Bayern München gewinnt durch ein spätes Eigentor von Wollscheid in Leverkusen. Dortmund deklassiert Freiburg, Schalke geht in Nürnberg unter. Werder kann auch gegen Schlusslicht Fürth nicht gewinnen.

Hamburg. Bayern München hat das Bundesliga-Schlagerspiel bei Bayer Leverkusen gewonnen und kann bereits am kommenden Spieltag Meister werden – allerdings (noch) nicht aus eigener Kraft. Nach einem 2:1 (1:0) beim Tabellendritten aus Leverkusen reicht dem FC Bayern ein Sieg gegen den Hamburger SV am 30. März (18.30 Uhr) zum 23. Titel, falls Borussia Dortmund zuvor nicht beim VfB Stuttgart gewinnt.

Es wäre das Sahnehäubchen auf einer fast perfekten Saison: Bereits am 27. Spieltag hat in 50 Jahren noch kein Verein die Meisterschaft perfekt gemacht. Nationalspieler Mario Gomez (37.) führte die B-Elf des Rekordmeisters zunächst auf die Siegerstraße, Bayers Kapitän Simon Rolfes (75.) erzielte den Ausgleich. Ein Eigentor von Philipp Wollscheid (87.) eröffnete den Bayern schließlich doch noch die Chance, erster „Ostermeister“ zu werden.

Der BVB liegt acht Spieltage vor dem Saisonende weiterhin 20 Punkte zurück, hat aber die direkte Champions-League-Qualifikation fast sicher. Der deutsche Meister, der bald keiner mehr sein wird, besiegte den SC Freiburg dank dreier Tore innerhalb von fünf Minuten mit 5:1 (3:1) und liegt zumindest bis Sonntagnachmittag zehn Punkte vor dem Tabellenvierten Eintracht Frankfurt. Auch Schalke 04, das 0:3 (0:1) beim 1. FC Nürnberg verlor, liegt zehn Punkte zurück.

+++ BAYER-FCB: DER SPIELVERLAUF ZUM NACHLESEN +++

Im Abstiegskampf zeigte der FC Augsburg, dass er den direkten Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben hat. Die Schwaben gewannen 1:0 (1:0) beim Hamburger SV, der Rückstand auf Fortuna Düsseldorf beträgt noch fünf Punkte. Da 1899 Hoffenheim gegen den FSV Mainz 05 nicht über ein 0:0 hinauskam, stehen die Chancen jetzt zumindest auf den Relegationsplatz bestens. Augsburg liegt vier Zähler vor Hoffenheim.

Fast schon abgestiegen ist die SpVgg Greuther Fürth, die beim Debüt ihres neuen Trainers Frank Kramer immerhin ein 2:2 (0:0) bei Werder Bremen erreichte. Die Augsburger sind allerdings neun Punkte entfernt – eine wohl unlösbare Aufgabe.

In Dortmund ließ Jonathan Schmid (28.) den SC Freiburg auf eine Überraschung hoffen, doch kurz vor der Pause schlug der BVB gleich dreimal zu. Robert Lewandowski (41.) schoss das 1:1, der Pole stellte mit seinem achten Bundesligaspiel in Serie mit mindestens einem Tor einen Vereinsrekord auf. Nuri Sahin (44./72.) und Lewandowski (45+1.) sorgten für die Entscheidung. Leonardo Bittencourt (78.) durfte noch sein erstes Bundesliga-Tor erzielen. Freiburg ist als Tabellenachter drei Punkte vom vierten Platz entfernt.

Zwei Punkte mehr hat der HSV. Die Niederlage gegen Augsburg war unnötig, denn allein der lettische Stürmer Artjoms Rudnevs vergab mehrere Großchancen. So blieb es beim Tor des Tages durch Augsburgs Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (8.). HSV-Star Rafael van der Vaart hatte kurzfristig wegen Magen-Darm-Beschwerden passen müssen.

+++ HSV GEGEN AUGSBURG: DER SPIELVERLAUF ZUM NACHLESEN +++

Ähnlich ärgerlich war das 0:3 für Schalke in Nürnberg durch Treffer von Markus Feulner (31.), Alexander Esswein (69.) und Mike Frantz (87.) – denn die Königsblauen hatten einige riesige Chancen und trafen zweimal den Pfosten. Die Spekulationen über eine Verpflichtung des Trainers Armin Veh von Eintracht Frankfurt bringen weitere Unruhe in die Mannschaft.

In Bremen verzweifelten die Werder-Fans unter den 40.000 Zuschauern. Zwei Foulelfmeter von Aaron Hunt (47./70.) reichten nicht zum Heimsieg, da Stephan Fürstner (56.) und Thanos Petsos (62.) für die Fürther trafen. Werder (30 Punkte) steckt tief in der Krise und ist im Abstiegskampf nicht sorgenfrei, das Polster auf den Relegationsplatz schmolz auf nur noch sechs Punkte.

Auch bei Fortuna Düsseldorf (29) wächst die Unruhe nach dem 1:1 am Freitag in Wolfsburg. Mathis Bolly (37.) traf für den Aufsteiger, Ivica Olic (51.) für den VfL (31).

Am Sonntag (15.30 Uhr) kann Armin Veh mit den Frankfurtern die 40-Punkte-Marke knacken. Gegen den VfB Stuttgart genügt dafür ein Unentschieden – sollte es dazu kommen, will Veh, der bei Schalke 04 gehandelt wird, innerhalb von zehn Tagen über seine Zukunft entscheiden. Borussia Mönchengladbach spielt gegen Hannover 96 (17.30 Uhr/beide live bei Sky und Liga total!), der Sieger hat die Europa-League-Qualifikation vor Augen.