Bad Oldesloe. Secondhand wirkt: Nicht nur Bedürftige können im Awo-Kaufhaus in Bad Oldesloe günstig einkaufen. Doch es gibt zurzeit ein Problem.

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Für Menschen mit geringem Einkommen bietet das Kaufhaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bad Oldesloe eine der wenigen Möglichkeiten, Dinge des alltäglichen Bedarfs, die sie sich sonst nicht leisten könnten, günstig gebraucht zu kaufen. Doch das Lager der Einrichtung leert sich zusehends. Damit das Sozialkaufhaus weiterhin seine Aufgaben erfüllen und die steigende Nachfrage erfüllen kann, ist es auf Sachspenden angewiesen.

Betriebsleiter Thorsten Ehlers erläutert, welche Dinge vor allem gebraucht werden: „Die meisten Familien, die bei uns einkaufen, haben wenig Platz, um Kleiderschränke, Couches oder andere Möbelstücke unterzubringen.“ Große Schränke oder gar Schrankwände passten nur in den seltensten Fällen in die kleinen Wohnungen bedürftiger Familien. „Daher benötigen wir vor allem gebrauchte, aber gut erhaltene Einrichtungsgegenstände in normaler Größe“, sagt er.

Nachhaltigkeit: Gebrauchte Möbel – viel zu schade für den Müll

Funktionierende oder defekte Fahrräder, die mit einfachen Mitteln wieder fahrtüchtig gemacht werden können, stehen ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste des Kaufhaus-Chefs. Thorsten Ehlers hat dazu eigens eine kleine Fahrradwerkstatt eingerichtet, in der zwei Mitarbeiter die gespendeten Räder wieder auf Vordermann bringen.

Des Weiteren werden Haushaltswaren aller Art gesucht. Dazu zählen unter anderem funktionsfähige Küchen- und andere Elektrogeräte, Geschirr, Töpfe, Gardinen und Teppiche. Auch der Vorrat an Kleidung aller Art und in allen Größen, Schuhen sowie Kinderspielsachen geht zur Neige.

Awo holt die Sachspenden für das Kaufhaus wenn nötig kostenlos ab

Wer derartige Dinge zu Hause bereits aussortiert hat oder weiß, dass bestimmte Gegenstände ohnehin nicht mehr benutzt werden oder verzichtbar sind, kann mit einer Sachspende zweifach Gutes tun: Zum einen werden damit Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. Zum anderen ist es nachhaltig, Dinge, die noch gebrauchsfähig sind, nicht wegzuwerfen, sondern einer erneuten Verwendung zuzuführen. Um diesen Prozess zu fördern, hat die Awo zusätzlich Verkaufszeiten unter dem Motto „Kaufhaus für alle“ eingerichtet. Zu diesen Zeiten kann jeder die Secondhand-Waren erwerben.

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Wer Gegenstände spenden will, aber nicht die Möglichkeit hat, sie selbst ins Sozialkaufhaus zu bringen, kann sie vom Awo-Team zu Hause abholen lassen. Abholtermine können unter der Telefonnummer 04531/804 08 10 oder per E-Mail an dispo.oldesloe@awo-bildungundarbeit.de vereinbart werden. Kosten entstehen den Spendern dabei nicht. Thorsten Ehlers bittet um Verständnis, falls es bis zur Abholung etwas dauert. „Wir müssen zuweilen um Geduld bitten, weil die Zahl unserer Fahrzeuge und Fahrer nun einmal begrenzt ist“, sagt er. Das Angebot gilt auch für Kunden: Sie können sich Möbel gegen eine kleine Gebühr nach Hause liefern lassen.

Im Kreis Stormarn gibt es zwei Awo Kaufhäuser: in der Mühlenstraße 3 in Glinde und in Bad Oldesloe mit Adresse Im Hölk 2. An diesem Standort steht zusätzlich ein Container zur Abgabe von sauberen, intakten Textilien bereit. Weitere befinden sich in Bad Oldesloe im Möhlenbecker Weg 7 und Wolkenweher Weg 34. Neben dem preiswerten Warenangebot für Bedürftige verfolgt die Awo mit dem Kaufhaus ein weiteres Ziel: Sie ermöglicht Langzeitarbeitslosen eine sogenannte Arbeitsgelegenheit. Durch die regelmäßige Beschäftigung können sie einerseits berufliche Erfahrungen sammeln, andererseits soll so die Rückkehr ins Berufsleben erleichtert werden.