Kiel. Trotz der politischen Turbulenzen in Berlin nahm sich der Ministerpräsident Zeit für ein Treffen mit Rettern und einen Videoclip.

Seit dem Auftakt der Kampagne „Respekt für Retter“ Mitte September hat die gemeinsame Initiative der Kreise Stormarn und Ostholstein zahlreiche weitere Kooperationspartner gefunden, zu denen neben Kommunen, Organisationen, Verbände und Unternehmen zählen. Jetzt gibt es einen weiteren prominenten Unterstützer: Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU).

Trotz der turbulenten Entwicklungen durch den Wahlsieg von Donald Trump in den USA und dem Bruch der Ampelkoalition in Berlin hatte sich der in diesen Tagen viel beschäftigte und gefragte Landesvater am 7. November die Zeit genommen, um sich mit Vertretern der Polizei, der Feuerwehr und Rettungsdiensten in der Staatskanzlei an der Kieler Förde zu treffen.

Günther: Die Kampagne ist mir eine Herzensangelegenheit

„Die beiden Ereignisse hatten Daniel Günther viele zusätzliche Termine beschert. Dennoch hat er das Treffen mit den Rettungskräften nicht abgesagt, das hat mich beeindruckt“, berichtet Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Harmuth, der die Kampagne gemeinsam mit seiner Ostholsteiner Amtskollegin Petra Kirner ins Leben gerufen hat und ebenfalls vor Ort in Kiel war.

„Diese Kampagne ist mir eine Herzensangelegenheit und ich unterstütze sie mit voller innerer Überzeugung“, erklärte Günther. Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter stünden beispielgebend für Einsatzkräfte, die Menschen in Not helfen, dabei aber immer öfter behindert, bedroht und sogar verletzt würden.

Videoclip soll in sozialen Netzwerken verbreitet werden

„Das ist nicht hinnehmbar. Alle sollten Rettern mehr Respekt entgegenbringen und sie bei ihren Einsätzen unterstützen“, forderte der Ministerpräsident. Am Rande des Treffens nahm er sich, ebenso wie Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, die Zeit für ein Unterstützer-Video, das über die Homepage der Kampagne www.respekt-fuer-retter.de und die sozialen Netzwerke verbreitet werden soll.

Sütterlin-Waack machte nach ihrem Auftritt beim Kampagnen-Auftakt in Bad Schwartau erneut deutlich, dass sie die Attacken auf Rettungskräfte im Einsatz scharf verurteilt und absolut nicht nachvollziehen kann. „Es sind Menschen, die für andere ihre eigene Gesundheit und manchmal sogar ihr Leben riskieren“, so die Innenministerin. Das mache Angriffe auf Einsatzkräfte umso verwerflicher und inakzeptabler.

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Getragen wird die Kampagne durch die Rettungskräfte selbst. Mehr als 50 Frauen und Männer verschiedener Organisationen geben ihr Gesicht und Stimme. Neben Videoclips sind viele Foto-Statements entstanden, die unter anderem auf Plakatwänden, Flyern sowie digital in sozialen Netzwerken und anderen Internetportalen zu sehen sind.

Gewalttätige Übergriffe auf Rettungskräfte haben in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Im Vorjahr sind landesweit allein 635 Übergriffe auf Polizeibeamte aktenkundig geworden. 2022 wurden 43 tätliche Angriffe auf Feuerwehrleute in Schleswig-Holstein gezählt.