Es sind wichtige Partien: Töre, Ilicevic, Drobny und Besic treten heute in den Play-off-Spielen zur Euro 2012 an. Sala ist wieder verletzt.
Hamburg. Rund um den HSV gab es gestern eine erfreuliche und eine bittere Nachricht. Wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren konnte Teammanager Bernd Wehmeyer, nachdem bei ihm am 3. Oktober ein Herzinfarkt diagnostiziert worden war. Wann Jacopo Sala wieder seinem Beruf nachgehen kann, ist hingegen ungewiss. Der Italiener, der zu dieser Saison vom FC Chelsea zum HSV gewechselt war, erlitt im Training einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel und fällt weitere vier Wochen aus. Verletzungsbedingt war der 19-Jährige bei den Profis noch nicht zum Einsatz gekommen und muss nun 2012 einen neuen Anlauf versuchen.
Von seiner Muskelverletzung erholt hat sich hingegen Ivo Ilicevic, der heute Abend (20.05 Uhr) mit der kroatischen Nationalmannschaft in Istanbul im Play-off-Hinspiel für die Europameisterschaft 2012 auf die Türkei trifft. Dort hofft man auf die Künste von Gökhan Töre, dessen Stellenwert im Nationalteam nach seinen guten Leistungen im HSV-Trikot enorm gestiegen ist. Kontakt zu Ilicevic habe es in den vergangenen Tagen nicht mehr gegeben, berichtete Töre gestern: "Er ist wohl genauso fokussiert wie ich. In Hamburg hatten wir allerdings in der Kabine schon viele Wortgefechte und Späße ausgetauscht." Auch HSV-Kapitän Heiko Westermann schaut mit Spannung auf die Play-off-Spiele. Sein Urteil über diese Partie: "Ich glaube allerdings, dass die Kroaten sich qualifizieren, da die Türkei hinten zu schwach besetzt ist." Für Guus Hiddink werden die Duelle gegen Kroatien zu Schicksalsspielen als türkischer Nationaltrainer. Westermanns Tipp: "Im Hinspiel gewinnt Töre 2:1, verliert aber das Rückspiel 1:3."
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Leicht favorisiert sind nach Meinung Westermanns Jaroslav Drobnys Tschechen, die Montenegro zu Gast haben (20.15 Uhr). "Unterschätzen darf man Montenegro allerdings nicht, besonders in der Jugendarbeit haben sie sich enorm entwickelt." Der Einsatz von Tschechiens Stammtorwart Petr Cech wackelte nach einem am Sonnabend erlittenen Nasenbeinbruch zwar, doch der Chelsea-Keeper will neben seinem üblichen Helmschutz nun auch eine Nasenmaske tragen. Westermann glaubt an ein "2:0 und 1:1".
Muhamed Besic versucht mit Bosnien-Herzegowina gegen Portugal (20 Uhr) Revanche zu nehmen für die 0:1-Niederlagen im WM-Play-off von 2009. Westermann traut dem Balkanteam um Edin Dzeko den Coup zu: "Portugal hat sich nicht weiterentwickelt, lebt nur von individueller Stärke wie der von Ronaldo." Tipp: "1:0, 0:1, Verlängerung."
Ähnlich torlos geht es, glaubt Westermann, auch bei der Partie Estland gegen Irland (20.45 Uhr) zu: "0:0, dann gewinnt Trapattonis Team 1:0."
Im DFB-Pokal-Achtelfinale muss der HSV am 21. Dezember (20.30 Uhr) beim VfB Stuttgart antreten. Die Partie ist nur auf Sky zu sehen, die ARD zeigt an jenem Mittwoch Gladbach gegen Schalke live.