Reinbek. Schlimmste Mängel sind beseitigt, die Kindergruppe Kunterbunt in Reinbek muss aber weiter in Containern ausharren. Gibt es Hoffnung?

Für die Kindergruppe Kunterbunt gab es im Sozial- und Schulausschuss der Stadt Reinbek eine gute und eine schlechte Nachricht: Die Mängel, unter anderem Ratten und Vandalismus, die Kindern und Erzieherinnen seit Monaten das Leben schwer machen, sind behoben. Die Suche nach alternativen Räumen ist aber bislang nicht von Erfolg gekrönt. Das teilte Anette von Buch mit, bei der Stadt Reinbek zuständig für den Bereich Kindertagesstätten.

„Die Einrichtung wurde besichtigt, und alle vorhandenen Mängel wurden beseitigt“, so von Buch. Es seien auch Gespräche mit dem Vorstand geführt worden. Der habe signalisiert, dass die Einrichtung einer weiteren Gruppe und die Erweiterung der Öffnungszeiten wünschenswert seien. Doch: Der öffentliche Aufruf, um neue Räume für die Kindergruppe Kunterbunt zu finden, lief bislang ins Leere. „Wir haben eine Immobilie besichtigt, die war aber leider nicht geeignet“, so von Buch. Man wolle noch abwarten, ob nach Ferienende möglicherweise weitere Rückmeldungen eintrudeln.

Ratten und Vandalismus in Kindergruppe Kunterbunt in Reinbek: So ist der Sachstand

Wie berichtet, hatte Leiterin Jeannette Scharwächter mehrfach in Reinbeker Ausschüssen von schlimmen Zuständen berichtet. Im August 2023 hatte der Verein aus den Räumen in der Grundschule Klosterbergen ausziehen müssen, weil sie die Anforderungen des Gute-Kita-Gesetzes nicht mehr erfüllten. Es fehlte an ausreichend Toiletten und Waschplätzen, einer separaten Küche, einem Büro und einem Personalraum.

Seitdem werden die rund 30 Kinder in zwei Gruppen in Containern betreut. Diese befinden sich auf dem Gelände der Grundschule Klosterbergen, hatten übergangsweise Schüler beherbergt, die mittlerweile ins Schulzentrum am Mühlenredder gezogen sind. Doch der Alltag für die Kinder und Erzieher gestaltete sich herausfordernd und frustrierend. Die Kindergruppe Kunterbunt des Vereins zur Förderung im Vorschulalter besteht seit rund 50 Jahren.

Für die Kindergruppe Kunterbunt in Reinbek werden noch immer Räume gesucht

Ursprünglich war ein Neubau erst im Finanzplan 2028 vorgesehen gewesen. Doch das öffentliche Hinweisen auf die prekären Zustände hat Früchte getragen. Im Reinbeker Sozial- und Schulausschuss Ende Mai hatten sowohl die FDP- als auch die CDU-Fraktion Anträge gestellt, um dauerhafte Räume für die Kita zu finden. Die Verwaltung war gebeten worden, gemeinsam mit Vertretern des Trägers und der Kita-Leitung einen Vorschlag zu erarbeiten, wie der Kindergruppe Kunterbunt dauerhaft nutzbare feste Räume zur Verfügung gestellt werden können. Der Vorschlag soll laut Beschluss im Jahr 2024 so rechtzeitig dem Sozial- und Schulausschuss vorgelegt werden, dass erforderliche Haushaltsmittel im Rahmen der Beratungen zum Haushaltsplan 2025 berücksichtigt werden können. 

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Mitte Juli hatte die Stadt einen Aufruf gestartet, um Räume für die Kita zu finden. Gesucht wird nach wie vor eine Unterkunft zur Miete, möglichst in Alt-Reinbek. Die jeweils 15 Kinder der zwei Gruppen sind zwischen drei und sechs Jahre alt und werden von 8 bis 14 Uhr betreut. „Es wird Raum für mindestens zwei Gruppen à 15 kleine Weltveränderer und einem großzügigen Außenbereich für kleine Entdecker gesucht, idealerweise mit Platz für eine weitere Gruppe, um in Zukunft weiteren Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können“, so der Aufruf der Stadt. Wer das passende Zuhause für die Kinder und Erzieher der Kindergruppe haben könnte, wird gebeten, sich bei Leiterin Jeannette Scharwächter per E-Mail an info@kindergruppe-kunterbunt.de oder unter der Telefonnummer 040/722 88 09 zu melden.