Der Rekordmeister muss zum Derby nach Nürnberg, Leverkusen tritt in Bremen an. Felix Magath kehrt mit Schalke zum VfL Wolfsburg zurück.

München. Bayer gegen Bayern - das spannende Fernduell um die Bundesligaspitze geht in die nächste Runde. Mit einem Sieg am Samstag (15.30 Uhr/live bei Sky und im Live-Ticker bei abendblatt.de) im brisanten 180. fränkisch-bayerischen Derby kann Rekordmeister Bayern München vorlegen und den Druck auf Spitzenreiter Leverkusen weiter erhöhen.

Die Werkself, die vor dem 23. Spieltag nur noch ein mageres Törchen Vorsprung vor den punktgleichen Bayern hat, steht dann am Sonntag bei Werder Bremen ebenso unter Zugzwang wie der Drittplatzierte Schalke 04 beim VfL Wolfsburg (beide Spiele 17.30 Uhr/live bei Sky und Liga total). Bei dieser Begegnung kommt es zur Rückkehr von Meistermacher Felix Magath nach Wolfsburg.

Im Abstiegskampf will Hannover seine Negativserie in Dortmund beenden - zudem steht das Kellerduell zwischen Freiburg und Hertha BSC Berlin an. Die schwerste Aufgabe hat jedoch der Vorletzte Nürnberg gegen die seit 13 Pflichtspielen siegreichen Münchner zu bewältigen.

Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge machte dem Club wenig Hoffnung auf eine Sensation. «Wir können keine Nachbarschaftsgeschenke verteilen», sagte er und fügte mit Blick auf das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Leverkusen an: «Wir brauchen jeden Punkt und jedes Tor, auch wenn zwei Spieler in Nürnberg sind, die wir sehr mögen.» Gemeint sind die beiden Leihgaben Andreas Ottl und Breno.

Zuletzt standen die Münchner am 17. Mai 2008 nach einem kompletten Spieltag an der Tabellenspitze. Doch dies interessiert die Bayern derzeit angeblich nur am Rande. «Das ist jetzt nicht wichtig. Entscheidend ist der letzte Spieltag», betonte Sportdirektor Christian Nerlinger zuletzt immer wieder.

Der abstiegsgefährdete Club will indes alles daran setzen, die scheinbar übermächtigen Bayern zu ärgern, zumal das Mittelfeld-Duo Arjen Robben/Franck Ribery gesprengt wird. Der Franzose Ribery fällt wegen einer Fußverletzung aus. FCN-Trainer Dieter Hecking forderte von seinem Team ein Spiel «am Leistungslimit, damit wir den Bayern nicht nur Paroli bieten, sondern ihnen auch weh tun können. Wir müssen punkten - egal, gegen wen.»

Seine Erfolgsserie will Leverkusen in Bremen fortsetzen. Allerdings muss das Team von Erfolgscoach Jupp Heynckes auf den Gelb-gesperrten Abwehrchef Sami Hyypiä verzichten. «Aber wir haben oft genug bewiesen, dass wir Ausfälle kompensieren können», sagte Heynckes, der Werder als einen «Gegner auf Augenhöhe» einschätzt: «Aber ich sehe keinen Hinderungsgrund, warum wir nicht auch in Bremen gewinnen könnten.» Die Gäste könnten mit 23 Spielen ohne Niederlage den Rekord von Bayern München aus dem Jahr 1989 einstellen.

Torjäger Stefan Kießling ist zudem von den eigenen Stärken überzeugt. «Wenn man 22 Spiele ungeschlagen ist, kann man mit breiter Brust auflaufen. Jetzt müssen wir einfach nachlegen», sagte der Nationalspieler. Auf die Bayern will die Werkself dabei nicht achten, wie Manuel Friedrich behauptet: «Was die anderen machen, können wir ohnehin nicht beeinflussen.»

Beim Spiel Wolfsburg gegen Schalke steht die Rückkehr von Magath, der die «Wölfe» in der vergangenen Saison überraschend zur Meisterschaft geführt hatte, im Mittelpunkt. Magath sieht der Partie aber gewohnt gelassen entgegen. «Natürlich habe ich viele schöne Erinnerungen an Wolfsburg, aber es ist nicht meine Art, vor dem Wiedersehen in die Vergangenheit zu blicken», sagte der Schalke-Coach.

Vielmehr war Magath bemüht, die Konzentration auf das Sportliche zu lenken. «Durch unsere Heimsiege haben wir unsere Position in der Spitze der Liga gefestigt, wobei ich nach wie vor nicht nach ganz oben schaue, sondern mehr die Plätze unter uns im Blick habe», erklärte er einmal mehr.

Im Abstiegskampf setzte Hannover in den vergangenen Tagen nach elf sieglosen Spielen auf psychologische Unterstützung. «Die Mannschaft hat das gut angenommen und ist sehr willig», sagte Trainer Mirko Slomka, der trotz der jüngsten Patzer auch in Dortmund Torwart Florian Fromlowitz vertraut: «Er hat meine Rückendeckung.»

Die Angst vor einem Absturz geht derweil in Köln vor den Spielen gegen Stuttgart, Leverkusen und Bayern um, wie Lukas Podolski verdeutlichte: «Wenn es so weitergeht, wird es noch einmal eng für uns.»