Die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina kassierte in Selb beim 1:3 (0:0, 1:2, 0:1) gegen Tschechien die vierte Niederlage im vierten Vorbereitungsspiel.
Selb. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft wartet weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis in der WM-Vorbereitung. Rund drei Wochen vor den Titelkämpfen in Schweden und Finnland (3. bis 19. Mai) kassierte die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina in Selb beim 1:3 (0:0, 1:2, 0:1) gegen Tschechien die vierte Niederlage im vierten Vorbereitungsspiel und verpasste die Revanche für die 1:3-Niederlage am Vortag.
Im vierten Spiel der Euro Hockey Challenge – bereits das Auftaktwochenende war der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach dem bitteren Olympia-Aus mit zwei Niederlagen in Weißrussland kräftig misslungen – erzielte Schweden-Legionär Marcel Müller (32.) für Deutschland den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer. Die Tore der Tschechen erzielten Tomas Hertl (23.), Lukas Kaspar (29.) sowie Lukas Pech (49.).
Vor 4059 Zuschauern in der ausverkauften Selber Arena entwickelte sich von Beginn an ein intensives und kampfbetontes Spiel, in dem das DEB-Team Schwächen im Spielaufbau offenbarte. Besser machten es die spielerisch überlegenen Tschechen, die in der Anfangsphase aber gleich dreimal aus kurzer Distanz an Goalie Jochen Reimer vom EHC München scheiterten. Zwei harmlose Schüsse des Mannheimers Christoph Ullmann blieben für Deutschland in einem zerfahrenen ersten Drittel die einzigen nennenswerten Chancen.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhte Tschechien gegen müde wirkende Gastgeber nochmals den Druck. Erst nach der verdienten 2:0-Führung schalteten die in dieser Phase äußerst dominanten Gäste einen Gang zurück und überließen den Deutschen das Kommando. Müller verwertete dabei die mustergültige Vorarbeit von Thomas Greilinger (ERC Ingolstadt), der kurz vor der Pause (40.) den Ausgleich auf dem Schläger hatte.
Im Schlussabschnitt mangelte es der DEB-Auswahl, die auf zahlreiche Nationalspieler der DEL-Finalisten und -Halbfinalisten verzichten musste, am nötigen Quäntchen Glück. Zudem fehlte am Ende die Entschlossenheit und die Kraft, um nach Tschechiens drittem Treffer noch eine erfolgreiche Schlussoffensive zu starten.
Deutschland, das im Februar beim Olympia-Ausscheidungsturnier in Bietigheim-Bissingen erstmals auf sportlichem Weg die Teilnahme an den Winterspielen verpasst hatte, tritt nach den Testspielen gegen Tschechien noch je zweimal gegen Schweden (20. und 21. April in Krefeld/Frankfurt) und die Schweiz (26. und 27. April in Langenthal/Rapperswil) an. Bei der WM heißen die Gruppengegner in Helsinki Finnland, Russland, Slowakei, Österreich, Lettland, USA und Frankreich.