Der Red-Bull-Pilot fuhr im Qualifiying die schnellste Runde, sein WM-Rivale Alonso erreichte nur Platz fünf. Schumacher auf Rang 14.

Greater Noida. Sebastian Vettel nahm seine 35. Pole Position äußerlich ziemlich unaufgeregt zur Kenntnis. Für den Doppelweltmeister der Formel 1 hätte die Qualifikation zum Großen Preis von Indien aber nicht besser laufen können. Nervenstark raste der Heppenheimer in seinem Red Bull wie bei seinem Sieg auf dem Buddh International Circuit auf den ersten Startplatz. Und gleich drei Fahrer schoben sich noch zwischen Vettel und dessen schärfsten WM-Widersacher Fernando Alonso.

„Trotzdem Augen auf für morgen. Es wird ein langes Rennen“, mahnte Vettel. Ganz verhehlen konnte der Red-Bull-Star seine Freude aber nicht: „Ich war sehr glücklich mit der Runde. Das ist bislang ein großartiges Wochenende.“ Eines, an dem er mit einem weiteren Sieg bei seinen Asien-Wochen zum ersten Mal in seiner Karriere vier Erfolge in Serie feiern könnte – und einen weiteren Schritt Richtung WM-Hattrick.

Zumal Alonso in seinem Ferrari am Samstag nicht über Platz fünf hinauskam. Im WM-Duell hat der Spanier vor dem viertletzten Saisonrennen sechs Punkte Rückstand. Umso besser für Vettel, dass sich neben Teamkollege Mark Webber auch noch das McLaren-Duo Lewis Hamilton und Jenson Button vor den Weltmeister von 2005 und 2006 schob. „Wir müssen die ganze Zeit aggressiv rangehen. Ich muss versuchen, vor Sebastian ins Ziel zu kommen. Das ist das Hauptziel. Wie wir das machen, weiß ich nicht“, räumte Alonso ein, der zwischenzeitig in der Saison schon mal 44 Punkte Vorsprung auf Vettel gehabt hatte.

Vettel-Kumpel Michael Schumacher konnte sich die Entscheidung in den letzten zehn Minuten schon von der Box aus anschauen. Für den Mercedes-Piloten verlief das viertletzte Qualifying seiner Karriere enttäuschend. Der 43-Jährige kam nicht über den 14. Platz hinaus. Stallrivale Nico Rosberg machte es besser: Der Wiesbadener belegte den zehnten Rang und war neben Vettel der einzige der fünf deutschen Fahrer in den Top Ten.

Denn nachdem sich Timo Glock im unterlegenen Marussia als 21. mal wieder nach dem ersten K.o.-Abschnitt hatte verabschieden müssen, erwischte es auch Nico Hülkenberg. Zum Bedauern der einheimischen Fans schaffte der Emmericher im Force India nur Rang Zwölf.

Die Eins sicherte sich indes den ersten Platz. An Vettel gab es kein Vorbeikommen. Schnellster in beiden Freitagstrainings, Schnellster im letzten Warmfahren vor der Quali. Nachdem der 25 Jahre alte Heppenheimer seinen Siegeshunger zuletzt in Singapur, Japan und Südkorea schon etwas stillte, nährte er die Hoffnungen auf den vierten Sieg in Serie in beeindruckender Manier. Wenngleich er sich bei seinem ersten Versuch für die Pole-Zeit verbremste und den Umlauf abhaken musste. „Ich hatte ein stehendes Vorderrad“, schilderte Vettel. „Ich wusste aber, dass die Zeit für Platz eins möglich war.“ Wie schon so oft, hielt er dem Druck stand, keinen Fehler auf der 5,125 Kilometer langen Runde zu machen.

Das Qualifying in Zahlen

1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:26,283 Minuten, 2. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:26,327, 3. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:25,544, 4. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:25,659, 5. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:25,773, 6. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:25,857, 7. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus-Renault 1:26,236, 8. Sergio Perez (Mexiko) Sauber-Ferrari 1:26,360, 9. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams-Renault 1:26,713, 10. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes ohne Zeit in Q3, 11. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus-Renault 1:26,136, 12. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force-India-Mercedes 1:26,241, 13. Bruno Senna (Brasilien) Williams-Renault 1:26,331, 14. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:26,574, 15. Daniel Ricciardo (Australien) Toro-Rosso-Ferrari 1:26,777, 16. Paul di Resta (Großbritannien) Force-India-Mercedes 1:26,989, 17. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari 1:27,219, 18. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro-Rosso-Ferrari 1:27,525, 19. Witali Petrow (Russland) Caterham-Renault 1:28,756, 20. Heikki Kovalainen (Finnland) Caterham-Renault 1:29,500, 21. Timo Glock (Wersau) Marussia-Cosworth 1:29,613, 22. Pedro de la Rosa (Spanien) Hispania-Cosworth 1:30,592, 23. Narain Karthikeyan (Indien) Hispania-Cosworth 1:30,593, 24. Charles Pic (Frankreich) Marussia-Cosworth 1:30,662