Hammoor. Erstmals können Besucher das neue Stormarner Einsatzzentrum in Hammoor besichtigten. Dort gibt es viel zu machen.
Katastrophenschutz hautnah: Das können Stormarner am Sonntag, 1. September, in Hammoor erleben. Das Ende 2022 eröffnete Katastrophenschutzzentrum (Groot Diek 1), in das der Kreis Stormarn rund 8,4 Millionen Euro investiert hat, lädt für 11 bis 16 Uhr zum Tag der offenen Tür. Die einzelnen Hilfsorganisationen bauen Informationsstände auf, es gibt Mitmachaktionen, Vorführübungen, ein Kinderprogramm sowie Speisen und Getränke.
Die Organisatoren möchten nicht nur ihre Aufgaben vorstellen, sondern werben auch um neue Kolleginnen und Kollegen. Denn in den vergangenen vier Jahren seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der Ehrenamtlichen in dem Bereich deutlich gesunken. Im Frühjahr dieses Jahres waren nur noch rund 300 Einsatzkräfte aktiv, wünschenswert sind aber 500. Um die Lücke zu schließen, starteten die Katastrophenschützer die Ehrenamtskampagne „Mach‘ dich stark für Stormarn“.
Nach Starkregen in Stormarn: Katastrophenschutz sucht Helfer
Wie wichtig es ist, auf außergewöhnliche Ereignisse gut vorbereitet zu sein, zeigt sich nicht nur bei Hochwasser in Niedersachsen, orkanartigen Stürme an der Ostsee oder Waldbränden in Sachsen und Brandenburg. So wurden bei dem Unwetter in dieser Woche im Süden Stormarns Straßen und Häuser überflutet. Von Barsbüttel über Glinde und Oststeinbek bis nach Reinbek zählten die Freiwilligen Feuerwehren mehr als 350 Einsätze innerhalb weniger Stunden.
Mit fünf Einheiten – Technische Bereitschaft (TB), Technische Einsatzleitung (TEL), Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Sanität, Schnell-Einsatz-Gruppe Betreuung und Löschzug Gefahrgut (LZ-G) – kann der Katastrophenschutz die Gemeinden zum Schutz der Einwohner jederzeit schnell unterstützen. Die Mitglieder kommen aus den Feuerwehren, Technischem Hilfswerk (THW), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Malteser Hilfsdienst (MHD) und Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH).
Katastrophenschutz: Vorerfahrungen und das Alter spielen keine Rolle
Ob Naturkatastrophen, Unfälle oder größere Notlagen: Die freiwilligen Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes sind rund um die Uhr einsatzbereit, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Florian Kutzke, Leiter der SEG Sanität, sagt über sein Engagement: „Ein Ehrenamt kann für jeden Menschen eine sinnstiftende Möglichkeit sein. Sei es die persönliche Weiterentwicklung, das Gefühl, etwas Gutes zu tun, oder auch einfach Teil einer eng verbundenen Gemeinschaft zu sein.“
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Es werden immer Freiwillige gesucht, die Menschen in Not helfen möchten, Spaß an der Arbeit mit technischem Gerät haben oder Verantwortung übernehmen möchten. Vor allem sei aber die Freude daran wichtig, sich in einem Team zu engagieren. Vorerfahrungen und Alter spielten keine Rolle. Mit der richtigen Einstellung und Motivation könne jeder ein Teil des Teams werden.
Katastrophenschutz Stormarn: Interessenten können sich beim Tag der offenen Tür ein Bild machen
Dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Katastrophenschutzes in Stormarn „einen unschätzbar wertvollen Dienst für uns alle“ leisten, meint auch Landrat Henning Görtz. „Jeder von uns könnte in irgendeiner Form einmal betroffen sein“, sagt der Chef der Kreisverwaltung. „Es ist daher unsere Verantwortung als Gemeinschaft, allen engagierten Freiwilligen beizustehen, aber uns auch aktiv einzubringen.“
Interessenten haben am Tag der offenen Tür im Katastrophenschutzzentrum in Hammoor Gelegenheit, sich selbst ein Bild von den Aufgaben zu machen und mit erfahrenen Ehrenamtlern zu sprechen. Um 13 und um 14.30 Uhr beginnen Vorführungen, in denen die Sanitätseinheiten und der Löschzug Gefahrgut ihr Können unter Beweis stellen. Bei einem Quiz am Kampagnen-Stand können Besucher einige spannende Fragen beantworten und etwas gewinnen.
Katastrophenschutz: Betreuungsgruppe steht am Grill und an der Gulaschkanone
Die Mitglieder der Betreuungsgruppen zeigen Ihre Arbeit am Grill und an der sogenannten Gulaschkanone. Kinder können sich in der Hüpfburg und am Spielmobil austoben, am Glücksrad drehen, Rettungsringe werfen und sich schminken lassen. Die Rettungshundestaffel des ASB ist in Aktion. Außerdem sind viele der 22 Einsatzfahrzeuge, die in dem Gebäude Platz finden, ausgestellt und zu besichtigen.
Wer schon vorher mehr über die einzelnen Einheiten wissen möchte, kann sich auf der Homepage www.starkfuerstormarn.de informieren. Der kurze Fragebogen „Was passt zu mir?“ kann eine erste Orientierungshilfe sein. Die Kampagne wirbt zudem auf Facebook und Instagram um Mitstreiter.
Das große Ziel ist es, bis zum Jahresende 200 neue Ehrenamtliche für den Katastrophenschutz zu finden.
Tag der offenen Tür im Katastrophenschutzzentrum Stormarn So 1.9., 11 bis 16 Uhr, Groot Diek 1 in Hammoor