Ahrensburg. BUND und ADFC kritisieren Vorstoß von Anwohnern, die Asphaltierung des Straßenabschnitts in Ahrensfelde stoppen wollen.

Die Naturschutzorganisation BUND und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) werben für den Ausbau des Starwegs im Ahrensburger Stadtteil Ahrensfelde zur Fahrradstraße. Die Interessenverbände stellen sich damit gegen die Initiative vieler Anwohner, die eine Asphaltierung des Straßenabschnitts verhindern möchten.

„In jüngster Zeit sind Stimmen laut geworden, den bereits beschlossenen Ausbau des Starweges zu unterlassen“, sagt Claus Urbach vom BUND Ahrensburg. Diesen wolle seine Organisation gemeinsam mit dem ADFC entgegentreten. Beide Verbände sprechen sich deshalb nun „deutlich für einen Bau der Fahrradstraße“ aus. „Angesichts der Klimakrise und der Notwendigkeit, Kohlendioxid einzusparen, sollte Ahrensburg alle Möglichkeiten nutzen, um das Fahrrad attraktiver zu machen“, sagt Urbach.

BUND und ADFC werben für Ausbau des Starwegs zur Fahrradstraße

Hintergrund ist ein Vorstoß der Dorfgemeinschaft Ahrensfelde. Der Verein, der die Interessen der Anwohner des südlichen Ahrensburger Stadtteils vertritt, sammelt zurzeit Unterschriften für einen sogenannten Einwohnerantrag, um die geplante Asphaltierung erneut auf die Tagesordnung des Bau- und Planungsausschusses zu setzen. Ziel ist es, das Projekt doch noch zu stoppen. Dafür müssen mindestens 3,5 Prozent der Ahrensburger über 14 Jahre, rund 1100 Menschen, den Antrag unterschreiben.

Das 265 Meter lange Teilstück des Starwegs, das Gegenstand der Debatte ist, verbindet die Stadtteile Ahrensfelde und Waldgut Hagen. Die Trasse ist Teil der Veloroute A 4 aus dem 2012 beschlossenen Radverkehrskonzept, die Ahrensfelde mit dem U-Bahnhof Ost und der Innenstadt verbindet. Bislang ist der Abschnitt ein unbefestigter Sandweg. Zahlreiche Autofahrer nutzen die Trasse als Abkürzung zur Autobahn.

Dorfgemeinschaft befürchtet Verlust eines kulturellen Erbes

Immer wieder entstehen zahlreiche Schlaglöcher. Im Mai hatten die Politiker im Bauausschuss entschieden, das Teilstück zu asphaltieren. Geplant ist ein Ausbau auf 3,50 Meter Breite, mit durch Bewegungsmelder gesteuerten LED-Laternen. Außerdem soll der Weg für den Autoverkehr gesperrt werden. Während letzterer Punkt unstrittig ist, regt sich gegen die Asphaltierung Widerstand.

Die Dorfgemeinschaft Ahrensfelde hält eine Pflasterung für nicht notwendig. Sie sieht in dem Sandweg, der eine der wenig noch naturbelassenen Straßen in Ahrensburg ist, einen Teil des „kulturellen Erbes“ des 1974 eingemeindeten Dorfes Ahrensfelde. Auch warnt der Verein vor einer weiteren Flächenversiegelung. Den zweiten Kritikpunkt sehen zwar auch BUND und ADFC, sprechen sich aber dennoch für das Projekt aus.

Strecke ist besonders bei Regen und Dunkelheit mit dem Rad schwer befahrbar

„Natürlich soll eine unnötige Flächenversiegelung vermieden werden, aber in der Abwägung spricht alles für den Ausbau“, sagt Jürgen Griebel vom ADFC Ahrensburg. „Bisher ist die Strecke für Radfahrer durch die häufigen Schlaglöcher besonders bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit kaum zu befahren“, so Griebel. Die Flächenversiegelung betreffe zudem ein relativ kleines Areal, der Niederschlag könne in die vorhandenen Gräben ablaufen und damit versickern.