Bad Oldesloe. Agentur für Arbeit meldet deutlich mehr Arbeitslose in Stormarn als vor einem Jahr. Wirtschaftslage drückt auch auf den Stellenmarkt.
Der Arbeitsmarkt in Stormarn bleibt im November stabil. Die Arbeitslosenquote liege unverändert gegenüber Oktober bei 4,2 Prozent, so die Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe. 5715 Menschen im Kreis sind demnach aktuell arbeitssuchend gemeldet, drei weniger als im Vormonat.
Im Vergleich mit dem November vor einem Jahr hat die Arbeitslosenquote allerdings zugenommen. Seinerzeit lag sie laut Arbeitsagentur bei 3,9 Prozent. Damals waren 492 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als derzeit.
Arbeitsmarkt Stormarn: Schwächelnde Konjunktur macht sich bemerkbar
„Seit der Jahresmitte liegt die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn konstant bei über 5700“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Oldesloer Arbeitsagentur. Im August sei die Zahl der Jobsuchenden ferienbedingt sogar auf knapp unter 6000 gestiegen. Die Agenturchefin macht die schwächelnde gesamtwirtschaftliche Lage für die Entwicklung verantwortlich.
„Aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche bleibt eine spürbare Entlastung des Arbeitsmarktes aus, die Unternehmen stellen weniger neues Personal ein“, so ihr Fazit. Es fänden sich tendenziell weniger ausgeschriebene Jobs in der Region. „Unser Stellenbestand liegt mit aktuell 2177 zu besetzenden sozialversicherungspflichtigen Stellen zwar weiterhin auf einem hohen Niveau, in der Entwicklung nimmt deren Zahl derzeit jedoch ab.“
Zahl der neu gemeldeten Stellen im Kreis Stormarn geht zurück
Im November seien dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und dem Jobcenter 254 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, 42 oder 14,2 Prozent weniger als noch im Oktober. Auch wenn die Zahl der Neueinstellungen zurückgeht: Bei den Entlassungen sei kein deutlicher Anstieg festzustellen, betont Wieczorek.
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Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am Dienstag, 3. Dezember, appelliert die Agenturchefin an die Arbeitgeber, auch behinderten Menschen eine Chance zu geben. Laut Gesetz sind alle Unternehmen, die mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigen, dazu verpflichtet, Menschen mit einer Schwerbehinderung einzustellen.
Zwei Drittel der Unternehmen beschäftigen trotz Pflicht keine Schwerbehinderten
Im Jahr 2022 hätten jedoch 392 Firmen in Stormarn – das entspreche einem Anteil von 62 Prozent – die Beschäftigungspflicht nicht erfüllt und stattdessen eine Ausgleichsabgabe gezahlt. Die Zahl der Arbeitslosen mit einer schweren Behinderung liegt laut Arbeitsagentur im Kreis aktuell bei 255 und ist seit Jahren nahezu unverändert. 2023 seien 253 Personen betroffen gewesen.
Dabei stünden verschiedene individuelle Förderinstrumente für Unternehmen zur Verfügung, die Mitarbeiter mit einer Behinderung beschäftigen möchten. Neben der Beratung könnten dies zum Beispiel Zuschüsse zu Lohnkosten, Probebeschäftigungen oder Zuschüsse für die behindertengerechte Ausstattung von Arbeits- oder Ausbildungsplätzen sein. „Arbeitslose Menschen mit Behinderung sind häufig gut qualifiziert und besonders motiviert und sollten bei der Personalsuche einbezogen werden“, wirbt Wieczorek.