Mayer gewann gegen den Türken Ilhan in zwei Sätzen, Stebe gegen Dawydenko. Knittel unterlag trotz starker Leistung dem Kroaten Marin Cilic.
Hamburg. Der Bayreuther Florian Mayer und Favoritenschreck Cedrik-Marcel Stebe haben die deutschen Tennis-Festtage am Hamburger Rothenbaum fortgesetzt. Vorjahres-Halbfinalist Mayer unterstrich am Mittwoch mit dem 6:4, 7:6 (7:5) über Petzschner-Bezwinger Marcel Ilhan, dass er im Kampf um den Turniersieg ein Wörtchen mitreden will. Und der 20-jährige Stebe machte durch das überraschende 6:3, 7:6 (7:5) über den ehemaligen Rothenbaum-Champion Nikolai Dawydenko den vierten Achtelfinaleinzug eines heimischen Profis perfekt. „Es ist toll, dass so viele Deutsche hier gut spielen“, sagte Mayer.
Stebe hatte bereits bei seinem Viertelfinal-Vorstoß in der Vorwoche in Stuttgart den russischen Ex-Weltmeister Dawydenko bezwungen. „Es ist jetzt ein ganz anderes Level, das ich spiele. Ich kann es immer noch nicht fassen“, sagte der Schwabe aus Vaihingen/Enz. Nächster Gegner des Weltranglisten-168. ist am Donnerstag der Spanier Fernando Verdasco. Der Bayreuther Mayer bekommt es in der Runde der letzten 16 mit dem Argentinier Juan Monaco zu tun. „Ich möchte gerne wieder das Halbfinale erreichen“, so die Zielsetzung der deutschen Nummer 1.
Knittel unglücklich ausgeschieden
Nach exakt drei Stunden Spielzeit stand der Achtelfinalist aus der Partie zwischen Bastian Knittel und Marin Cilic fest. Die Nummer 32 der Welt besiegte den 27-jährigen Stuttgarter in drei Sätzen.
Besonders auffällig waren im ersten Satz die präzisen und druckvollen Aufschläge von Cilic. Eine Vielzahl an Assen konnte der Kroate verbuchen. Das entscheidende Break landete Cilic beim Stand von 4:2 aus seiner Sicht. Der erste Satz endete mit 6:3.
Nach und nach kam Bastian Knittel besser in die Partie. Seine Nervosität, die man ihm zu Beginn des Matches bei leichten Fehlern anmerkte, legte der Deutsche, der sich am Sonntag erst für das Hauptfeld qualifiziert hatte, zunehmend ab. Er kam besser in die Partie.
Der zweite Satz verlief durchweg ausgeglichen, wobei Knittel zu Beginn mit 2:0 in Führung ging. Am Ende musste der Tie-Break die Entscheidung bringen. Dort setzte sich Knittel mit 7:4 durch und erreichte somit den dritten Satz.
In diesem allerdings gingen dem Schwaben langsam die Kräfte aus. Cilic nutzte seine wenigen Gelegenheiten für die entscheidenden Punkte. 2:3 lag der Kroate zwischenzeitlich zurück. Sein Opfer war der Schläger, den er vor Wut auf den Boden schlug. Das Spielgerät musste jedoch nicht getauscht werden. Mit 6:4 gewann Cilic letztlich den dritten und entscheidenden Satz. Für den Stuttgarter ist das Abenteuer Rothenbaum nach der zweiten Runde zu Ende, Cilic trifft im Achtelfinale am Donnerstag auf den Deutschen Tobias Kamke. Kamkes Kumpel Julian Reister aus Reinbek kämpft gegen den Russen Michail Juschni um den Einzug ins Viertelfinale.
Turnierdirektor Michael Stich dürfte froh gewesen sein, dass sich der Weltranglisten-20. Mayer vom türkischen Underdog Ilhan nicht aufhalten ließ. Mit dem Break zum 2:1 sorgte der 27-Jährige in Durchgang eins für den entscheidenden Vorsprung. Wesentlich mehr Mühe hatte Mayer im zweiten Satz, als er Ilhan zwar dreimal das Service abnahm, aber erst nach dem Tiebreak jubeln konnte. „Ich habe die Zuschauer etwas auf die Folter gespannt“, meinte Mayer.
Stebe war gegen Dawydenko der aggressivere Spieler und diktierte das Tempo. Zwei Breaks reichten zum 6:3 im ersten Satz, im zweiten Durchgang kämpfte er sich nach einem 2:4-Rückstand zurück und zwang Dawydenko abermals in die Knie. Weiter sind auch die topgesetzten Gael Monfils (Frankreich) und Jürgen Melzer (Österreich).
Mit Material von dpa