Der Topstürmer scheint rechtzeitig zum Länderspiel-Kracher fit zu werden. Auf Schüsse mit dem lädierten Bein verzichtete er am Sonntag noch.

Hamburg. Torjäger Miroslav Klose will im Prestigeduell gegen den Nachbarn Niederlande endlich wieder stürmen. Der 33-Jährige war am Sonntag beim Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Hamburger Imtech-Arena erstmals wieder dabei. Klose hatte wegen einer Sehnenentzündung im linken Knie beim 3:3 im Testspiel des DFB-Teams in der Ukraine gefehlt. Zuvor hatte ihn die Verletzung schon im Oktober die EM-Qualifikationsspiele gegen die Türkei und Belgien gekostet.

„Mir geht es ganz gut. Es ist noch nicht ganz weg. Aber ich denke, dass ich am Dienstag spielen kann“, sagte Klose am Abend im ZDF. Bisher sehe es gut aus, berichtete auch die medizinische Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). An diesem Montag wird der Heilungsverlauf erneut beurteilt. Am Sonntag verzichtete der Stürmer von Lazio Rom im Training bei Passübungen allerdings noch bewusst auf Schüsse mit dem lädierten linken Bein.

Bei der Übungseinheit in der Hamburger Arena waren alle 23 Spieler dabei, die Bundestrainer Joachim Löw noch im Aufgebot hat. Torwart Manuel Neuer stieß nach seiner Schonpause gegen die Ukraine am Wochenende ebenso zum Team wie Marco Reus, der seine Magen-Darm-Infektion überwunden hat. Der Dortmunder Marcel Schmelzer musste dagegen wegen einer Wadenzerrung abreisen, schon in der Ukraine hatte er verletzt auf der Tribüne Platz nehmen müssen.

Ob Bundestrainer Löw die in Kiew geplante Variante mit Klose und Mario Gomez als Angriffs-Doppelspitze gegen die Niederlande nachholt, ist offen. „Sicher sind ein oder zwei Spitzen möglich. Aber wichtig ist die Flexibilität. Wir haben viele Spieler, die auf vielen Positionen spielen können“, betonte Bierhoff. Löw hatte zudem angekündigt, die Belastung bei auch im Verein extrem beanspruchten Spielern dosieren zu wollen – das gilt auch für Bayern-Stürmer Gomez.

„Wichtig ist, dass wir jedes System ausprobieren. Wir haben schon früher mit zwei Stürmern gespielt, da hat es auch geklappt“, sagte Klose. Er wisse noch nicht, „was der Trainer vorhat“. Es könne aber auch zu zweit vorne „funktionieren. Man muss uns aber etwas Zeit dafür geben, uns einzuspielen“, sagte der Torjäger.

Die Entwicklung des 112-maligen Nationalspielers Klose, der vor Saisonbeginn von Bayern München nach Italien gewechselt war, sieht der einstige Stürmer Bierhoff „unglaublich schön“. Zuvor sei er ein wenig besorgt gewesen, ob Lazio Rom die richtige Mannschaft wäre, die Klose unterstützen könne. „Es ist schon beeindruckend, wie er sich in kürzester Zeit integriert hat“, sagte der Manager. Auch Kloses Familie sei angekommen in Italien: „Man merkt, dass die neuen Eindrücke ihm gut tun.“ Beim Training am Sonntag habe Klose seinen Kollegen sogar schon auf Italienisch zugerufen, dass er den Ball haben wollte, berichtete der einstige Italien-Legionär Bierhoff.