Der 25-Jährige feierte beim Großen Preis von Indien seinen vierten Sieg in Folge und baute den Vorsprung auf seinen WM-Rivalen Alonso aus.
Düsseldorf/Neu Delhi. Sebastian Vettel rast dem Titel-Hattrick in der Formel 1 mit Vollgas entgegen. Der 25-Jährige feierte beim Großen Preis von Indien seinen vierten Sieg in Folge und baute den Vorsprung auf seinen großen WM-Rivalen Fernando Alonso drei Rennen vor dem Saisonende auf 13 Punkte aus. Der Spanier, der im Sommer bereits wie der kommende Weltmeister aussah, belegte am Sonntag mit 9,4 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Dritter wurde Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber aus Australien vor dem Briten Lewis Hamilton im McLaren.
Zweitbester Deutscher war Nico Hülkenberg, der beim Heimspiel seines Arbeitgebers Force India auf dem achten Platz landete. Ein erneutes Desaster erlebte Mercedes. Nico Rosberg ging auf Position elf leer aus. Sein Teamkollege Michael Schumacher gab nach einem völlig verkorksten Rennen drei Runden vor Schluss auf.
Der Rekordweltmeister, der seine Karriere nach der Saison beendet, musste wegen eines „Plattfußes“ nach einer Startkollision früh einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen. Deutsches Schlusslicht auf der Strecke war einmal mehr Timo Glock, der in seinem technisch unterlegenen Marussia den 20. Platz belegte.
Alles spricht derzeit für Vettels dritten WM-Titel in Serie. Der Red Bull wird immer schneller, Ferrari kann offenbar nicht mehr zulegen. Seit sieben Rennen wartet Alonso nun schon auf den nächsten Sieg. Das letzte Mal hat der Spanier im Juli in Hockenheim ein Rennen gewonnen. 44 Zähler hatte er da schon vor Vettel gelegen, doch diesen Vorsprung hat er inzwischen mehr als verspielt. Für Vettel war es der insgesamt 26. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.
Vettel setzte sich beim Start gegen seinen Teamkollegen Webber durch und behielt seine Pole Position. Alonso machte einen Platz gut und schob sich hinter McLaren-Pilot Jenson Button auf Rang drei nach vorne. Pech hatte Schumacher, der sich im Startgetümmel den rechten Hinterreifen am Mercedes aufschlitzte und einen unplanmäßigen Stopp einlegen musste. Dadurch fiel der Rekordweltmeister ans Ende des Feldes zurück und wurde nach zehn Runden von Vettel überrundet.
An der Spitze hatte Vettel schnell einen Vorsprung auf Webber herausgefahren. Dahinter setzte Alonso seine Aufholjagd fort und überholte Button. Der Spanier lag zu diesem Zeitpunkt allerdings schon mehr als sechs Sekunden hinter Vettel zurück. Der Weltmeister hatte alles im Griff und kontrollierte das Rennen.
Nach den ersten Boxenstopps änderte sich an der Reihenfolge ganz vorne nichts. Vettel, der als letzter des Top-Trios seinen Halt einlegte, blieb mit mehr als zehn Sekunden deutlich vor Webber. Der Australier wiederum musste sich ab der Halbzeit des Rennens gegen Alonso wehren, der plötzlich direkt hinter dem Red Bull mit der Startnummer zwei fuhr.
Es dauerte aber bis zwölf Runden vor Schluss, ehe Alonso den Australier auf der Geraden ausbeschleunigte und sich an die zweite Stelle setzte. Webber hatte jedoch ein Problem mit dem KERS-System und konnte sich ohne die etwa 80 zusätzlichen PS per Knopfdruck nicht mehr richtig wehren.