Die HSV-Fans liegen ihm zu Füßen: Stürmerstar Ruud van Nistelrooy feierte gegen den PSV Eindhoven sein Heimdebüt - und war angetan.
Hamburg. 32 Tore in 62 Länderspielen, englischer Meister, spanischer Meister und mehrfacher Torschützenkönig - dahinter steckt ein Name: Ruud van Nistelrooy. Im Winter von Real Madrid nach Hamburg gewechselt, steht die Hansestadt Kopf. Sein Bundesligadebüt feierte er in Köln. Sein Tordebüt für den HSV im Ligaspiel in Stuttgart. Bereits nach der Partie beim VfB war klar, dass die Hamburger einen Topstar verpflichtet haben. Mit einem Doppelpack binnen weniger Minuten sicherte er dem Tabellenvierten fast im Alleingang drei wichtige Punkte im Kampf um die internationalen Plätze.
Bis gestern musste der Niederländer jedoch noch auf eine Premiere warten - ein Heimspiel in Hamburg. Im Achtelfinale der Europa League gegen den PSV Eindhoven war es soweit. Van Nistelrooy wurde in der 65. Minute - unter tosenden Applaus der Fans - von Bruno Labbadia eingewechselt. Bereits zuvor hallten immer wieder minutenlange Spechchöre durch die Arena, in denen die HSV-Anhänger lautstark die Einwechslung des Stürmerstars forderten. „Das motiviert natürlich, wenn man so empfangen wird. Ich habe Gänsehaut bekommen. Das sind die Momente, für die ich Fußballer geworden bin. Es war unglaublich. Auf dem Platz wollte ich dann etwas zurückgeben. Ich bin fit und fühle mich gut.", äußert sich van Nistelrooy. Zé Roberto verglich den leidenschaftlichen Empfang für van Nistelrooy bei dessen Heimdebüt mit ähnlichen Begrüßungen für Kaka, Ronaldinho oder Ronaldo. „Wenn so ein berühmter Spieler das Feld betritt und in jedem Moment ein Tor machen kann, wollen die Zuschauer das sehen“, sagte Zé Roberto.
Dass es bei van Nistelrooys Heimdebüt gegen Eindhoven ging, motivierte den Stürmer zusätzlich. „Es war etwas sehr Besonderes für mich. Alles kam zusammen: zum einen die vielen Fans aus Eindhoven, außerdem ein schönes Spiel in diesem Stadion." Am Ende konnte sich van Nistelrooy nicht nur über seine Premiere, sondern auch über den 1:0 Erfolg des HSV freuen. Das Rückspiel kommende Woche wird für den HSV kein Selbstläufer. „Wenn wir im Rückspiel in Eindhoven ein Tor erzielen, sind wir auf einem guten Weg. Wenn wir Eindhoven Fußball spielen lassen, wird es für uns sehr schwierig. Das 1:0 ist eine gute Ausgangsposition. Wenn wir abwarten und sie kommen lassen, wird es unangenehm für uns. Auf jeden Fall erwartet uns dort ein Hexenkessel. Sie werden zu Hause alles probieren“, sagt van Nistelrooy.
Bevor es jedoch kommenden Donnerstag zum entscheidenden Rückspiel um den Einzug ins Viertelfinale kommt, kann Ruud van Nistelrooy bereits beim Bundesliga-Heimspiel gegen die Eintracht aus Frankfurt seine Qualitäten erneut unter Beweis stellen. Nach zwei 25-Minuten-Einsätzen hofft er dann, zur Start-Elf zu gehören. „Ich fühle mich gut“, betonte der Niederländer. Das meinte auch Zé Roberto über sich. „Es ist unglaublich schön, dass ich 30 Minuten spielen konnte“, sagte der Brasilianer, der wegen einer Sprunggelenksverletzung nahezu drei Monate ausgesetzt hatte. „Ich fühle mich fit für das Spiel gegen Frankfurt.“ Damit alles so bleibt, hat Trainer Bruno Labbadia ein Erholungslager für die kurze Ruhezeit von nur 40 Stunden zwischen dem Europa-League- und Bundesligaspiel verordnet. „So können wir am besten regenerieren“, begründete Labbadia die Maßnahme.