In spätestens zehn Tagen will sich der Franzose zu einem Verbleib in München äußern. Dort soll auch mit Trainer van Gaal eine Ära begründet werden.
München. Der französische Superstar Franck Ribery will in naher Zukunft eine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung beim Fußball-Rekordmeister Bayern München fällen. „In einer Woche oder in zehn Tagen, wenn die Gespräche geführt worden sind, weiß ich, was Sache ist“, sagte Ribery in einem Interview mit Sport1.
Auf die Frage, ob er derzeit ein konkretes Angebot habe, entgegnete Ribery: „Nein. Es gibt derzeit keinen Verein, der sagt, dass ich kommen werde, beziehungsweise zu dem ich gehen werde.“ Der 27-Jährige bezifferte die Chancen auf einen Verbleib auf „50:50“.
Zugleich betonte der Mittelfeldspieler, dessen Vertrag 2011 ausläuft, jedoch auch ein weiterhin vorhandenes Interesse der spanischen Top-Klubs FC Barcelona und Real Madrid sowie des FC Chelsea aus England.
Bayerns Zukunft: mit Ribery und van Gaal, ohne Dzeko
Ungeachtet Riberys noch ausstehender Entscheidung plant Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Zukunft des deutschen Fußball-Rekordmeisters mit dem begehrten Franzosen. Wolfsburgs Stürmer Edin Dzeko sei dagegen kein Thema.
Trainer Louis van Gaal wiederum solle langfristig in München bleiben. „Wir wollen Kontinuität, weil sich dann gewisse Philosophien mit einem Trainer leichter umsetzen lassen. Es wäre schön, wenn wir hier mit Louis eine erfolgreiche Ära einleiten könnten“, sagte Rummenigge im Bild-Interview.
Van Gaal: Bayern mein bislang bester Klub
Der Bayern-Boss geht davon aus, dass der Niederländer auch im Falle des Triple-Gewinns Coach der Bayern bleibt. Van Gaal, dessen Vertrag noch bis 2011 läuft, hatte zuletzt erklärt, die Münchner beim Gewinn der Meisterschaft, des DFB-Pokals und der Champions League zu verlassen, weil er dann nichts mehr verbessern könne.
„Das sehe ich als Koketterie. Die beste Antwort hat der Trainer jetzt im Gespräch mit Toni Kroos gegeben. Louis sagte ihm: 'Bayern München ist der beste Klub, bei dem ich jemals gearbeitet habe.' Ich glaube, er ist sehr zufrieden und weiß, was er an Bayern hat. Und wir sind auch sehr zufrieden mit ihm“, sagte Rummenigge dazu.
Rummenigge: Ribery nicht automatisch verkaufen
Gleichzeitig unterstrich der 54-Jährige erneut die Ambitionen der Münchner, Ribery auch dann zu halten, wenn die Gespräche über eine Verlängerung des 2011 auslaufenden Vertrags scheitern. „Unser klares Ziel ist immer noch, den Vertrag zu verlängern. Aber wenn wir das nicht hinkriegen, heißt das nicht automatisch, dass wir Franck in diesem Sommer verkaufen werden“, erklärte Rummenigge.
Der FC Bayern wolle auch im nächsten Jahr eine Mannschaft haben, „die national ihre Ziele erreicht und international wieder ein Stückchen höher kommt. Wir haben das Ziel, künftig nicht demütig nach Barcelona zu fahren, sondern mit einer gewissen Chance auf Augenhöhe. Dafür ist Franck notwendig.“ Deshalb gehe er im Moment davon aus, dass Ribery bis 2011 bleibt, so Rummenigge.
Dementi zu Dzeko-Kontakt
Indes dementierte Rummenigge Kontakte zu Wolfsburgs Stürmer Dzeko, der am Dienstag in München gesichtet worden war. „Bei uns war der nicht. Ich finde, Dzeko ist ein sehr guter Spieler, aber wir werden da in diesem Jahr nicht tätig werden. Im offensiven Bereich haben wir kein Problem. Mit Kroos haben wir dort einen Schuss mehr Qualität und eine taktische Variante mehr“, sagte der Bayern-Chef.
Zudem seien 40 Millionen Euro Ablöse „eine Hausnummer. Dazu kommt noch Gehalt. Es liest sich ja so schön: 50 Millionen in der Champions League eingenommen. Wir haben aber auch hohe Kosten. Und man muss dort investieren, wo man Probleme hat.“ Deshalb könne es sein, „dass wir in der Defensive was machen“.