Vor dem Europa-League-Hinspiel gegen den PSV Eindhoven heute Abend bestärkt der HSV sein Interesse am Bremer Stürmer Aaron Hunt.
Neuss/Hamburg. Der HSV hat erneut Interesse an einer Verpflichtung des Bremer Nationalspielers Aaron Hunt bekundet. Der Vertrag des Bremers läuft im Sommer aus. Hunt wäre damit ablösefrei zu haben. Der 23-Jährige Hunt sorgte mit guten Leistungen in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen. Folgerichtig wollen die Bremerverantwortlichen den Kontrakt mit dem Angreifer so schnell wie möglich verlängern.
Aus diesem Grund demonstriert Werders Geschäftsführer Klaus Allofs immer wieder Zuversicht. „Andere Interessenten gibt es ganz sicher. Aber wir führen seit längerer Zeit in aller Ruhe die Gespräche und wollen sehen, dass wir da in absehbarer Zeit den Deckel draufmachen“, erklärte der Ex-Profi der Kreiszeitung Syke vor dem Zwischenrunden-Hinspiel der Bremer in der Europa League bei Twente Enschede am Donnerstagabend. Allofs steht in ständigem Kontakt mit Hunts Beratern Karlheinz Förster und Jürgen Milewski, gesprochen wird über eine Verlängerung bis 2013.
Diese Entwicklung war bei dem talentierten Stürmer nicht so ohne weiteres zu erwarten. Hunt kam 2001 als 14-Jähriger aus seinem Geburtsort Goslar in das Fußball-Internat in Bremen. Auch Bayern München wollte ihn, allerdings war im Münchner Internat gerade kein Zimmer frei. Bereits mit 18 Jahren sorgte Hunt in Bremen für einen Klubrekord, als er als bis dahin jüngster Spieler sein erstes Bundesliga-Tor erzielte.
Doch der junge Aaron war auch abseits des Platzes impulsiv und machte Fehler, die andere Jugendliche in seinem Alter machen. Der ehemalige U21-Nationalspieler fiel durch den Verlust seines Führerscheins und durch eine Disco-Schlägerei auf. „Ich bin aber sicher, dass Aaron aus seinen Fehlern gelernt hat. Jungprofis begeben sich eben oft vom Platz nicht gleich auf die heimische Couch“, sagt Allofs.
Mittlerweile konzentriert sich der Stürmer, der in der laufenden Saison sieben Mal in der Liga getroffen und vier Tore vorbereitet hat, auf seinen Beruf - und auf seine Familie, er ist im Januar 2009 erstmals Vater geworden. 13 Einsätze in der deutschen U21-Nationalmannschaft stehen zu Buche, und am 18. November des vergangenen Jahres gab ihm Bundestrainer Joachim Löw im Länderspiel gegen die Elfenbeinküste die ersten Minuten im A-Team.
Der Langmut der Bremer Verantwortlichen in schwierigen Zeiten könnte sich nun auch bei den Vertrags-Verhandlungen bezahlt machen. Hunt versicherte, dass Bremen immer sein erster Ansprechpartner sei und er mit keinem anderen Klub gesprochen habe.
Aber ewig in Bremen spielen wird er wohl nicht. Seine Mutter ist Engländerin, sein Traum deshalb auch, auf der Insel zu spielen. „Ich liebe den englischen Fußball, die Premier League ist für mich die beste Liga der Welt“, sagt Hunt, dessen Idol der englische Stürmerstar Michael Owen ist.
Währenddessen ist absehbar, dass der ehemalige HSV-Kapitän Daniel van Buyten beim Bundesligaspiel gegen den FC Bayern München am 28. Februar nicht gegen seine Ex-Kollegen auflaufen kann. Der Belgier zog sich im Champions-League-Achtelfinale am Mittwoch gegen den AC Florenz (2:1) einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zu. „Er fällt am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg definitiv aus und vielleicht auch eine Woche später gegen den Hamburger SV“, sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal. Van Buyten war zur Pause ausgewechselt und durch Diego Contento ersetzt worden.
Daniel van Buyten spielte zwei Jahre in Hamburg, bevor er 2006 zum FC Bayern München wechselte.