Das Brand-Team zeigte nur wenige gute Ansätze. Aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit war die Niederlage verdient.
Neuss/Larvik. Eine extrem schwache zweite Halbzeit hat die deutschen Handballer beim Vierländer-Test in Norwegen im Kampf um den Turniersieg weit zurückgeworfen. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand verlor einen Tag nach dem 28:27 gegen die Gastgeber trotz einer Dreitore-Führung zur Pause gegen Schweden 22:25 (13:10) und kam beim zweiten Teil der Generalprobe für die WM-Qualifikation gegen Griechenland im Juni über wenige gute Ansätze nicht hinaus.
In der letzten Partie am Samstag gegen Ex-Europameister Dänemark (14.45 Uhr), der dritten innerhalb von 72 Stunden, spielt die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) beim sogenannten Bring-Cup dennoch um den Turniersieg. Bester deutsche Werfer in Larvik war Matthias Flohr von Pokalsieger HSV Hamburg mit vier Toren.
Brand nutzte die Begegnung erneut als ausgiebigen Test und wechselte munter durch. Der gegen die Norweger mit acht Toren überragende Pascal Hens erhielt zunächst nur wenig Einsatzzeit. Technische Schwächen, Anspielfehler und überhastete Abschlüsse prägten das Spiel auf beiden Seiten, wobei die deutsche Mannschaft zunächst auch immer wieder gelungene Aktionen zeigte.
Uwe Gensheimer brachte die DHB-Auswahl nach einer ausgeglichenen Anfangsphase in der 28. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung (12:10). Nach der guten Phase am Ende der ersten Halbzeit bekam das Brand-Team nach der Pause Probleme. Sebastian Preiß erzielte erst nach sieben Minuten den ersten deutschen Treffer. Auch Torwart Silvio Heinevetter, der am Donnerstag noch überragend gehalten hat, zeigte Schwächen und musste Nikolas Katsigiannis von GWD Minden Platz machen.
In dieser Phase machte sich das Fehlen von Kapitän Michael Kraus, der seine Turnier-Teilnahme wegen Knieproblemen absagte, sowie der Hamburger Johannes Bitter und Torsten Jansen, die nach dem Pokalsieg des HSV geschont wurden, deutlich bemerkbar. Schweden legte eine 6:1-Serie hin und ging bis zur 40. Minute 16:14 in Führung. Hens übenahm danach Verantwortung und verkürzte mit zwei Treffern in Folge bis auf 17:18.
Nach einem weiteren Treffer für Schweden nahm Brand eine Auszeit und sich das Team sichtlich angefressen zur Brust: «Wir müssen uns jetzt mal langsam entscheiden, ob wir gewinnen wollen oder nicht», sagte der Bundestrainer. Doch sein Team bekam nicht mehr die Kurve und blieb vor allem im Angriff schwach. Die Schweden, die ihr erstes Spiel gegen Dänemark 27:29 verloren hatten und sich stark verbessert zeigten, erhöhten den Vorsprung auf drei Tore (51.) und blieben bis zum Ende konzentriert.