“Das ist jetzt kein Fairplay mehr“, meint Louis van Gaal. Grund: Lyon bekommt eine Pause zwischen den beiden Spielen gegen die Bayern.
Paris. Bayern München geht vor dem Halbfinal-Duell in der Champions League mit Olympique Lyon bei der Europäischen Fußball-Union UEFA gegen den siebenmaligen französischen Meister vor. Hintergrund ist die Tatsache, dass Lyon am Donnerstag mit Blick auf das Rückspiel gegen den deutschen Rekordmeister am 27. April mit Einwilligung von Gegner und Verband das für den 24. April angesetzte Ligaspiel gegen den AS Monaco in den Mai verlegte. „Ich werde meinen Sportdirektor Christian Nerlinger bitten, die UEFA aufzufordern, dem französischen Verband die Spielverlegung zu untersagen und sie rückgängig zu machen“, sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal der Münchner Tageszeitung tz (Freitag-Ausgabe).
„Der französische Fußballverband denkt, dass er es mit dieser Geste für Olympique leichter macht, ins Finale zu kommen, und ich denke, dass sie damit recht haben“, sagte van Gaal und ergänzte: „Die UEFA muss diese Dinge überwachen und reglementieren. Das ist jetzt kein Fairplay mehr.“ Lyon habe laut des Niederländers einen „Riesenvorteil“, weil sich der Klub nun sieben Tage auf das Rückspiel vorbereiten könne, und „wir nur drei“. Die Bayern müssen am 24. April bei Borussia Mönchengladbach antreten.
„Wenn die UEFA Wettbewerbe organisiert, dann muss sie auch dafür sorgen, dass für alle die gleichen Bedingungen herrschen. Und das ist jetzt nicht mehr so. Es ist klar, dass es nicht möglich ist festzulegen, dass alle am selben Tag spielen. Das kann ich verstehen. Aber ein Spiel so weit nach hinten herauszuschieben, ist eine andere Sache. Das darf nicht sein“, sagte van Gaal. Neuer Termin des Spiels Lyon gegen Monaco ist der 12. Mai.
Van Gaal sagte, dass sich der FC Bayern nach dem gewonnenen Viertelfinal-Duell in der Königsklasse mit Manchester United um eine Verlegung des Bundesliga-Spiels gegen Bayern Leverkusen am vergangenen Samstag bemüht habe. Man habe einen Tag später spielen wollen, „aber die DFL war nicht in der Lage dazu, das zu machen“.
Lyons Trainer Claude Puel begrüßte die Neuansetzung des Spiels am Donnerstag. „Ich danke der Liga und Monaco. Die Verschiebung gestattet es uns, die Mannschaft besser auf das zweite Spiel vorzubereiten“, sagte Puel.
Sechs Spieltage vor Saisonschluss hat Lyon, das den Titel in Frankreich letztmals 2008 gewann, bereits sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Olympique Marseille. „Die Meisterschaft haben sie ja schon so oft gewonnen, dehalb haben sie in diesem Jahr eben sehr viel in die Champions League investiert. Wir sind gewarnt“, sagte Bayern-Verteidiger Daniel van Buyten.