Auf diese Spieler kommt es heute im Nordderby zwischen dem HSV und Werder Bremen an: die entscheidenden Duelle im Pokalhalbfinale. Sehen Sie hier die voraussichtlichen Anfangsformationen vom HSV und von Werder Bremen. So stimmt sich der HSV auf Werder ein.

Hamburg/Bremen. HSV gegen Werder, das vorweggenommene Endspiel. Im DFB-Pokal-Halbfinale prallen die ewigen Nordrivalen aufeinander, den Fans steht ein historisches Spiel bevor. Wenn die Partie um 20.30 Uhr (ZDF und Premiere live) im Volkspark angepfiffen wird, geht es für den HSV darum, die Chance auf den ersten Titel seit 1987 (Pokal, im Finale 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) zu erhalten. "Wir können Historisches schaffen - das werden wir auf dem Platz zeigen", kündigt Collin Benjamin an.

Geheimnisse gibt es nicht. "Beide Klubs kennen sich viel zu gut, es kann keiner den anderen überraschen", glaubt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, und der frühere HSV-Profi Wolfgang Rolff, jetzt Co-Trainer bei Werder, pflichtet ihm bei: "Wir wissen genau, was beim HSV passiert, umgekehrt ist das natürlich auch so." Wenn keiner die Konkurrenz mit einer besonderen Taktik oder einer ausgefallenen Personalie überlisten kann, entscheidet heute wohl die Tagesform, die individuelle Klasse der Spieler, das bessere Kollektiv, das kleine Quäntchen Glück und vor allem der Kampf Mann gegen Mann über den Einzug ins DFB-Pokal-Finale. Diese Duelle können das Duell Hamburg gegen Bremen entscheiden:

Gravgaard - Almeida Der Däne im HSV-Trikot wird sich dem Portugiesen widmen, der sich gegen Hertha BSC am Sonntag bis zur 66. Minute auf der Bank ausruhen durfte.

Mathijsen - Pizarro Der HSV-Abwehrchef soll sich um einen von zwei Alleinentscheidern im Werder-Trikot kümmern. "Er steht mit Helmes, Gomez und Toni auf einer Stufe, ist absolute Spitzenklasse", sagt der Niederländer.

Silva - Diego Die Freunde aus der brasilianischen Nationalmannschaft behakten sich schon im Hinspiel. Mit leichten Vorteilen für den Defensivmann des HSV. "Ich kenne ihn gut, weiß um seine großen Stärken", sagt Silva, der von seinem Einsatz ausgeht. "Im Hinspiel hat es gut geklappt, warum nicht wieder?" Die Antwort gibt Diego selbst: "Weil es das wichtigste Spiel des Jahres ist."

Petric - Mertesacker Nach seinen beiden Treffern gegen Hannover strotzt Petric wieder vor Selbstvertrauen. Zumal sich der Kroate verletzungsbedingt zuletzt ausruhen konnte.

Guerrero - Frings Zuletzt häufig aus dem Mittelfeld agierend, könnte der zweite HSV-Angreifer des Öfteren auf Bremens Sechser Torsten Frings treffen. Zwei unglaublich clever spielenden Fußballer, die sich nichts schenken werden.

Während sich die Bremer immer wieder in eine ungewollte, aber erfolgreiche Abhängigkeit von Diego und Pizarro begaben, setzen die Mannen um Mannschaftskapitän David Jarolim auf ihre mannschaftliche Geschlossenheit. "Wir werden das Spiel gewinnen, weil wir im Gegensatz zu Werder Bremen eine echte Mannschaft sind", sagt Abwehrmann Michael Gravgaard.

Mutige Worte kommen - natürlich - auch aus Bremen. Allerdings auch niveauärmer, wie bei Torwart Tim Wiese. Der HSV hätte Angst, so der Nationalmannschaftskeeper Nummer drei, und man müsse den Hamburgern "auf den Sack geben". Provokationen, die in Hamburg missachtet werden. "Dazu sage ich nichts", stimmte Mladen Petric an, und seinen Kollegen war die versuchte Hetze des Bremer Enfant terribles ebenfalls keine Silbe wert. Womit zumindest das verbale Duell schon mal klar an den HSV geht.