Ahrensburg. Beim Taser-Angriff auf bewaffneten Mann in der Ahrensburger Innenstadt wurden zwei Beamte verletzt. Ermittlungen laufen noch.

Nach dem Einsatz eines Elektroschock-Geräts durch die Polizei Ende Juni in Ahrensburg laufen die Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung im Amt. Mithilfe des Tasers konnte zwar ein mit Messer und Schlagring bewaffneter aggressiver Mann überwältigt werden. Doch bei der Festnahme wurden auch zwei Beamte (25 und 31) verletzt. Eine Polizisten erlitt einen Elektroimpuls, ihr Kollege verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Beide kamen zur Untersuchung ins Krankenhaus, waren im Anschluss schnell wieder dienstfähig.

Wenn die Untersuchungen beendet sind, übernimmt die Staatsanwaltschaft Lübeck. Ein zeitlicher Ansatz, wann die Ermittlungen abgeschlossen sind, könne nicht genannt werden, so eine Sprecherin der auch für den Kreis Stormarn zuständigen Polizeidirektion Ratzeburg.

Taser-Einsatz in Ahrensburg: Polizist war speziell geschult

Die sogenannten Distanz-Elektro-Impulsgeräte (DEIG) werden nur an speziell ausgebildete Beamtinnen und Beamte ausgegeben. Der Polizist, der die Waffe in Ahrensburg betätigte, hat sich laut der Behördensprecherin bislang nicht geäußert. Für einen technischen Defekt gebe es keine Hinweise. Der Elektroschocker zeichnet jeden Stromstoß, der mit ihm abgegeben wird, auf einer Speicherkarte auf.

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Der Notruf aus der Ahrensburger Innenstadt war am Freitag, 28. Juni, um 22.16 Uhr bei der Einsatzzentrale eingegangen. Ein Zeuge berichtete, dass ein Randalier am Rathausplatz Passanten attackiere. Weil der mit Messer und Schlagring ausgerüstete Mann auch den Polizisten gegenüber aggressiv auftrat, griffen sie zum Taser. Der Stromschlag ließ den Randalierer handlungsunfähig zu Boden sinken. Der 39 Jahre alte Mann blieb unverletzt und wurde in eine psychiatrische Fachklinik gebracht.

Ahrensburger Einsatz war der landesweit erste mit einem Treffer

Für die schleswig-holsteinische Polizei war der Ahrensburger DEIG-Einsatz der erste mit einem Treffer. Bei 35 registrierten Fällen reichte fast immer die Ankündigung aus, den Elektroschocker einzusetzen, um die Lage zu beruhigen. Zwei vorherige Stromschüsse in Richtung von Menschen gingen daneben.

Auf Antrag von SPD und des Ahrensburger Landtagsabgeordneten Bernd Buchholz (FDP) beschäftigte sich im Juli der Innen- und Rechtsausschuss mit dem Vorfall. Innenstaatssekretärin Magdalena Finke berichtete, dass der Polizist den Taser bei der Festnahme erneut eingesetzt habe.