Viele HSV-Fans dürften darauf gewettet haben, als Thiago Neves beim Elfmeterschießen an den Punkt trat: Das geht bestimmt schief. Prompt erfüllte...

Dubai. Viele HSV-Fans dürften darauf gewettet haben, als Thiago Neves beim Elfmeterschießen an den Punkt trat: Das geht bestimmt schief. Prompt erfüllte sich die Prophezeiung, weil Mailands Torwart Dida den unplatzierten Schuss in die Mitte problemlos abwehren konnte.

Der Fehlversuch passte perfekt in die Gemengelage um den Brasilianer - es läuft einfach nicht für den Mittelfeldspieler. "An der Art und Weise seines Elfmeters sieht man, dass Thiago noch nicht das nötige Selbstbewusstsein hat", zog auch Trainer Martin Jol einen nahe liegenden Schluss und attestierte dem zur Halbzeit für Piotr Trochowski eingewechselten 23-Jährigen gerade mal, dass er es "zeitweise gut gemacht hat". Eine Bewertung, die zu dürftig für den Kreativspieler ausfällt, der jetzt eigentlich seine Chancen nutzen müsste. Zwar konnte sich Neves gegen Milan einige Male in Szene setzen, doch er hatte auch den Raum dafür, der ihm in der Bundesliga fehlt. Die Option, sich bereits im Januar wieder von dem prominenten Neuzugang zu trennen, bleibt aktueller denn je. Aber es müssten eben auch die nötigen Angebote (über fünf Millionen Euro) vorliegen.

Offiziell hält man sich naturgemäß bedeckt. Auf die Frage, ob sich der Klub bis zum 31. Januar noch von einem Spieler trennen wird, antwortete der Vorsitzende Bernd Hoffmann gestern Abend ausweichend: "Dazu möchte ich keine Prognose abgeben. Da ist nichts auszuschließen, obwohl noch nichts geplant ist." Klar ist, dass ein Neves-Verkauf das nötige Kleingeld für einen Wechsel von Lukas Podolski zum HSV einbringen würde. Allerdings macht sich der 1. FC Köln noch immer große Hoffnungen, den deutschen Nationalstürmer, der eine Entscheidung bis Monatsende anmahnt, an den Rhein zurücklotsen zu können. Gegenüber dem Abendblatt erklärte FC-Trainer Christoph Daum: "Ja, ich denke, dass wir immer noch die besten Karten haben. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt sind die Bayern am Zug."

Hoffmann wiederum wollte sich nicht in die Karten schauen lassen. Äußerst gut gelaunt antwortete er lächelnd auf Fragen zu Podolski: "Wir arbeiten an einer Lösung, um den Abgang von Ivica Olic zu kompensieren. "Wir lassen alles auf uns zukommen und sind immer für eine Überraschung gut."