Bad Oldesloe. Eltern hatten Vorwürfe gegen Träger erhoben. Seit Monaten kämpft die Kita gegen den Schimmelbefall. Jetzt müssen die Kinder ausziehen.
Es reißt nicht ab: Nachdem die ev.-luth. Kita Ehmkenberg in Bad Oldesloe bereits seit Monaten gegen massiven Schimmelbefall kämpft, ist in der Einrichtung im Poggenseer Weg in Trägerschaft des Kita-Werks des Kirchenkreises Plön-Segeberg eine neue feuchte Stelle an einer Wand entdeckt worden. Das teilt Trägervertreterin Bettina Plate mit.
„Die Stelle befindet sich in dem Aufenthaltsraum der blauen Gruppe von einem Schrank verdeckt“, sagt sie. Es handele sich um eine Wand, von der sicher gesagt werden könne, dass sie im März noch trocken gewesen sei, weil sie zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit Kita-Eltern gestrichen worden sei. Plate: „Die betroffene Stelle ist verhältnismäßig klein und zeigt sich in einer anderen Form als in der roten Gruppe und der Lernwerkstatt.“
Kita Ehmkenberg in Bad Oldesloe massiv von Schimmel befallen: Neue Stelle entdeckt
Trotzdem habe sich das Kita-Werk gemeinsam mit der Kita-Leitung laut Plate aufgrund der Erfahrungen mit dem bereits bekannten Schaden in der roten Gruppe und wegen der wahrgenommenen Sorge der Eltern um die Kinder dazu entschlossen, dass auch dieser Gruppenraum bis auf Weiteres sofort gesperrt ist, um jegliches Risiko für die Gesundheit der Kinder und des Kita-Teams zu vermeiden.
„Träger und Leitung stehen bereits in engem Kontakt mit dem Vermieter, der Kirchengemeinde Bad Oldesloe, und haben eine Meldung bei dem zuständigen Gesundheitsamt vorgenommen“, so die Trägervertreterin. In Absprache mit dem Gesundheitsamt würden nun alle erforderlichen Maßnahmen geplant und besprochen. Unmittelbar nach der Entdeckung konnten die Kinder der blauen Gruppe für einen Tag nicht betreut werden.
Kinder werden aktuell in der Kindertagesstätte Masurenweg betreut
Noch am selben Tag war eine Fachfirma gekommen, um vor Ort die Schadstoffbelastung zu messen. Träger und Leitung hätten schnell ein Ausweichkonzept erarbeitet, sodass die Betreuung der Kinder am nächsten Tag wieder aufgenommen werden konnte. Aktuell werden die Kinder der blauen Gruppe in der ev.-luth. Kindertagesstätte Masurenweg betreut, die etwa zweieinhalb Kilometer von der Einrichtung entfernt ist.
Vor wenigen Tagen habe eine Begehung des Gebäudes mit dem Architekten des Kirchenkreises stattgefunden. Nachdem in der Vergangenheit Eltern den Kita-Träger für den Umgang mit dem Schimmelbefall heftig kritisiert hatten, scheint man nun bemüht, alles richtigzumachen. „Ziel ist es, bestmöglich aufgestellt zu sein und alle Schritte fachlich korrekt durchzuführen. Der betroffene Raum bleibt vorerst gesperrt. Es gilt, den genauen Umfang und die Ursache der Feuchtigkeit zu ermitteln. Sobald detaillierte Informationen vorliegen, werden Eltern und Öffentlichkeit sofort informiert“, so Trägervertreterin Bettina Plate.
Eltern hatten Verantwortliche für den Umgang mit dem Schimmel kritisiert
Wie berichtet, hatte sich ein Elternteil, der anonym bleiben wollte, im Oktober mit einem Schreiben an unsere Redaktion gewandt. Die Verantwortlichen „versuchen, die Situation herunterzuspielen und entgegen ihrer Verantwortung ihre Posten zu retten, anstatt sich um die Gesundheit unserer Kinder zu kümmern“, hatte es darin geheißen. Kritisiert worden war unter anderem die Kommunikation mit der Elternschaft. Das Schimmelproblem sei schon länger bekannt gewesen, bevor es den Eltern mitgeteilt worden sei. Ein Gutachten soll bewusst vor den Eltern zurückgehalten worden sein. Plate wies den Vorwurf zurück.
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Bereits im März war eine feuchte Stelle an einer Innenwand in der Kita festgestellt worden. Als Ursache war seinerzeit ein Defekt am Dach ausgemacht und beseitigt worden. Über die Sommerschließung sollte beobachtet werden, ob die Feuchtigkeit in den Wänden zurückgeht. Das war aber nicht der Fall. „Bei der Rückkehr aus der Schließzeit Anfang September wurden Ausblühungen an der Wand im Flur, sowie Schimmelflecken an der Wand der Lernwerkstatt wahrgenommen, ebenso hat die Feuchtigkeit in den Wänden zugenommen“, so Plate Ende Oktober auf Nachfrage unserer Redaktion.
Die Ursachenforschung hatte ergeben, dass es einen zweiten Schaden gegeben hatte, ein Gutachten wies in der Raumluft im Gegensatz zur Außenluft eine erhöhte Konzentration an Schimmelpilzsporen nach. Die betroffenen Bereiche waren abgesperrt worden, eine Beschichtung auf die Stellen aufgetragen und die Kinder in anderen Räumen der Kita betreut worden. Eltern hatten Sorge über die Gesundheit ihrer Kinder geäußert. Die Trägervertreterin sagte Ende Oktober dazu, dass Eltern gebeten worden seien, Kita und Träger in Kenntnis zu setzen, sofern sie bei ihren Kindern Beschwerden feststellen: „Bisher gab es nach diesem Aufruf lediglich eine Rückmeldung von einer Mutter, dass sie ihr Kind fachärztlich diesbezüglich untersuchen lassen will.“