Delingsdorf. Sir Julian verletzt sich bei Vorbereitung für „Klirr-Deluxe“-Show. Kollege Jens Ohle springt bei Hoffest auf dem Erdbeerhof Glantz ein.
Der Erdbeerhof Glantz in Delingsdorf hat seine Erdbeer- und Himbeerfelder geschlossen. Zum Abschluss der Saison wird auf dem Hofgelände (Hamburger Straße 2a) am Sonnabend und Sonntag, 10./11. August, ein großes Hoffest gefeiert. Das umfangreiche Showprogramm wartet mit vielen bekannten Künstlern auf. Ein Artist von Weltklasse, dessen Auftritt fest eingeplant war, wird allerdings fehlen: Julian Böhme alias Sir Julian. In der TV-Show „Wetten dass ...?“ sicherte er sich den Titel des Wettkönigs. Die Herausforderung bestand darin, Nägel in ein Brett zu schlagen, während er mit den Hämmern jonglierte. Für eine auf dem Kinn balancierte Weinglas-Pyramide stapelte er 133 Gläser aufeinander und erzielte damit einen Weltrekord.
Wie jeder andere Artist ist sich Sir Julian bewusst, dass waghalsige Darbietungen auch mal schiefgehen können und Verletzungen nicht ausgeschlossen sind. Damit, dass es vor rund zwei Wochen ausgerechnet bei der Routinevorbereitung für eine Tellershow mit seinem Duo Klirr Deluxe zu einem folgenschweren Zwischenfall kommen würde, hatte er jedoch nicht gerechnet. Sir Julian sagt: „Der Unfall ist passiert, als ich mit einer Flex für eine Akrobatikjonglage die Metallspitze von Stäben angespitzt und dabei an die Schleifscheibe gegriffen habe.“ Dabei klingt er noch immer ein bisschen fassungslos: „So etwas ist mir in mehr als 20 Jahren noch nie passiert.“
Hoffest bei Glantz: Artist flext sich in Hand – Ersatz jongliert mit Kettensägen
Bei der Nummer, die er gemeinsam mit seinem Duopartner Pierre Scheffler auf dem Spielbudenfestival in Hamburg zeigen wollte, drehen sich 16 Teller auf den Stabspitzen. Damit das klappt, müssen die Stäbe auf den Millimeter genau angespitzt sein. Durch die Drehbewegung der Scheibe sei kein glatter Schnitt, sondern eine größere Verletzung entstanden. „Die Wunde musste genäht werden“, sagt Sir Julian. Zuerst die Absage fürs Spielbudenfestival – und jetzt das: Weil die Heilung noch etwas Zeit braucht, musste er auch seinen Auftritt beim Hoffest kurzfristig absagen.
Ein Ersatz für Sir Julian ist bereits gefunden. Ausgerechnet ein Mann, der die Gefahr mit seinen spektakulären Aktionen geradezu zu suchen scheint: Jens Ohle balanciert gern auf halsbrecherische Weise auf zehnsprossigen Artistikleitern herum oder wirbelt auch mal eine laufende Kettensäge durch die Luft. Mit komödiantischen Einlagen und witzigen Momenten sorgt Ohle immer wieder dafür, dass die atemlose Spannung im Publikum einem gelösten Lachen weicht. Welches Programm Ohle beim Hoffest präsentieren wird, steht noch nicht bis ins letzte Detail fest. Klar ist aber, dass er sowohl die Auftrittszeiten von Sir Julian als auch den Walking Act übernehmen wird.
Hoffest bei Glantz: Marching Band Billy Burrito macht Musik auf Alltagsgegenständen wie Klobürsten
Musik darf auf einem Hoffest wie diesem natürlich nicht fehlen. Die mobile Band Billy Burrito ist zum ersten Mal dabei. Das heißt, sie braucht nicht unbedingt eine Bühne für ihre Show, sondern mischt sich als Marching Band auch gern unter das Publikum. Neben Saxofon, Tuba, Trommeln und Percussion nutzen die Musiker auch Alltagsgegenstände wie beispielsweise Klobürste oder Schneebesen, um ihnen Töne zu entlocken. Bekannte Songs interpretieren sie neu mit viel Bewegung, mitreißenden Rhythmen und jeder Menge Spaß. So viel Begeisterung überträgt sich leicht aufs Publikum, sodass es nicht selten passiert, dass Zuhörer spontan anfangen zur Musik der Band zu tanzen.
Eher märchenhaft geht es bei der Stelzen-Performance und der Freiheitsdressur von Lene Husch und ihrem Vollblut-Araber Sarouc zu. Sarouc hat schon in mehreren Filmen mitgespielt: Als Sabrina in „Bibi und Tina“ hat es vor allem die jüngsten Kinogänger begeistert. Alle, die sich ein Bild mit dem anmutigen Filmpferd wünschen, können die Gelegenheit nutzen und sich beim Hoffest am Sonntag in der Zeit von 15.15 bis 15.40 Uhr kostenlos mit ihm fotografieren lassen.
Hoffest bei Glantz: Pferdetrainerin zeigt einmalige Show
Schauspielerin Lene Husch ist eine erfahrene Pferdetrainerin und bildet ihre Pferde selbst aus. Als weltweit erste und bislang einzige Künstlerin verbindet Husch eine poetische Performance auf 1,20 Meter hohen Stelzen mit einer Pferde-Freiheitsdressur. In zauberhaften Bildern erzählt sie unter dem Titel „Abraxah“ die Geschichte der Begegnung eines riesigen weißen Zaubervogels mit einem Schimmel.
Die Eventfalknerei präsentiert zwar keine Zaubervögel, dafür aber echte Greifvögel. Zu sehen sind unter anderem Falken, Wüstenbussarde und ein sogar ein Uhu. Bei einer Flugschau können die Zuschauer die beeindruckenden Tiere im Freiflug erleben. Dazu berichten die Falkner auf humorvolle Weise mehr über die faszinierenden Vögel und ihre spezielle Lebensweise.
Vor allem Pferde und ihre Trainer bestreiten das Showprogramm am Wochenende
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Ansonsten sind es vor allem Pferde und ihre Trainer, die das Showprogramm bestreiten. Für Christina Breuer ist der Auftritt in Delingsdorf eine Premiere. Sie bewegt ihre Pferde wie von Zauberhand am Halsring und in der Freiarbeit. Zum wiederholten Mal mit dabei ist Publikumsliebling Joschi, das Zirkuspony. Diesmal erlebt es das Abenteuer „Joschi im Bann der Piraten“ gemeinsam mit Annika Markgraf und Feuerkünstlerin Liane Ladberg.
Das Showprogramm findet jeweils in der Zeit von 13 bis 17 Uhr statt. Für Kinder gibt es an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr auf dem Gelände viel zu entdecken und auszuprobieren: Das Angebot erstreckt sich von der Kletterwand bis zum Mitmachzirkus. Es gibt Walkingbälle auf dem Wasser, Treckerrundfahrten, Bubble Soccer, Bullenreiten und vieles mehr. Erwachsenen können an den Ständen der Kunsthandwerker stöbern oder die historischen Landmaschinen der Oldie-Schlepperfreunde begutachten. Für eine große Auswahl an Getränken und Leckereien aller Art ist vor Ort gesorgt. Das Parken und der Eintritt sind frei. Das detaillierte Programm steht unter delingsdorf.glantz.de zum Abruf bereit.