Bad Oldesloe. Bekannte Bäckerei aus Stormarn expandiert in die Kreisstadt Bad Oldesloe. Wann es losgeht und was die Kunden zum Auftakt erwartet.
Seit Opel Dello seine Oldesloer Filiale in der Hamburger Straße Ende vergangenen Jahres aufgegeben hat, stand der gläserne Pavillon leer. Seit einigen Tagen herrscht dort nun aber reger Betrieb. Nachdem an dem traditionsreichen Gewerbestandort 60 Jahre Autos verkauft wurden, werden dort fortan Brot, Brötchen und Kuchen über die Theke gehen. Am Freitag, 20. September, eröffnet die bekannte Bäckerei Braaker Mühle ein Pop-Up-Café.
„Für uns ist das ein Teilschritt auf dem Weg zu einem neuen Fachgeschäft, das wir im nächsten Jahr an gleicher Stelle etablieren wollen“, sagt Carsten Holst, Sprecher des 1859 gegründeten Familienbetriebs. Weil der vollständige Umbau der Immobilie einige Zeit in Anspruch nehme, man aber trotzdem schnell starten wolle, sei die Idee des Pop-Up-Cafés entstanden.
Braaker Mühle in Bad Oldesloe: Zehn Meter langer Tresen und erstmal 25 Sitzplätze
Dafür ist vorerst etwa ein Drittel des 520 Quadratmeter großen Pavillons umgestaltet worden. Die Kunden erwarten dann ein etwa zehn Meter langer Verkaufstresen und 25 Sitzplätze. „Beim Sortiment gibt es aber keine Abstriche“, so Holst. Alle 15 Brotsorten, 20 Brötchensorten und 20 verschiedene Arten Kuchen werden ebenso angeboten wie die typischen Mühlensnacks, warme Müllerstulle und hausgemachte Burger.
Im Investitionsplan für dieses Jahr war die 13. Dependance der Braaker Mühle in Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg, die 29. insgesamt, gar nicht vorgesehen. „Unser Hauptaugenmerk lag 2024 eigentlich auf der Renovierung und dem Umbau der Mühle in Braak, wo unter anderem neue Toiletten und Treppen eingebaut werden, sowie der Eröffnung des Brotladens im Hamburger Karoviertel an der Schanze“, berichtet Geschäftsführer Tim Lessau.
Gewerbestandort an der B75 in Bad Oldesloe bietet viel Potenzial
Doch dann habe es im Mai diesen Anruf aus der Kreisstadt gegeben. „Das Angebot, uns dort anzusiedeln, war einfach zu verlockend“, gesteht Lessau. Ein erster Besuch vor Ort habe alle leisen Zweifel schnell zerstreut. „Dieser Standort direkt an der B75 hat einfach zu viel Potenzial, um diese Gelegenheit nicht beim Schopfe zu packen“, so Lessau.
Tatsächlich ist die Bundesstraße 75 die wichtigste westliche Einflugschneise der Stadt und eine wichtige Verbindung zur A21. Sie wird jüngsten Messungen zufolge täglich von mehr als 26.000 Fahrzeugen befahren und gehört damit zu den meistfrequentierten Magistralen in Bad Oldesloe. Zudem befinden sich im Umfeld des Standorts weitere bekannte Einzelhandels- und Gewerbebetriebe mit regem Kundenverkehr.
Vermieterin hat sich bewusst für das Pop-Up-Café entschieden
Für Vermieterin Eycke König-Nusseck war es eine ganz bewusste Entscheidung, nach Jahrzehnten des Automobilhandels auf dem 2700 Quadratmeter großen Grundstück einen neuen Akzent zu setzen: „Die Immobilie war das Lebenswerk meiner Eltern, das ich unbedingt bewahren und fortführen wollte. Nur Autos mussten es eben nicht mehr unbedingt sein.“
Dabei habe es gerade aus dieser Branche mehrere Anfragen gegeben. Zu den Interessenten zählten zudem ein Reerdigungsunternehmen für alternative Bestattungsformen, und ein Unternehmen aus dem Verlagswesen. „Doch ich wollte an dieser Stelle etwas Schönes schaffen, das vielen Menschen Freude bereitet und für ein einladendes Ambiente sorgt“, sagt König-Nusseck.
Familienmitglied betrieb früher selbst eine Bäckerei
Zwar gebe es in Bad Oldesloe einige alteingesessene Bäckereien sowie Filialen von Allwörden und Junge, aber eben nicht im Südwesten der Kreisstadt. „Mein Mann kannte den Laden der Braaker Mühle in Reinbek, von dem er oft vor allem leckeres Brot mit nach Hause gebracht hat. Außerdem ist auch die Mühle ein echter Familienbetrieb wie unser, das hat für unsere Entscheidung ebenfalls eine Rolle gespielt“, erklärt Eycke König-Nusseck.
Zumal auch die Schwester ihrer Mutter Christel lange Zeit in Bad Oldesloe eine Bäckerei betrieb. So ist man sich dann schnell einig geworden. Seitdem schaut Eycke König-Nusseck immer mal wieder im Pavillon vorbei und ist vom Fortgang des Umbaus beeindruckt. „Ich mag das lockere, frische Mühlen-Ambiente. Ich denke, das wird richtig gut und die Leute werden gern hier einkaufen oder ihre kleine Auszeit bei Kaffee und Kuchen genießen“, ist die Vermieterin überzeugt.
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Zur feierlichen Eröffnung am 20. September um 9.30 Uhr werden die Kunden mit einem Glas Sekt begrüßt. An diesem Tag können zudem sieben verschiedene Brotsorten verkostet werden, samt einer persönlichen Beratung von Geschäftsführer und Brotsommelier Tim Lessau. Wer will, kann sich zudem am Glücksrad versuchen. Zu gewinnen gibt es verschiedene Produkte aus dem Sortiment der Braaker Mühle.
Geöffnet sein wird das Pop-Up-Café dann von Montag bis Sonnabend in der Zeit von 6.02 bis 19.02 Uhr und sonntags von 7.02 bis 18.02 Uhr. Wer vielleicht sogar Lust hat, selbst Mitglied des 15-köpfigen Verkaufs- und Serviceteams zu werden, kann sich jederzeit über die Homepage www.braaker-muehle.de bewerben.