Ahrensburg. Nach langer Durststrecke soll auf der Ahrensburger Wiesn wieder gefeiert werden. Die Planung übernehmen zwei alte Bekannte.

Überraschende Wende um das Ahrensburger Oktoberfest: Nachdem die diesjährige Ausgabe nach einigem Hin und Her wie schon in den Vorjahren abgesagt wurde, soll das beliebte Volksfest nun im kommenden Jahr wieder stattfinden – mit einem neuen Veranstalter.

Das Ahrensburger Stadtforum wird die Organisation gemeinsam mit der Agentur E wie Event übernehmen. Das Unternehmen von Eventmanager Arno Teegen aus Wahlstedt (Kreis Segeberg) organisiert für die Kaufleutevereinigung seit 2019 bereits erfolgreich das Ahrensburger Stadtfest, das mit Zehntausenden Besuchern das größte Volksfest im Kreis Stormarn ist.

Oktoberfest Ahrensburg kehrt 2025 mit neuem Veranstalter zurück

„Ganz, ganz viele Ahrensburger wünschen sich eine Rückkehr des Oktoberfestes“, sagt Götz Westphal, Vorsitzender des Stadtforums. Das habe er in Gesprächen immer wieder erfahren. „Deshalb haben wir gesagt: Wir haben mit E wie Event einen Partner, der finanzkräftig genug ist, das auf die Beine zu stellen.“

Das Stadtforum hat bei der Verwaltung gleich eine Genehmigung zur Durchführung des Oktoberfestes für drei Jahre, bis einschließlich 2027, beantragt. Über die Vergabe inklusive einer entsprechenden Sondernutzungsgenehmigung für das Areal Große Straße/Klaus-Groth-Straße, wo das Festzelt wie schon in der Vergangenheit aufgebaut werden soll, entscheidet der Bau- und Planungsausschuss am kommenden Mittwoch, 18. Dezember. Die Zustimmung der Kommunalpolitiker gilt als sicher.

Zuletzt wurde auf der Ahrensburger Wiesn 2019 vor der Corona-Pandemie gefeiert

In den vergangenen Jahren wurde das Ahrensburger Oktoberfest seit der Premiere 2012 von dem Eventplaner Stephan Schächterle und dessen Agentur Schächterle Events & Consulting (SEC) mit Sitz in Groß Boden im Kreis Herzogtum Lauenburg organisiert. Schächterle zeichnete einst auch im Auftrag des Stadtforums für das Stadtfest verantwortlich. 2018 hatte der Kaufleuteverein die Zusammenarbeit beendet. Beim Oktoberfest war das Stadtforum bislang nicht mit im Boot.

Oktoberfest wurde in Ahrensburg zuletzt 2019 gefeiert. Dann kam die Corona-Pandemie. Doch auch danach ging die Durststrecke weiter. In der Folgezeit habe es zwar neue Ideen und Ansätze gegeben, „aber das alles hat nicht so funktioniert wie gehofft“, sagte Schächterle unserer Redaktion im September. 2021 zog er sich aus der Geschäftsführung seiner Eventfirma zurück, 2023 schloss das Unternehmen ganz.

In diesem Jahr wollte Organisator Stephan Schächterle das Oktoberfest zurückbringen

Mitte September dieses Jahres kündigte Schächterle dann überraschend an, das Oktoberfest zurückbringen zu wollen. Als Termin nannte er das Wochenende um den Tag der Deutschen Einheit, 2. bis 6. Oktober. Die Umstände der Ankündigung waren genauso dubios wie die Absage nur zwei Wochen später.

So fungierte eine Unternehmergesellschaft Oktoberfest Ahrensburg als Veranstalter. Wer genau sich dahinter verbarg, blieb im Dunkeln. Schächterle selbst hatte nach eigenen Angaben lediglich eine beratende Funktion inne. Angekündigt wurden ein beheiztes Festzelt mit Biergarten und eine Festmeile. Außerdem war ein Unterhaltungsprogramm mit Live-Musik, Kinderdisco, After-work-Party mit DJ und Frühschoppen geplant. Eintrittskarten waren auf einer eigens geschalteten Internetseite bereits im Vorverkauf erhältlich.

Das Fest wurde mit Verweis auf die „Sicherheitskonstellation“ kurzfristig abgesagt

Dann die Absage: „In den letzten 14 Tagen haben sich vermehrt Fakten und Hintergrundinformationen ergeben, die eine Durchführung in der bisherigen Art, Form und in der Sicherheitskonstellation an der Stelle in der Innenstadt so nicht mehr gewährleistet hätten“, hieß es in einer Mitteilung Schächterles. Die Verwaltung wollte auf Anfrage unserer Redaktion von konkreten Sicherheitsbedenken allerdings nichts wissen. Schächterle selbst beantworte Rückfragen nicht.

Götz Westphal, Vorsitzender der Kaufleutevereinigung Stadtforum, will das Oktoberfest in Ahrensburg wiederbeleben.
Götz Westphal, Vorsitzender der Kaufleutevereinigung Stadtforum, will das Oktoberfest in Ahrensburg wiederbeleben. © Lutz Wendler

Die genauen Gründe für die kurzfristige Absage blieben unklar. Wenn man den Veranstaltern Glauben schenkt, lag es zumindest nicht an mangelndem Interesse seitens der Ahrensburger. Schächterle sprach in seiner Mitteilung von einer „enormen Resonanz der letzten Monate“. Das Kontingent an Vorverkaufskarten sei bereits fast vollständig vergriffen, hieß es.

Schächterle hatte bis einschließlich 2024 die Genehmigung für das Oktoberfest

Kunden, die bereits Tickets erworben hatten, sollten ihr Geld zurückerstattet bekommen. Außerdem war zunächst von einer kleineren Ersatzveranstaltung unter dem Titel „Ahrensburger Oktoberfest After Show Party“ die Rede, zu der es aber keine weiteren Details mehr gab.

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Nun also der Neuanfang mit dem Stadtforum und E wie Event. Laut Westphal hatte die Kaufleutevereinigung schon früher Interesse daran, das Oktoberfest wiederzubeleben. Doch habe Schächterle zuletzt noch eine drei Jahre umfassende Genehmigung der Stadt bis einschließlich 2024 gehabt.

Neue Organisatoren planen mit großem Festzelt, Biergarten und Fahrgeschäften

Die neuen Organisatoren wollen an bewährten Elementen festhalten. Erneut soll ein großes Festzelt das Herz der Ahrensburger Wiesn sein. Tagsüber soll es frei zugänglich sein, Besuchern werden „traditionelle bayerische Speisen und Getränke“ sowie „Musik aus der alpenländischen Region“ angeboten, heißt es im Konzept. An den Abenden soll es Veranstaltungen mit Eintritt, Tischreservierungen und Live-Musik geben.

Rund um das Festzelt planen Stadtforum und E wie Event einen Biergarten an der Großen Straße, familienfreundliche Fahr- und Spielgeschäfte sowie weitere thematisch passende Stände. Gefeiert werden soll bis zu fünf Tage. „Es wird einige kleinere Veränderungen geben, aber das Wesentliche behalten wir aus den vergangenen Jahren bei“, sagt Westphal.

Oktoberfest Ahrensburg: Termine für die kommenden drei Jahre stehen bereits fest

Die Termine für alle drei Jahre stehen laut dem Stadtforum-Vorsitzenden bereits fest. „Es wird jeweils um den 3. Oktober herum sein“, sagt er. Die ersten Vorbereitungen für 2025 hätten bereits begonnen. Westphal: „Sobald wir das Go von der Politik haben, werden wir voll in die Planungen einsteigen.“