Der englische Fußballer enttäuschte maßlos. In Jols Team überzeugten Olic, Jansen und Trochowski. mailand/s/#g“>Bilder vom Spiel milan/s/#g“>Bildergalerie: Stars von AC Mailand ganz Privat

Dubai. Ali Hamad Moadhed konnte einem im mit rund 30 000 Zuschauern sensationell gut gefüllten "The Sevens Stadium", mitten in der Wüste gelegen, schon leidtun. 14 Minuten und 33 Sekunden lang lief er auf und ab, doch seine Pfeife durfte er nicht betätigen. Erst als Kaladze dann gnädigerweise Ivica Olic von den Beinen holte, durfte der Schiedsrichter das erste Foulspiel monieren.

Vielleicht machte sich der Araber deshalb später rachsüchtig in zwei entscheidenden Szenen im Dubai Football Challenge Cup zum Hauptdarsteller. Als der starke Olic nur durch ein Foul von Maldini daran gehindert werden konnte, frei auf Torwart Dida zuzulaufen, hätte Moadhed dem 40-Jährigen die Rote Karte zeigen müssen, aber er beließ es bei einer Verwarnung (36.). Und nachdem Ambrosini nach einer zarten Berührung von Alex Silva theatralisch zu Boden gesunken war, gab er einen unberechtigten Elfmeter für Milan, den Ronaldinho zur Führung verwandelte (61.).

Zwei Umstände, die den Blick auf die gelungene Vorführung des HSV im hochkarätigen Showkampf aber nicht trüben konnten. Im Duell gegen die italienische Startruppe, die vor allem in der ersten Halbzeit im Schongang ihr Programm herunterspulte und harten Zweikämpfen aus dem Weg ging, präsentierte sich der HSV bei lauschigen 17 Grad in erstaunlicher Frühform und hätte die Führung verdient gehabt. Der Ball lief gut, vor allem Olic, aber auch Marcell Jansen und Piotr Trochowski konnten dabei etliche Akzente setzen, Alex Silva meldete seinen Landsmann Ronaldinho ab. Einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.

Aber wo war eigentlich David Beckham? Den größten Applaus erhielt der von Los Angeles Galaxy bis 8. März an Milan ausgeliehene Engländer, als der Stadionsprecher seinen Namen vorlas. Ansonsten trabte der 33-Jährige eher wie ein Altherren-Kicker über den Platz, ließ sich zeitweise hinter Zambrotta auf die Rechtsverteidiger-Position fallen und durfte in der Pause in der Kabine bleiben, genau wie vier andere Milan-Profis. "Er ist ein sehr guter Spieler und hatte viele Erfolge, aber er hat mir auch viel Freiraum gelassen", urteile Jansen später.

Während Mailand nach der Pause frische Kräfte vor dem Serie-A-Spiel gegen AS Rom am Sonntag brachte, tauschte der HSV nur zweimal und konnte trotz der nur vier Trainingseinheiten nach der Winterpause und dem Reisestress die Begegnung absolut offen halten. So war es mehr als verdient, dass dem eingewechselten Collin Benjamin nach einem Olic-Kopfball im Nachschuss der Ausgleich gelang (67.) und die Entscheidung um den Gewinn des Dubai-Cups im Elfmeterschießen fallen musste.

Während bei den Italienern Ronaldinho, Shevchenko, Inzaghi und Flamini trafen - Emersons Schuss hielt Wolfgang Hesl -, trafen beim HSV nur Mladen Petric, Olic und Guy Demel, während Thiago Neves und Dennis Aogo schlecht zielten.

Die Niederlage war aber nebensächlich. Die wichtigsten Erkenntnisse: Die Hamburger scheinen die Winterpause gut überstanden zu haben, und auch Rost-Ersatz Hesl blieb ohne Patzer, konnte sich sogar einige Male auszeichnen. "Wir waren kollektiv besser als Mailand, ich bin sehr zufrieden, dass wir kräftemäßig durchgehalten haben", befand Jol, der als Lehre aus dem Spiel mitnahm: "Wenn wir gegen Top-Mannschaften mit etwas mehr Überzeugung agieren, können wir auch gewinnen." Erst recht, wenn bei ernsthaften Wettkämpfen dann auch der Schiedsrichter internationales Niveau hätte.

HSV: Hesl - Demel, Reinhardt, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Alex Silva (61. Benjamin), Trochowski (46. Neves), Jansen (76. Pitroipa) - Guerrero (46. Petric), Olic.

Mailand: Dida - Zambrotta, Maldini (46. Senderos), Kaladze (46. Favalli), Jankulovski (46. Antonini) - Beckham (46. Flamini), Pirlo (46. Emerson), Ronaldinho, Ambrosini (83. Cardacio) - Shevchenko, Pato (46. Inzaghi).

Gelb: Neves - Maldini, Ambrosini.