Ahrensburg. „Rindock‘s“ zieht in Räume des früheren „Rio Grande“. Welches Konzept die Betreiber haben und was Speisekarte zu bieten hat.
In Ahrensburg hat ein neues Steakhouse eröffnet. Es heißt „Rindock‘s“ und ist in die früheren Räume des „Rio Grande“ an der Hamburger Straße gezogen. Von außen betrachtet, macht sich der Wechsel nur durch den neuen Schriftzug bemerkbar, und in den Abendstunden machen bunte Lampen auf das Restaurant aufmerksam. Die neuen Besitzer haben auch das Hotel übernommen, das in den Stockwerken darüber liegt. Sie betreiben außerdem bereits drei weitere Restaurants unter demselben Namen in Lohbrügge, Pinneberg und Harburg.
Seniorchef und Geschäftsführer Parmod Kumar stammt aus Indien. Sohn Sergio ist in Deutschland geboren. Sein Vater habe als Chefkoch im Harburger Restaurant „Oktober“ gearbeitet und den Haupteinkauf für sämtliche Filialen der Kette getätigt, berichtet der 26-Jährige. Seine deutsche Mutter habe zu dieser Zeit ein Einzelhandelsgeschäft gehabt. Die guten Kontakte in die Gastro-Szene und das Geschäft der Mutter hätten den Vater vor etwa 15 Jahren auf die Idee gebracht, selbst in den Fleischhandel einzusteigen. Zunächst über den Einzelhandel, später dann mit seiner eigenen Firma, der Wunderland Food GmbH.
Neues Steakhouse in Ahrensburg will mit Qualität und Preis überzeugen
Denn das Kerngeschäft der Kumars ist der Lebensmittelgroßhandel. Sergio Kumar ist für das operative Geschäft verantwortlich, sein Vater für die strategische Ausrichtung. Der Schwerpunkt liegt auf dem Fleisch- und Fischsortiment. Vom Einkauf bis zur Zubereitung: Was Fleisch angeht, macht Parmod Kumar so schnell keiner was vor.
Bei seiner Expertise lag es nahe, sich einen zusätzlichen Geschäftsbereich zu erschließen und den Schritt hin zum eigenen Restaurant zu machen. Ware, Lieferung, Gastrobetrieb, alles aus einer Hand: eine Win-win-Situation. „Zwar kocht mein Vater selbst nicht mehr“, sagt Sergio Kumar. „Aber er ist ein guter Koch, sonst hätten wir nicht mittlerweile vier ,Rindock‘s‘-Häuser. Er hat die gesamte Speisekarte entwickelt, und alle Gerichte werden nach seinem Geschmack zubereitet.“
Neues Steakhouse: Fleisch kommt überwiegend aus Argentinien und Uruguay
Das Angebot ist an allen Standorten gleich. Das Rindfleisch, das in der Küche verarbeitet wird, stamme zum größten Teil aus Argentinien und Uruguay, selten aus Brasilien. Die Rinder würden ausschließlich mit Getreide gefüttert. „Das sorgt für eine bessere Marmorierung und das Fleisch ist zarter im Geschmack“, lautet die Überzeugung des Jungunternehmers. Es sei die Fleischqualität, mit der sich das „Rindock‘s“ von der Konkurrenz unterscheide. „So eine Qualität wie bei uns gibt es sonst in Ahrensburg nicht – und wir bringen sie auf die Teller der Gäste.“
Außerdem basiere das Steakhouse auf einem anderen Konzept. „Wir können anders kalkulieren. Selbst wenn wir mit plus/minus null rauskommen, partizipieren wir als Großhandel.“ Ihr Vorgänger habe in dieser Lage zu kämpfen gehabt, sagt der Juniorchef. Er hätte die Preise erhöhen müssen, aber die Gäste hätten nicht mehr so viel Geld wie vor Corona. „Er hat einfach die Kraft verloren“, sagt Kumar. Für das Überleben des „Rindock‘s“ rechnet er sich bessere Chancen aus. Es sei ein gutbürgerliches Restaurant mit ordentlichen Portionen. „Und wir können beste Qualität zum vernünftigen Preis anbieten.“
Das Steakhouse bietet auch Gerichte für Veganer und Vegetarier an
Den Fisch kaufen sie auf dem Fischgroßmarkt ein. Tiefkühlware ist tabu, alles wird frisch zubereitet. „Das Einzige, was wir nicht selbst herstellen, ist das Eis“, sagt Sergio Kumar. Bei den Steaks können die Gäste zwischen fünf Garstufen wählen. Zu jedem Steak werden ein kleiner Salat, Röstbrot und Kräuterbutter serviert, dazu stehen eine gebackene Kartoffel mit Sour Cream oder Pommes frites oder Pfannengemüse mit Rosmarinkartoffeln zur Auswahl. Ein 200-Gramm-Hüftsteak gibt es bereits für 20,90 Euro, ein Rumpsteak (250 Gramm) für 27,90 Euro. Für ein Ribeye-Steak (250 Gramm) werden 26,90 Euro berechnet, bei einem Filetsteak (200 Gramm) sind es 29,90 Euro.
Wird ein Dry Aged T-Bone-Steak bestellt (500 Gramm), schlägt das mit 49 Euro zu Buche. Für 14,90 Euro gibt es noch 200 Gramm Black-Tiger-Garnelen obendrauf, das nennt sich dann „Surfer Style“. Das Speisenangebot umfasst klassische Suppen, Vorspeisen – Carpaccio mit Parmesan, Champignons und Röstbrot (14,90 Euro) darf da natürlich nicht fehlen – sowie bunte Salate und Fischgerichte. Schnitzel („Die kommen bei uns nicht in die Fritteuse, sondern werden auf der Platte zubereitet“) rangieren zwischen 16,90 und 23,90 Euro, zudem gibt es Pasta (16,90 bis 18,90 Euro), Burger, Pfannen- und Grillgerichte. Für alle, die kein Fleisch mögen oder generell tierische Produkte ablehnen, gibt es eine vegane Burgervariante und zwei vegetarische Gemüsegerichte (je 14,90 Euro), ein veganes Knusperschnitzel und eine vegetarische Pastavariante.
Wer das Angebot ausprobieren will, kann die günstige Happy Hour nutzen
Kinderteller (Schnitzel, Spaghetti oder Chicken Nuggets) kosten 6,90 oder 7,90 Euro. Und im Gegensatz zur Speisekarte des Vorbesitzers findet sich auch eine abwechslungsreiche Dessertauswahl auf der Karte: hausgemachtes Panna Cotta oder Tiramisu zum Beispiel, warmer Apfelstrudel (jeweils 6,90 Euro), warmer Brownie mit Eiscreme und Sahne (7,90 Euro) und einiges mehr. Zudem gibt es eine saisonale Karte: Im November sind Grünkohl, Gans, Ente und Wild im Angebot. Apropos Angebot: In der Steak Happy Hour (Montag bis Sonnabend von 15 bis 17 Uhr) gibt es viele Gerichte zwischen vier bis sechs Euro günstiger.
An der Inneneinrichtung der Gaststube haben die Besitzer nichts geändert. „Der Vorbesitzer hat das Restaurant sehr gut eingerichtet. Durch die Raumtrenner wirkt der große Innenraum gemütlich, das wurde gut gelöst“, findet Sergio Kumar. Drinnen gibt es etwa 130 Plätze, im Außenbereich sind es noch mehr. Neu ist, dass in allen Räumen ein Rauchverbot gilt. Im ehemaligen Raucherraum neben dem Eingang können Fußballfans aber weiterhin auf dem großen Bildschirm die Spiele verfolgen, die der Privatsender Sky überträgt.
Vater und Sohn haben sich für Unternehmenszukunft hohe Ziele gesteckt
Die Küche wurde technisch auf den neuesten Stand gebracht. Es wurden neue Geräte angeschafft, der Grill wurde erneuert, ein Lava-Grill kam hinzu. Sechs Angestellte arbeiten in der Küche, fünf im Service. Insgesamt rechnet der Juniorchef mit einer hohen fünfstelligen Summe für Investitionen, denn nach dem Weihnachtstrubel sollen die Hotelzimmer renoviert werden. Die Hotelbuchungen sind jetzt erstmals auch digital möglich.
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Das Hotel verfügt über neun Zimmer und zwei Apartments. Die Preise sind dynamisch. Für ein Zweierzimmer liegen sie bei etwa 70 bis 95 Euro. Das Hotel ist Neuland für die Betreiber. Aber sie sind zuversichtlich, dass sie auch dieses Projekt zum Erfolg führen. Dafür arbeitet Sergio Kumar gern sieben Tage pro Woche, schaut abends auch noch mal bei einem der Restaurants rein. „Das muss sein, wenn man die Qualität überall gleich haben will“, sagt er.
„Wir expandieren gerade stark.“ Demnächst soll in Rahlstedt ein weiteres Restaurant eröffnen. Bis Ende 2025 sollen es insgesamt zehn Standorte sein. „Es geht darum, sich breiter aufzustellen“, so Kumar. Erst dann will er den nächsten Schritt hin zum Franchiseunternehmen wagen. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Zunächst will er im „Rindock‘s“ in Ahrensburg ein Ziel erreichen: „Ich möchte, dass jeder Gast, der hier hereinkommt, zum Stammgast wird.“
„Rindock‘s“, Hamburger Straße 190, geöffnet Montag bis Sonntag von 11.30 bis 22 Uhr, T. 04102/46 53 28