Bargteheide. Bauprojekt der Stadt schreitet zügig voran. Wann die Mehrfamilienhäuser bezugsfertig sein sollen und wer dort einziehen darf.

Das aktuell bedeutendste Wohnungsbauvorhaben der Stadt Bargteheide verzeichnet rasante Fortschritte. Der Rohbau des Komplexes an der Straße am Maisfeld befindet sich schon auf der Zielgeraden, teilweise läuft bereits der Innenausbau. „Trotz einer engagierten Zielsetzung läuft der Bau bislang ohne Verzögerungen und liegt voll im Zeitplan“, sagt Joachim Teschke, Kämmerer der Stadt und zugleich Geschäftsführer der Stadtwerke Bargteheide, die Bauherrin des 18 Millionen Euro teuren Projekts ist.

Neues Quartier besteht aus drei viergeschossigen Gebäuden

Ende August 2023 begannen die Bauarbeiten auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück unweit der Bargteheider Tennisanlage und direkt gegenüber der DRK-Kita Kruthorst. Das neue Wohnquartier besteht aus drei viergeschossigen Häusern, die alle komplett unterkellert sind. Zwei der Blöcke wirken wie ein langgestrecktes Gebäude. Es umfasst 52 Wohneinheiten, das separate dritte weitere 24. Letzteres ist besonders rasch gewachsen. Wurden hier noch Mitte April die Kellerwände gemauert, hatte der Bau Ende Juli bereits seine volle Höhe erreicht.

Gegenwärtig laufen die Innenarbeiten, wobei die Putz- und Malerarbeiten stockwerkweise von oben nach unten vollzogen werden. In dem großen Riegel sind diese Gewerke bereits weit fortgeschritten. Anschließend geht es dann im Obergeschoss des kleineren Gebäudes beginnend nach unten weiter.

Ein energieeffizientes und zertifiziert nachhaltiges Bauvorhaben

Geplant und ausgeführt wird das Wohnungsbauvorhaben vom Hamburger Unternehmen Goldbeck Nord GmbH. Es genügt höchsten Standards hinsichtlich einer energieeffizienten Modulbauweise. Geheizt wird mit Luft-Wasser-Wärmepumpen, alle Wohnungen erhalten eine Fußbodenheizung.

Die Flachdächer aller Gebäude werden zudem weitgehend mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Außerdem erfolgt eine Vorrüstung für die Einrichtung von E-Ladesäulen. „Das Gesamtpaket kann zusätzlich mit der DGNB-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen punkten, das freut uns besonders“, so Stadtwerke-Chef Teschke.

59 der insgesamt 76 Einheiten sind öffentlich gefördert

Das prestigeträchtige DGNB-System bewertet den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, angefangen von der ressourcensparenden Errichtung bis zum energieeffizienten Betrieb nach der Fertigstellung. Das schont nicht nur Umwelt und Klima, sondern wirkt sich auch positiv auf die Höhe der Nebenkosten aus.

Die 76 Einheiten entstehen als Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern sowie 40 bis 90 Quadratmetern Wohnfläche. Alle verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse. 59 Wohnungen sind öffentlich gefördert, 17 Wohnungen werden frei finanziert. Es ist das erste große Wohnungsbauprojekt der Stadtwerke und wird von der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IBSH) mit 4,24 Millionen Euro kofinanziert.

Ende März 2025 soll der Komplex bezugsfertig sein

Ende des ersten Quartals kommenden Jahres soll der Komplex bezugsfertig sein. Die Stadt Bargteheide wird dann Vermieter sein. „Die Vergabe der Wohnungen erfolgt nach gemeinsamer Entscheidung von Kommunalpolitik und Verwaltung durch das Bürgerbüro der Stadt“, erläutert Joachim Teschke.

Ausschlaggebend für den Bezug der Sozialwohnungen, für die es lange Wartelisten gebe, seien neben der Einkommenssituation vor allem die Bedürftigkeit und die Dringlichkeit des Bedarfs. Unterdessen gebe es auch hinsichtlich der frei finanzierten Wohnungen eine hohe Nachfrage, so Teschke.

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Wegen der angespannten Parkplatzsituation in dem Quartier Am Maisfeld war es bei der Anbahnung des Projekts zu harten Auseinandersetzungen innerhalb der Kommunalpolitik gekommen. Im Planungsausschuss war die Planungsvariante mit 76 Wohnungen Anfang Februar des Vorjahres noch durchgefallen. Weil nicht genügend Stellplätze nachgewiesen werden konnte, sollte nur eine abgespeckte Variante mit 63 Einheiten realisiert werden.

Durch eine Überplanung des Areals und die Verlagerung einer Müllcontaineranlage und von Fahrradabstellplätzen an andere Standorte sowie einer Vereinbarung mit dem benachbarten Bargteheider Tennis-Clubs konnten indes neue Flächenpotenziale für 16 weitere Stellplätze erschlossen werden. Dadurch wurden letztlich elf Einheiten im Kontingent bezahlbarer Wohnraum mehr gebaut, als bei der kleinen Variante möglich gewesen wären.