Dortmund hat mit einem 5:1-Sieg gegen Freiburg den Champions-League-Platz gefestigt. Schalke dagegen verlor 0:3 in Nürnberg. Fürth und Bremen sowie Hoffenheim und Mainz trennen spielen unentschieden.

Dank Nuri Sahin hat Borussia Dortmund einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Champions League getan. Angeführt von dem in der Winterpause zurückgekehrten Profi verteidigte der deutsche Fußball-Meister beim 5:1 (3:1) über den SC Freiburg den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga. Eine Woche nach dem 1:2 der Borussia beim Erzrivalen FC Schalke setzte Sahin vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park die Glanzlichter. Zum ersten der beiden Treffer von Lewandowski (41. Minute/45.+1) leistete er die Vorarbeit, das 2:1 (44.) und 4:1 erzielte er selbst. Das fünfte Tor der Dortmunder steuerte Leonardo Bittencourt (74.) bei.

Für die Freiburger, die seit nunmehr vier Spielen auf einen Sieg warten, war die Schlappe besonders ärgerlich. Denn nach der verdienten Führung durch Jonathan Schmid (28.) sah es nach einer Überraschung aus. Doch der kollektive Blackout mit drei Gegentreffern kurz vor der Pause brachte die bis dahin starken Breisgauer vollends aus dem Takt.

Aufgrund der Ausfälle von Sven Bender und Sebastian Kehl war Sahin zum zweiten Mal in dieser Saison in die BVB-Startelf gerückt. Doch nicht die Dortmunder, sondern die Freiburger erspielten sich zunächst die besseren Möglichkeiten. Max Kruse (6.) und Johannes Flum (10.) verpassten binnen weniger Minuten die Chance zur frühen Führung. Dagegen fand der BVB schwer ins Spiel: Nur bei einem von Freiburgs Torhüter Oliver Baumann parierten Schuss von Mario Götze (14.) aus 16 Metern war Torgefahr erkennbar.

Die zurückhaltende Gangart des BVB animierte Freiburg zu weiteren Kontern. Das machte sich bezahlt: Nach schöner Vorarbeit durch Kruse war Schmid zur Stelle und drückte den Ball zur verdienten Führung der Gäste über die Linie.

Eine furiose Schlussphase der ersten Halbzeit stellte den Spielverlauf jedoch auf den Kopf. Ausgerechnet BVB-Rückkehrer Sahin leitete die Wende ein. Seinen Freistoß beförderte Lewandowski per Kopf ins Tor. Für den Polen war es der achte Treffer im achten Bundesligaspiel nacheinander. Damit überbot er den von Timo Konietzka in der 60er-Jahren aufgestellten Vereinsrekord. Nur drei Minuten später traf Sahin von der Strafraumgrenze selbst. Der 19. Saisontreffer von Lewandowski wenige Sekunden vor der Pause brachte den BVB auf kuriose Art und Weise mit 3:1 in Führung.

Weniger aufregend ging es nach Wiederanpfiff zu. Im Gegensatz zur ersten Hälfte kontrollierte nun die Borussia das Geschehen. Allerdings verpassten Marco Reus (47.) und Mario Götze (68.) gute Möglichkeiten die Führung auszubauen. Mit seinem zweiten Treffer rundete Sahin seine Glanzvorstellung ab. Der kurz zuvor eingewechselte Bittencourt setzte nach Zuspiel von Lewandoski den Schlusspunkt.

0:3-Schlappe für Schalke in Nürnberg nach Champions-League-Aus

Den Schalkern war der Missmut anzusehen. „Wir sind für das Ergebnis selbst verantwortlich, wir haben viel zu viele Chancen vergeben“, mäkelte Manager Horst Heldt nach einem höchst eigenartigen Negativerlebnis. Trotz deutlicher spielerischer Überlegenheit und einer Vielzahl an besten Möglichkeiten setzte es für den ambitionierten Fußball-Bundesligisten aus Gelsenkirchen am Sonnabend nicht nur eine Niederlage, sondern sogar eine überaus deutliche: Mit 0:3 (0:1) verlor der Europapokal-Aspirant bei einem diesmal äußerst konter- und abschlussstarken 1. FC Nürnberg.

Vier Tage nach dem Aus in der Champions League war das ein weiterer schwerer Rückschlag für das Team von Trainer Jens Keller: Die Schalker sind zunehmend dabei, die direkte Qualifikation für die Königsklasse zu verspielen. „Wenn man trotz all der Chancen die Tore nicht macht, wird es schwer“, erkannte Keller, der nun wieder ein bisschen mehr um seine Zukunft als Schalker Trainer bangen dürfte. Für den 42-Jährigen geht es bis zum Saisonende auch um den eigenen Job – nur bis Sommer hat er eine Arbeitsplatzgarantie.

Die Franken stattdessen blieben dank des „sehr glücklichen Sieges“ (Trainer Michael Wiesinger) im zehnten Heimspiel nacheinander ungeschlagen – und verkürzten den Abstand zu den Mannschaften im oberen Tabellenmittelfeld. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit das Glück enorm strapaziert“, sagte der Coach. In der Tat: Bei winterlichen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein zeigte sich Kellers Team weitaus kombinationssicherer und torgefährlicher – einzig die Chancenverwertung war mangelhaft. So reichten Nürnberg drei schnelle Gegenangriffe, die Markus Feulner (31. Minute), Alexander Esswein (69.) und Mike Frantz (87.) cool abschlossen.

Bereits nach rund 20 Minuten hätten die Gäste vor 46 055 Anhängern mit etwas mehr Abschlussstärke 3:0 führen können – doch sowohl der enorm emsige Jefferson Farfan (12.) als auch Julian Draxler (18.) und Kapitän Benedikt Höwedes (19.) vergaben ihre Großchancen leichtfertig. Spätestens danach war der Treffer überfällig, als Draxler nach Farfans nächstem Versuch im Rutschen am Pfosten scheiterte (24.). Doch auch aus dieser Gelegenheit wurde nichts, was Keller an der Seitenlinie sichtlich erzürnte.

Statt Schalke aber traf Nürnberg. Ein einziger halbwegs gefährlicher Angriff reichte, um das Spiel bis zur Pause auf den Kopf zu stellen. Tomas Pekharts langen Pass nahm Feulner gekonnt auf, narrte die Schalker Innenverteidiger Höwedes sowie Joel Matip – und schoss zur recht unverdienten Halbzeitführung ein. Strittig war die Szene allerdings, weil der Mittelfeldprofi den Ball vor dem Tor leicht mit der Hand berührt hatte, wie Fernsehbilder zeigten.

Danach waren erneut die Schalker am Drücker. Wiederum vergab zweimal Farfan (39./49.) aus besten Positionen: Erst zielte der Peruaner in die Arme von FCN-Keeper Raphael Schäfer, dann freistehend weit übers Tor. Wie das Toreschießen funktioniert, konnte sich das Schalker Starensemble dann wieder bei den Gastgebern abschauen. Wie beim ersten Treffer schalteten die Nürnberger Mitte der zweiten Halbzeit einmal blitzschnell um, bis Esswein allein vor Keeper Timo Hildebrand auftauchte – und das Spiel mit einem trockenen Flachschuss entschied. Dann legte Joker Frantz gar noch das dritte Tor nach.

Fürth spielt 2:2 in Bremen

Die Pfiffe der Bremer Fans waren Frank Kramer egal. Der neue Coach der SpVgg Greuther Fürth holte am Sonnabend seinen ersten Bundesliga-Punkt, war aber beim verdienten 2:2 (0:0) wegen der vielen vergebenen Chancen nicht sonderlich glücklich. „Ärgerlich ist das falsche Wort“, sagte der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer nach seinem Debüt auf der Erstliga-Bank der Fürther: „Aber man ist einfach weniger zufrieden.“

Die Bremer wurden von ihren Anhängern nach dem Abpfiff gnadenlos ausgepfiffen. Werder blieb nach zuvor zwei Heimniederlagen wieder sieglos im Weserstadion und liegt nur noch sechs Punkte vor dem Relegations-Rang 16. „Das war eindeutig zu wenig“, sagte Zlatko Junuzovic: „Wir haben uns das selbst eingebrockt.“ Trainer Thomas Schaaf kommentierte: „Ich bin mehr als unzufrieden.“

Zu Toren kam Werder nur durch zwei verwandelte Foulelfmeter des eingewechselten Aaron Hunt (47./70.). Der Tabellenletzte aus Fürth bejubelten die Treffer durch Stephan Fürstner (56.) und Thanos Petsos (62.).

Kramer sah bei seinem Debüt als Erstliga-Coach der Fürther eine Partie auf schwachem Niveau, die in der zweiten Halbzeit von der Spannung lebte. Vor allem der Gastgeber enttäuschte seine Fans. Bereits zur Pause pfiffen und buhten die ersten Werder-Anhänger. Später wurde es deutlich lauter. „Wir haben mit unserer Leistung nicht gerade zu einer besseren Stimmung beigetragen“, kommentierte Werder-Keeper Sebastian Mielitz.

Kramers Mannschaft zeigte sich agiler und aggressiver als die Bremer. Für den 40-Jährigen war es der erste Zähler im dritten Spiel als Bundesliga-Trainer, die beiden Partien als Interims-Coach von

1899 Hoffenheim hatte er verloren.

Die Fürther offenbarten in Bremen zwar einige bekannte Mängel, agierten allerdings mutig und erarbeiteten sich gleich in der Anfangsphase hochkarätige Chancen. „Wir waren schon gefährlicher“, sagte Kapitän Mergim Mavraj. Erst nach dem Wechsel schlugen die Gäste zu. Fürstner nutzte eine Vorlage von Heinrich Schmidtgal, Petsos traf mit einem herrlichen direkten Freistoß.

Der häufig gestikulierende Schaaf hatte wie zuletzt in Mönchengladbach auf eine taktische Variante mit Doppel-Sechs gesetzt. Sicher wirkte die Bremer Defensive damit aber überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Werder ließ den Gästen zu viel Platz und hatte Glück, dass der Tabellenletzte die Fehler und Unkonzentriertheiten nicht schon in der ersten Halbzeit nutzte.

Im Angriff der Bremer wurde es – wie schon seit Wochen – fast nur bei Aktionen von Kevin de Bruyne gefährlich. Der Belgier deutete einige Male seine Klasse an. Hunt und Marko Arnautovic kamen erst nach der Pause, und zumindest Hunts Einwechslung lohnte sich. Der Mittelfeldregisseur holte beim Foul von Lasse Sobiech den ersten Elfmeter heraus und verwandelte diesen ebenso sicher wie den zweiten Strafstoß. Arnautovic enttäuschte dagegen erneut.

An der Weser wächst der Unmut. Schon vor dem Spiel gab es einen stillen Protest. „1999 – 2013 ist genug“, stand auf einem Plakat, zudem die Initialen des Trainers, des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Willi Lemke und des Vereinspräsidenten Klaus-Dieter Fischer.

Hoffenheim und Mainz trennen sich 0:0

Die TSG 1899 Hoffenheim verliert im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga immer mehr Hoffnung. Der Tabellen-17. kam am Sonnabend nicht über ein glückliches 0:0 gegen den FSV Mainz 05 hinaus und liegt nun vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Diesen hat der beim Hamburger SV siegreiche FC Augsburg inne. „Ich glaube, wir sollten uns auf uns konzentrieren und den Augsburgern aus der Ferne Druck machen“, sagte TSG-Coach Marco Kurz nach dem erneuten Rückschlag und meinte zur Torflaute seiner Profis: „Wir hatten eine hervorragende Trainingswoche. Weshalb es heute nicht so geklappt hat, kann ich nicht sagen.“

Eine Woche nach dem 3:0-Sieg in Fürth biss sich die TSG an den taktisch disziplinierten Rheinhessen die Zähne aus. Auch im vierten Anlauf gelang Hoffenheim kein Heimsieg gegen die Mainzer. „Wir hätten heute gerne eine Serie gestartet“, sagte Mittelfeldspieler Tobias Weis zerknirscht.

Der FSV hat von den vergangenen zehn Spielen nur eines verloren (0:3 gegen Bayern), verpasste aber den 50. Sieg seines Trainers Thomas Tuchel in dessen Erstliga-Karriere. Die personell gebeutelten Mainzer – ohne Jan Kirchhoff, Elkin Soto, Niko Bungert, Radoslav Zabavnik, Junior Diaz, Nikita Rukavytsya, Ivan Klasnic und Marco Caligiuri – begannen verhalten und beschränkten sich zunächst auf wenige Vorstöße, waren aber die bessere Elf.

Die 24 500 Zuschauer in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena sangen zum Anpfiff erstmal Boris Vukcevic ein „Happy Birthday“ zum 23. Geburtstag: Der TSG-Profi befindet sich nach seinem verheerenden Autounfall vom September immer noch in einer Rehaklinik in Heidelberg. Bei den Gastgebern musste der Ex-Mainzer Eugen Polanski zunächst auf der Bank Platz nehmen. Vom Schwung des Sieges in Fürth war bei der TSG nicht viel zu sehen, obwohl sich die Mannschaft diese Woche noch beim Paintball auf die nächste Aufgabe eingeschworen hatte. Aber zu diszipliniert stellten sich die Rheinhessen den Gegnern entgegen – und zu einfallslos agierte das Team von Kurz im Angriff.

Am auffälligsten zeigte sich noch Roberto Firmino: Nach einer Flanke des Brasilianers hatte zuerst Stephan Schröck und dann Kevin Volland eine gute Einschussmöglichkeit, beide wurden aber im letzten Moment abgeblockt (24.). Zu diesem Zeitpunkt hätte der FSV bereits führen können: Routinier Nikolce Noveski hatte in der 16. Minute nach einem Freistoß von Andreas Ivanschitz an den linken Pfosten geköpft. Kein Tempo, kaum Torchancen – das gegenseitige Belauern ging so bis zur Pause weiter.

Hoffenheims Stadionsprecher forderte die TSG-Fans auf, „alles zu geben für ein dreckiges 1:0“. Doch mit blitzsauberen Angriffszügen taten sich die Kraichgauer auch nach der Pause schwer. Auf der Gegenseite war FSV-Torjäger Adam Szalai bei David Abraham und Jannik Vestergaard in guten Händen. Die Partie nahm nach einer Stunde etwas an Fahrt auf und wurde hektischer.

Zdenek Pospech traf mit einem Schlenzer sogar noch den Außenpfosten des TSG-Gehäuses, und Szalai schoss Torwart Heurelho Gomes an. So war Trainer Tuchel am Ende „sehr zufrieden“ damit, dass sich sein dezimiertes Team noch einmal zu einer Energieleistung aufgerafft hatte: „Wir hatten heute Mühe, Kompaktheit, Frische und Aktivität auf den Platz zu bringen. Wir waren merklich müde.“ Die Hausherren schafften es hingegen in den gesamten zweiten 45 Minuten nicht, eine klare Chance herauszuspielen und müssen weiter auf Ausrutscher des Mitkonkurrenten FC Augsburg hoffen.