Ahrensburg. Anwohner im Stadtteil Ahrensfelde wehren sich gegen Ausbau der Veloroute. Sozialdemokraten bringen zweijähriges Moratorium ins Spiel.

Die geplante Asphaltierung des Starwegs zwischen den Ahrensburger Stadtteilen Waldgut Hagen und Ahrensfelde sorgt seit Monaten für Streit zwischen der Politik, die sich mehrheitlich für den Ausbau ausspricht, und den Anwohnern, die den Abschnitt als Grandweg erhalten wollen. Um den Konflikt zu entschärfen, schlägt die SPD jetzt ein zweijähriges Moratorium für das Projekt vor. Über einen entsprechenden Antrag soll der Bau- und Planungsausschuss am Mittwoch, 20. April, beraten.

SPD schlägt Moratorium für Ausbau des Starwegs in Ahrensfelde vor

„Wir haben den wiederholt geäußerten, eindringlichen Wunsch der Anwohner zur Kenntnis genommen und möchten konstruktiv damit umgehen“, begründet der SPD-Stadtverordnete Markus Kubczigk, der auch Vorsitzender des Bauausschusses ist, den Vorstoß.

Im Mai 2021 hatte das Gremium mehrheitlich beschlossen, das 265 Meter lange, unbefestigte Teilstück des Starwegs zu pflastern. Die Trasse ist Teil der Veloroute A 4 aus dem 2012 beschlossenen Radverkehrskonzept, die Ahrensfelde mit dem U-Bahnhof Ost und der Innenstadt verbindet. Derzeit reiht sich dort ein Schlagloch an das nächste. Bei Regen sammelt sich das Wasser.

Ahrensfelder sehen in dem Grandweg einen Teil ihres kulturellen Erbes

Außerdem sollen LED-Laternen mit Bewegungsmeldern mehr Sicherheit im Dunkeln schaffen. Die Kosten liegen bei rund 350.000 Euro. Im Zuge des Umbaus soll der Abschnitt zudem für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Letzteres befürwortet auch die Dorfgemeinschaft Ahrensfelde, doch die Asphaltierung lehnt der Verein, der die Interessen der Anwohner des 1974 eingemeindeten Dorfes vertritt, vehement ab.

Die Ahrensfelder sehen in dem Anfang des 20. Jahrhunderts angelegten Teilstück, das eine der letzten naturbelassenen Straßen in Ahrensburg ist, ein Teil des kulturelles Erbes ihres Dorfes. Eine Asphaltierung sei überflüssig, denn wenn die Trasse für Autos gesperrt sei, entstünden auch weniger Schlaglöcher.

SPD möchte Starweg nun zunächst nur für Autos sperren

Der Vorschlag der SPD ähnelt stark dem Kompromiss, den auch der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Peter Körner, zuletzt ins Spiel gebracht hatte. Er hatte dafür plädiert, den Starweg zunächst für Autos zu sperren und abzuwarten, wie sich der Zustand der Grandfahrbahn entwickelt. Die SPD hatte sich bislang für die Pflasterung ausgesprochen. Nun möchte die Fraktion ebenfalls zunächst nur die übrigen Maßnahmen umsetzen. „Und dann schauen wir in zwei Jahren neu“, sagt Kubczigk. Körner zeigt sich zufrieden. „Wenn sich im Ausschuss eine Mehrheit für diese Lösung findet, wäre das ein vernünftiger Kompromiss“, sagt er.

Bau- und Planungsausschuss Mi 20.4., 19.00, Forum im Schulzentrum Am Heimgarten, Reesenbüttler Redder 4-10