Bad Oldesloe. Ob traditionell mit Wurst, Kassler und Schweinebacke oder veganen: In Stormarn steht das heimische Gemüse hoch im Kurs. Eine Übersicht.

In Norddeutschland hat Grünkohl Kultstatus. Mit Beginn der Saison setzen viele Restaurants und Gasthöfe im Kreis Stormarn auf den Herbstklassiker, der bis in den Winter hinein gefragt ist. Neben dem Genuss sprechen eine Menge guter Gründe für den Verzehr des heimischen Gemüses, das auch unter der Bezeichnung Ostfriesische Palme und aufgrund seiner Inhaltsstoffe als sogenanntes Superfood bekannt ist: Es ist kalorien- und fettarm (100 Gramm haben rund 40 Kilokalorien und ein Gramm Fett), kann mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen punkten und sorgt durch seinen hohen Ballaststoffgehalt für lang anhaltende Sättigung. Zudem ist Grünkohl eine gute Kalziumquelle: 100 Gramm enthalten ungefähr so viel Kalzium wie 0,2 Liter Milch.

Beim Grünkohl setzen Stormarner Gastronomen vorwiegend auf Tradition

Die Gäste des Oldesloer Restaurants Zum Kamin (Berliner Ring 41) können das Kohlgericht seit etwa zwei Wochen bestellen. Für das Betreiberpaar Jennifer und Miikka Harbordt ist Grünkohl in der Saison ein Muss auf der Speisekarte. Jennifer Harbordt sagt: „Grünkohl ist das Wintergemüse schlechthin. Wir haben es bis etwa Anfang Februar im Angebot.“ Die beiden haben das alteingesessene Gasthaus erst im Januar übernommen. Wie ihre Vorgänger setzten sie auf deutsche Küche, verleihen den traditionellen Speisen aber einen modernen Twist.

Das gilt allerdings nicht für Grünkohl. Jennifer Harbordt: „Beim Grünkohl machen wir keine Experimente, da geht es ganz klassisch zu. Es gibt ihn bei uns in mehreren Varianten mit Kassler, Schweinebacke und Wurst.“ Die Kohlwurst wird nur erhitzt, die Schweinebacke muss hingegen gekocht und das Kassler gegart werden. Auch bei den Kartoffeln haben Gäste die Qual der Wahl: Entweder sie entscheiden sich für Bratkartoffeln oder süße Röstkartoffeln. Wird der Holsteiner Grünkohl mit Kassler, Kohlwurst und Schweinebacke serviert, kostet das Gericht 24,50 Euro, nur mit Kasseler 18,50 Euro, mit Schweinebacke oder Kohlwurst 17,50 Euro.

Bei den Grünkohltagen ist eine Tischreservierung unbedingt erforderlich

Das Landgasthaus Braaker Krug (Spötzen 1) ist ein Familienbetrieb in achter Generation. Im Mittelpunkt steht die traditionelle holsteinische Küche rund um die Bratkartoffel. Sobald Kohl hinzukommt, läuft er der Kartoffel zwar den Rang ab, aber sie bleibt in der süßlichen Variante die perfekte Ergänzung. Eine Portion Grünkohl mit Kasseler, Schweinebacke, Kohlwurst und süßen Röstkartoffeln kostet 25,50 Euro.

Für das Grünkohlessen gibt es feste Termine und ohne vorherige Reservierung unter der Telefonnummer 040/675 95 40 keinen Platz. Folgende Zeitslots stehen am Sonntag, 10. November, und Donnerstag, 14. November, zur Verfügung: 17.30/18/18.30 Uhr. Am Montag, 18. November: 12.30/13/13.10/14 Uhr und 17.30/18/18.30 Uhr. Sonntag, 24. November, Montag, 2. Dezember, und Freitag, 20. Dezember: 17.30/18/18.30 Uhr.

Landhaus Schäfer in Lütjensee bietet eine kleine und eine große Portion an

Spontan Lust auf ein deftiges Grünkohlgericht? Im Landhaus Schäfer in Lütjensee (Grönwohlder Straße 1) ist dazu weder eine Reservierung erforderlich noch Ende Dezember Schluss. Landhaus-Chefin Karoliner Henning sagt: „Wir servieren Grünkohl generell bis in den Januar hinein.“ Seit Donnerstag können die Gäste das grüne Gemüse mit Kochwurst, Kassler, Schweinebacke und dazu süßen Röstkartoffeln genießen. Es ist auch an alle gedacht, die auf ihre Linie achten oder einfach nicht so viel essen. Für sie gibt es eine kleinere Portion zu 19,50 Euro, die größere kostet 22,50 Euro.

Im Gasthaus Heimathäppchen (Hamburger Straße 26) in Reinbek wird Grünkohl mit gebratenem Kassler serviert, hinzu kommen Kohlwurst, Schweinebacke und als Beilage kleine Röstkartoffeln. Das Ganze gibt‘s schon für 17,90 Euro. Auf der Speisekarte des Bargteheider Restaurants Utspann (Hamburger Straße 1) findet sich Grünkohl mit süßen Röstkartoffeln, Kasslernacken und Kohlwurst für 18,50 Euro.

Zum Dorfkrug in Ammersbek: Die Alternative für vegane Grünkohl-Fans

Im Landgasthof Zum Eckkrug (Hauptstraße 50) in Zarpen ist die Grünkohlzeit noch nicht angebrochen. Wer gleich am ersten Wochenende, an dem Grünkohl mit Kasselernacken, Schweinebacke und Kohlwurst, dazu Röstkartoffeln, für 23,90 Euro angeboten wird, zum Zug kommen will, sollte rechtzeitig an eine Tischreservierung denken. Reservierungen können telefonisch unter der Nummer 04533/87 44 vorgenommen werden. Los geht‘s am Freitag, 15. November, ab 17.30 Uhr. Auch am Sonnabend, 16. November, von 12 bis 14 Uhr sowie ab 17.30 Uhr, und Sonntag, 17. November, von 12 bis 14 Uhr gibt es Grünkohl auf Bestellung. Nach dem ersten Ansturm am Startwochenende steht das Gericht generell auf der saisonalen Karte, und Reservierungen sind nicht mehr nötig.

Während Verfechter der traditionellen Küche auf Fleisch und Fleischprodukte nicht verzichten wollen, schauen die Vegetarier und Veganer unter den Grünkohl-Fans oft in die Röhre. Im Gasthaus Zum Dorfkrug in Ammersbek (Alte Landstraße 47) ist man da offener und geht auf die Wünsche von Menschen ein, die auf tierische Bestandteile in der Nahrung verzichten. Veganer Grünkohl mit veganer Wurst und Röstkartoffeln kostet 21,90 Euro. Für den Klassiker mit Kassler, Schweinebacke, Kohlwurst und Röstkartoffeln bezahlen Gäste 28 Euro.

Im Restaurant Strehl in Ahrensburg bekommen die Gäste Grünkohl satt

Grünkohl satt, so lautet das Motto der Grünkohltage im Restaurant Strehl (Reeshoop 50) in Ahrensburg: Kredenzt wird Grünkohl nach original Holsteiner Art mit Kasseler, Kochwurst und Schweinebacke, Röstkartoffeln, Bratkartoffeln, Senf und Zucker für 25,50. Zucker wird extra gereicht, denn so mancher süßt seinen Grünkohl nach, wie Restaurantbetreiber Axel Strehl weiß. Süßlich sind auch die Röstkartoffeln. „Das sind kleine Kartoffeln, sogenannte Drillinge, die karamellisiert werden“, sagt Strehl. Grünkohl geht immer. „Das wird bei uns viel nachgefragt, auch für Feiern von Vereinen und Firmen.“

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Für die Grünkohltage verspricht Strehl: „Grünkohl satt, das heißt, man kann essen, so viel man will. Das ist ein Angebot für alle, die gar nicht genug von Grünkohl bekommen können und mal so richtig zuschlagen wollen.“ Es gilt nur an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen: Jeweils am 10., 17. und 24. November von 12 bis 14 sowie 17 bis 18.30 Uhr. Und wie immer bei solchen Schnäppchenangeboten empfiehlt sich in diesem Fall eine Tischreservierung unter der Telefonnummer 04102/412 61. Wer außerhalb der Grünkohltage das Gericht probieren will, ist mit 26,90 Euro dabei. Gesellschaften ab zehn Personen können Grünkohl satt aber auch außerhalb der Grünkohltage zum Vorzugspreis vorbestellen.

Im kürzlich eröffneten Steakhouse Rindock‘s in Ahrensburg (Hamburger Straße 190) würde man Grünkohl eher nicht vermuten. Doch auch beim Fleischspezialisten steht Grünkohl mit Kochwurst, Kassler und Bratkartoffeln zu 19,90 Euro ganz regulär auf der Winterkarte.