Glinde. Sommerparty an zentraler Stelle in Glinde pausiert. Grund ist ein besonderes Jubiläum. Für das nimmt die Stadt viel Geld in die Hand.
Es war wieder fix was los am 6. Juli in der Glinder Innenstadt. Auf der Bühne heizten die Gruppen The Roadsters, Skampi und Rena die Band ein, Gäste tanzten im Takt der Musik, andere amüsierten sich an den Ständen, schlemmten dort und informierten sich über die Tätigkeiten von Vereinen und Verbänden. Das Marktfest erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit, bei gutem Wetter kamen bis zu 5000 Menschen – auch aus benachbarten Kommunen und Hamburg. Es ist eine Party für alle Altersgruppen. 2025 fällt sie aus. Das verkündete Bürgermeister Rainhard Zug jüngst der Politik. Dieser Schritt ist einer anderen Festivität geschuldet. Gefeiert wird also trotzdem.
Zum 60-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Saint-Sébastien-sur-Loire war eine Glinder Delegation im Sommer in Frankreich, das große Verschwisterungsfest steigt jedoch auf Stormarner Gebiet im kommenden Jahr. Der Termin wurde gerade festgelegt: vom 9. bis 14. Juli. Die Organisation von zwei Events in kurzem Zeitabstand ist nicht machbar. Schon 2024 wurde die Gesamtkoordination des seit den 70er-Jahren existierenden Marktfests einer Firma übertragen, weil die Kulturbeauftragte gekündigt hatte und die Stelle lange vakant war. Ihr Nachfolger ist erst seit dem 1. November im Amt, muss sich einarbeiten und hat genug zu tun mit dem Jubiläumstreffen. Das hat oberste Priorität.
Grobes Konzept für Verschwisterungsfest soll zur Jahreswende vorliegen
Die 1964 begründete Partnerschaft wurde von zwei Männern initiiert: Marcellin Verbe, der das Konzentrationslager Buchenwald überlebt hatte und 30 Jahre Bürgermeister von Saint-Sébastien-sur-Loire war, und Glindes Bürgervorsteher Arthur Christiansen forcierten die Verschwisterung der beiden Städte, um alte Ressentiments zu überwinden. Die gelebte Völkerverständigung hat gewirkt. Es wurden sogar deutsch-französische Ehen geschlossen. Für die Ausrichtung des Fests nimmt Glinde laut Zug 20.000 bis 30.000 Euro in die Hand. „Es wird auch eine große Party geben, an der sich alle Bürger beteiligen können. Musik spielt eine wichtige Rolle“, sagt der Verwaltungschef.
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Welche Elemente vom Marktfest übernommen werden, steht noch nicht fest. Zug: „Im November wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich um Details kümmert. Vertreter aus Politik, von Vereinen und Verbänden werden Ideen entwickeln.“ Zur Jahreswende solle dann ein grobes Konzept vorliegen. Glindes Bürgermeister kann sich in dem mehrtägigen Veranstaltungsprogramm auch einen Kinoabend sowie einen Flohmarkt vorstellen.
Laufkartenaktion beim Marktfest wurde 2024 gestrichen
Für das klassische Marktfest hatte die Stadt in diesem Jahr 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Budget war jedoch höher, für die Differenz kamen Unternehmen auf. Bei der Veranstaltung gab es einige Änderungen im Vergleich zu 2023. Die ökumenische Andacht, ein Gottesdienst von Christen verschiedener Konfessionen, entfiel genauso wie die Stadtradeln-Preisverleihung. Der Beachbereich vor der Bühne mit Liegestühlen wurde nicht mit Sand aufgeschüttet. Gestrichen wurde auch die Laufkartenaktion für Kinder. Bei dieser sammeln die Kleinen bei Spielen an den Ständen Stempel. Höhepunkt ist die Verlosung von Preisen am Abend auf der Bühne. Mehrere Hundert Jungen und Mädchen machten immer mit. Der organisatorische Aufwand war der Stadt jedoch zu groß. Trotzdem kamen wieder viele Kinder. Sie konnten an den Ständen auch ohne die Karten spielen, Süßigkeiten und zum Beispiel Stifte gewinnen.