Bargteheide/Berlin. Lena Hartmann aus Bargfeld-Stegen wird beim Bundesfinale in Berlin Vizemeisterin. In welcher Kategorie sie als Beste abschnitt.

Lena Hartmann aus Bargfeld-Stegen zählt zu den Besten ihres Fachs. Das hat die Floristin, die bei Blumen Jentsch in Bargteheide beschäftigt ist, jetzt zum wiederholten Mal unter Beweis gestellt. Bei den vom Fachverband Deutscher Floristen und der Fleurop AG organisierten Endrunde der Deutschen Meisterschaften in Berlin belegte sie den zweiten Platz. Als erste gratulierte ihr die Drittplatzierte Jennifer Mühlbauer aus Pirna. Auf dem ersten Rang landete Josef Dirr aus Filderstadt

Hartmann trat gegen acht Kolleginnen und Kollegen an. Bei der Siegerehrung im Delphi Filmpalast waren auch ihre Familie und ihre Assistentin Annika Künstler dabei.

Deutsche Vizemeisterin der Floristik 2024 kommt aus Stormarn

Die Aufregung ist für Lena Hartmann wenige Tage nach dem Wettbewerb immer noch spürbar. Sie sagt: „Mein Adrenalinspiegel ist noch nicht so ganz gesunken.“ Die Bargfelderin hatte noch nicht so richtig Zeit, ihren Erfolg zu realisieren. Der Wettstreit hat ihr einiges abverlangt. Sie sagt: „Das war schon fordernd. Am ersten Tag waren gleich drei große Arbeiten zu bewältigen, am zweiten die beiden übrigen.“

Das Leitmotiv lautete Frieden. Die neun Konkurrenten traten in fünf Kategorien gegeneinander an. Vier davon waren ihnen im Vorhinein bekannt. Sie sollten einen Strauß zum Thema Versöhnungsgebet von Coventry binden. „Das Gebet wurde formuliert, weil die Kathedrale von Coventry bei einem Angriff der deutschen Luftwaffe zerstört wurde“, erläutert Hartmann. Es handele von Vergebung und schließe Opfer und Täter mit ein. Ein Austragungsort des Wettbewerbs war die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, eine Partnergemeinde der Kathedrale von Coventry.

Bei den Sonderpreisen räumte die Floristin in zwei Kategorien ab

Die weiteren Prüfungen bestanden darin, einen Bar- oder Tischschmuck für ein multikulturelles Come-Together, ein zum Einkaufszentrum Bikini Berlin passendes Raumobjekt und eine florale Friedenssäule zu kreieren. Die finale Aufgabenstellung wurde den Floristen erst vor Ort enthüllt. Hartmann sagt: „Dazu hat jeder eine Box mit Hartwaren wie Stoffen, Vasen, Perlen, Steckformen und farbigem Aludraht bekommen.“ Mit diesem Material sowie einer stilisierten Schaufensterpuppe aus Draht und drei Eimern voll Blumen sollten ein floraler Körperschmuck gestaltet werden.

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Zwei der drei Sonderpreise räumte Hartmann ab. Für das beste gebundene Werkstück erhielt sie die Bestnote. „Da war ich wirklich sprachlos“, sagt sie. „Um auf 100 Punkte zu kommen, muss jeder Prüfer diese Punktezahl vergeben. Das ist fast nicht zu erreichen.“ Sie hat es dennoch geschafft: Mit einer Kreation, die das Blau der Fenster der Gedächtnis-Kirche mit der Komplementärfarbe Orange kontrastierte.

Dazu schnitt sie Fruchtstände aus der Umgebung, Gräser vom Wegesrand, fügte weitere Blumen hinzu und kombinierte sie mit Mohn und Kornblumen, mit denen in England und Frankreich der Gefallenen gedacht wird. „Das war meine Idee, weil ich stolz darauf bin, dass wir Ware aus der Umgebung beziehen“, sagt die Floristin.

Stolz kann sie auch auf ihre großartige Leistung sein. Das gilt ebenso für ihren Arbeitgeber. Nicht viele Gärtnereien können sich damit rühmen, dass eine Vizemeisterin der Floristik für sie tätig ist.