vor Drittelende hatte die zwei größten Chancen für Österreich, scheiterte aber beide Male an Rob Zepp. Der Goalie hatte trotz seiner zwei Patzer im Match gegen die Slowaken (2:3) erneut den Vorzug vor Dennis Endras erhalten. Bis auf die Paraden gegen Raffl wirkte der Berliner dabei aber unsicher und wehrte viele Schüsse nach vorne ab.
Entgegen des Spielverlaufs hätte es aber auch 1:0 für die deutsche Mannschaft stehen können, als Felix Schütz einen Pass von Ehrhoff (2.) am leeren Tor vorbeizog. Außerdem überstanden die Schützlinge von Cortina 50 Sekunden in 3:5-Unterzahl.
Das Niveau blieb auch im zweiten Durchgang schwach, und wieder ließen die Österreicher gute Chancen liegen. Zunächst schob Manuel Latusa den Puck am leeren Kasten vorbei (25.), nur eine Minute später scheiterte Thomas Hundertpfund im Powerplay an Zepp. Auf der Gegenseite verpasste André Rankel in eigener Überzahl (32.) die Führung, Michael Wolf brachte einen abgefälschten Schuss nicht an Austria-Torhüter Bernhard Starkbaum vorbei (37.).
Weil das Zusammenspiel nicht klappte, musste eine Einzelaktion den Erfolg bringen. Mannheim-Stürmer Kink schnappte sich auf der Höhe der Mittellinie den Puck, schlängelte sich an drei Österreichern vorbei und überwand den gegnerischen Goalie. Patrick Hager hätte ebenfalls per Solo das 2:0 machen können, scheiterte aber an der Latte (39.). Das Finish wurde dann zur befürchteten Zitterpartie, doch irgendwie retteten die Deutschen das Ergebnis über die Zeit. Acht Sekunden vor Schluss machte Kink mit einem technischen Tor alles klar.